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# taz.de -- Provisorische Erweiterung der AGB: Hoffentlich nicht für die Ewigk…
> Berlin wird wohl noch ein Weilchen auf die Zentral- und Landesbibliothek
> warten müssen. Ein kleiner, temporärer Bau soll die Raumnot lindern.
Bild: So oder so ähnlich: Der temporäre Erweiterungsbau der AGB
Das passt ja super ins schöne, unfertige Berlin. Jahre über Jahre warten
die Großstadtbewohner*innen auf einen neuen Ort, ein neues Haus, ein
neues Fest, und dann finden sich – wie beispielsweise bei den berühmten
Zwischennutzungen – plötzlich doch unkomplizierte, schnelle Wege, wie ihre
Bedürfnisse und Wünsche wenigstens schon mal vorübergehend einigermaßen
erfüllt werden könnten.
Seit Jahren nun diskutiert die Stadt über den Neubau für die Zentral- und
Landesbibliothek (ZLB), die zuerst auf dem Tempelhofer Feld und dann am
Marx-Engels-Forum gebaut werden sollte – und nun hoffentlich ab 2026 direkt
neben der Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) entstehen soll. Die Stadt ist
größer und bunter geworden – und anders als erwartet zieht es die Menschen
nicht nur trotz Smartphone und digitalem Überdruss in die Bibliotheken,
sondern teils gerade wegen der neuen Technik.
Viele [1][Bibliothekar*innen berichten], dass sie sich gar nicht vor
Anfragen retten können von alten Menschen, die das Internet erklärt
bekommen möchten, und auch von jungen Menschen, die sich sofort in die
Warteliste eintragen lassen würden, wenn es in der Bibliothek ihrer Wahl
endlich Programmierkurse gäbe.
Insofern ist es nur vernünftig, dass am Mittwochvormittag Kultursenator
Klaus Lederer (Linke), ZLB-Generaldirektor Volker Heller und Sven Lemiss
von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) symbolisch den
wichtigsten Bauabschnitt für ein temporäres Entlastungsgebäude hinter der
Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) eröffnen, an der beliebtesten Bibliothek der
Berliner*innen also.
## Produktions- und Begegnungsräume
Noch in diesem Jahr sollen hier zusätzliche 850 Quadratmeter nicht etwa für
Bücher genutzt werden, wie Heller betont, sondern für „Arbeits- und
Gruppenräume, Produktions- Veranstaltungs- und Begegnungsräume, einen
Medienraum, einen großen Veranstaltungssaal, der auch als Lesehalle in
Beschlag genommen werden kann“.
Das Ganze soll dann für mindestens fünf Jahre stehen – im Augenblick sucht
die Bibliothek einen Namen für das kleine Haus. Fans dürfen bis zum 19.
Juni via Postkarte oder [2][online ihre Ideen einreichen].
Stellt sich also nur noch eine einzige Frage, die sich eigentlich bei jeder
Zwischennutzung stellt, so charmant sie auch sein mag: Wird das Provisorium
ein Provisorium bleiben? Oder wird die Stadt, die seit Jahren das große
Thema ZLB auf die lange Bank schiebt, das neue Haus zum Anlass nehmen,
weiterzuschlafen? Klaus Lederer jedenfalls ist schon länger wach: „Eine
Stadt wie Berlin kann es sich schlicht nicht erlauben, so unter ihren
Möglichkeiten zu bleiben“, sagte er am Mittwoch.
18 May 2022
## LINKS
[1] /Mehr-Geld-fuer-Berlins-Bibliotheken/!5790940
[2] http://www.zlb.de/inarbeit
## AUTOREN
Susanne Messmer
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Zentralbibliothek
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geschaffen werden, bis Ende Januar darf man Wünsche äußern, wie der zu
füllen ist.
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