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# taz.de -- Protest gegen Braunkohletagebau: Massenbesuch in Lützerath
> Mehr als tausend Menschen haben gegen die Abbaggerung des Ortes
> demonstriert. Dazu hatten Greenpeace, Fridays for Future und „Alle Dörfer
> bleiben“ aufgerufen.
Bild: Die Veranstalter sprachen von 3.500 Teilnehmenden, die den Weg nach Lütz…
Erkelenz epd | Am Rande des Tagebaus Garzweiler II haben mehr als tausend
Menschen gegen den Braunkohletagebau und die Abbaggerung der Ortes
Lützerath demonstriert. Zu der von Klimaverbänden organisierten
Demonstration seien bis zu 2.000 Menschen gekommen, sagte ein
Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag. Die
Veranstalter selbst sprachen von 3.500 Teilnehmenden. Nach Polizeiangaben
verlief die Demonstration ohne größere Zwischenfälle.
Zu der Kundgebung hatten Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und
„Fridays for Future“, aber auch örtliche Gruppen wie „Alle Dörfer bleib…
und „Lützerath lebt!“ aufgerufen. Um die 1,5-Grad-Grenze der Klimaerwärmu…
zu erreichen, dringen sie auf ein schnelles Ende der Braunkohleförderung
und der Kohleverstromung.
„Fridays for Future“-Sprecherin Linda Kastrup kritisierte: „Landes- und
Bundesregierung lassen zu, dass RWE hier für Profit das Klima zerstört. Dem
stellen wir uns in den Weg.“ Eine Studie des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeige, dass die Kohle unter Lützerath
auch bei einem Embargo von Gas und Kohle aus Russland nicht für die
Energiesicherung gebraucht werde.
Das [1][Oberverwaltungsgericht Münster hatte Ende März entschieden], dass
Lützerath für den Braunkohletagebau Garzweiler II abgebaggert werden und
der Tagebaubetreiber RWE die Vorbereitungen dafür treffen darf. Der
Landwirt Eckardt Heukamp und Mieter aus dem Ort waren mit Eilanträgen gegen
die Räumungsarbeiten vorgegangen (AZ: 21 B 1675/21 und 21 B 1676/21).
Lützerath ist zum Symbol des Widerstandes gegen die Braunkohle geworden. In
dem Ortsteil von Erkelenz haben sich Klimaaktivistinnen und –aktivisten
niedergelassen. Sie wollen weiterhin verhindern, dass das Land für den
Braunkohleabbau abgebaggert wird. Heukamp hatte allerdings nach
Bekanntwerden des Urteils aus Münster [2][den Verkauf seiner Gebäude und
vieler Hektar Nutzflächen zum September an den Energiekonzern RWE
bekanntgegeben]. Er begründete dies mit einer Verschnaufpause nach zehn
Jahren im Konflikt mit den Profitinteressen des Konzerns.
Letzter Grundeigentümer jenseits von RWE war Heukamp aber nicht. Denn vor
Jahresfrist hat er ein Stück Wiese an den Kerpener Steuerberater Kurt
Claßen verkauft, offensichtlich als Sperrgrundstück gedacht. Und Claßen
denkt offensichtlich nicht daran, die Wiese loszuwerden.
23 Apr 2022
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[1] /Erweiterung-des-Kohle-Tagebaus/!5841536
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