| # taz.de -- Nachrichten in der Coronapandemie: Isolation ab 1. Mai freiwillig | |
| > Die Impfpflicht ab 18 Jahren ist gescheitert. Befürworter:innen | |
| > suchen einen Kompromiss. Die Zahl der Neuinfektionen mit Corona sinkt | |
| > weiter. | |
| Bild: Die Befürworter:innen der Impfpflicht ab 18 um Karl Lauterbach sind vore… | |
| ## Isolation bei Corona-Infektion nur noch auf freiwilliger Basis | |
| Corona-Infizierte müssen sich ab dem 1. Mai nicht mehr verpflichtend in | |
| Isolation begeben. Die neuen Quarantäne- und Isolationsregeln sollten ab | |
| diesem Termin auf „Freiwilligkeit“ beruhen, sagte Bundesgesundheitsminister | |
| Karl Lauterbach (SPD) am Montag in Berlin nach Beratungen mit seinen | |
| Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern. | |
| Ausgenommen seien Beschäftigte im medizinischen Bereich – für alle anderen | |
| gelte dann nur noch „die dringende Empfehlung“, sich im Fall einer | |
| Infektion in Isolation zu begeben und nach Ablauf von fünf Tagen | |
| freizutesten. | |
| ## Vorstoß im Bundestag für Impfpflicht ab 18 Jahren vorerst vom Tisch | |
| In Deutschland wird es zumindest vorerst keine Pflicht zur Corona-Impfung | |
| für alle Erwachsenen geben. Die parlamentarischen Befürworter einer | |
| allgemeinen Impfpflicht ab 18 Jahren legten das Vorhaben am Montag mangels | |
| Erfolgsaussichten auf Eis, wie die Initiatoren des Bundestags-Antrags | |
| bekannt gaben. Eine Impfpflicht solle es stattdessen nun für Menschen ab 50 | |
| Jahren geben, erläuterte der Grünen-Abgeordnete Till Steffen. | |
| Alle Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 49 Jahren sollen sich der neuen | |
| Vorlage zufolge aber einer verpflichtenden Impfberatung unterziehen. Auch | |
| halten sich die Antragstellerinnen und Antragsteller ausdrücklich die | |
| Möglichkeit offen, die Impfpflicht bei Bedarf später doch auf alle | |
| Erwachsenen auszuweiten. Zudem vorgesehen ist die Vorbereitung eines | |
| Impfregisters, wie es besonders die Union fordert. | |
| Die SPD-Abgeordnete Dagmar Schmidt räumte ein, dass Bemühungen um einen | |
| Kompromiss zwischen den Befürworterinnen und Befürwortern der Impfpflicht | |
| ab 18 einerseits und der Union, die nur einen Vorratsbeschluss für eine | |
| mögliche spätere Impfpflicht fassen will, sowie einer dritten Gruppe, die | |
| eine Impfpflicht ab 50 vorbereiten will, gescheitert seien. | |
| Bleibe es dabei, solle nun der neue Antrag statt des Antrags für eine | |
| allgemeine Impfpflicht am Donnerstag im Bundestag zur Abstimmung gestellt | |
| werden, sagte Schmidt. Eine Mehrheit dafür ist allerdings weiterhin | |
| ungewiss. (afp) | |
| ## Kanzleramt verabschiedet sich von Maske | |
| Die Häuser der Bundesregierung gehen unterschiedlich mit den geänderten | |
| Coronaregeln um. Bislang verabschiedet sich nur das Kanzleramt von der | |
| Maskenpflicht, wie das Bundespresseamt am Montag mitteilte. Dort würden die | |
| Abstands- und Hygieneregeln „bis auf die Maskentragepflicht“ | |
| aufrechterhalten. Das Tragen von Masken werde weiter „dringend“ empfohlen, | |
| aber nicht mehr vorgeschrieben. Viele Ministerien behalten dagegen die | |
| Maskenpflicht sowie teilweise auch die 3G-Regelung bei. Das bedeutet, dass | |
| nur Geimpfte, Genesene oder Getestete Zugang zu den Gebäuden und | |
| Liegenschaften erhalten. | |
| Die Häuser von Bundesjustizminister Marco Buschmann und | |
| Bundesfinanzminister Christian Lindner (beide FDP) prüfen nach eigenen | |
| Angaben noch, wie sie mit den neuen Regelungen umgehen. Die Liberalen | |
| hatten sich für eine Lockerung der Coronaschutzmaßnahmen eingesetzt. Im | |
| Haus von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) bleibt die | |
| Maskenpflicht den Angaben zufolge zunächst bestehen. | |
| Spätestens seit Sonntag gilt nach der von vielen Ländern noch genutzten | |
| Übergangsfrist überall in Deutschland das neue Infektionsschutzgesetz, nach | |
| dem vonseiten des Bundes nur noch Basisschutzmaßnahmen vorgesehen sind. | |
| Auch die Maskenpflicht entfällt damit in vielen Bereichen. Die Länder | |
| können schärfere Maßnahmen beschließen, wenn eine Überlastung des | |
| Gesundheitssystems droht. Nur wenige machen bislang aber davon Gebrauch. | |
| Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der das Tragen von Masken | |
| angesichts der weiter hohen Corona-Infektionszahlen empfiehlt, behält für | |
| sein Haus nach eigenen Angaben die alten Regeln bei. Die Pflicht zum Tragen | |
| mindestens einer medizinischen Maske gelte weiter in allen Dienstgebäuden | |
| „uneingeschränkt auf allen Verkehrsflächen und in allen Räumen“. Eine | |
| Ausnahme gelte nur, wenn sich jemand allein in einem Raum aufhalte. Das | |
| Bundesgesundheitsministerium zählt damit zu den Häusern mit den strengsten | |
| Schutzmaßnahmen. (epd) | |
| ## Wieder weniger Coronaneuinfektionen | |
| Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 41.129 Neuinfektionen binnen 24 | |
| Stunden. Das sind 26.372 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche, als | |
| 67.501 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland | |
| die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 21,66 Millionen. Die | |
| [1][bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt] weiter auf 1.424,6 von 1.457,9 | |
| am Vortag. 23 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit | |
| erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 130.052. | |
| Weltweit haben sich mehr als 488,94 Millionen Menschen mit dem Coronavirus | |
| infiziert. Mehr als 6.524.431 Millionen Menschen sind nach | |
| Reuters-Berechnungen an oder mit dem Virus gestorben. Seit dem Auftreten | |
| der ersten Fälle in China im Dezember 2019 wurden in mehr als 210 Ländern | |
| und Gebieten Corona-Infektionen gemeldet. (rtr) | |
| ## Prüfverfahren für Roche-Medikament auch in den USA | |
| Die US-Arzneimittelbehörde FDA will eine Zulassung des Roche-Medikaments | |
| Actemra/RoActemra zur Behandlung von schwer erkrankten Covid-19-Patienten, | |
| die im Krankenhaus behandelt werden und zusätzlich Sauerstoff benötigen, | |
| vorrangig prüfen. Roche rechnet mit einer Entscheidung in der zweiten | |
| Jahreshälfte. In der Europäischen Union (EU) und vielen anderen Ländern ist | |
| die Arznei für die Behandlung von Coronapatienten bereits freigegeben. | |
| ## Mehrere Ermittlungsverfahren wegen Betrugs bei Testabrechnungen | |
| Die Polizei in Brandenburg ermittelt in mehreren Fällen wegen möglicher | |
| [2][Abrechnungsbetrüge von Coronateststationen.] Bislang seien zwölf | |
| „polizeilich relevante Sachverhalte/Ermittlungsverfahren innerhalb des | |
| Polizeipräsidiums identifiziert“, teilte das Innenministerium in Potsdam | |
| auf eine mündliche Anfrage der AfD-Landtagsabgeordneten Daniela Oeynhausen | |
| mit. Ein Teil der Fälle befinde sich bei der Staatsanwaltschaft zur | |
| weiteren Entscheidung. | |
| Den Angaben zufolge richtet sich ein Ermittlungsverfahren wegen Betruges | |
| gegen drei Beschuldigte. Allerdings sei der Fall „aufgrund von | |
| polizeilichen Erkenntnissen aus einem anderen Ermittlungsverfahren von Amts | |
| wegen“ eingeleitet worden. Details dazu waren weder von der | |
| Staatsanwaltschaft Cottbus noch vom Innenministerium auf Nachfrage zu | |
| erfahren. | |
| Die Abgeordnete hatte die Landesregierung gefragt, wie viele Strafanzeigen | |
| wegen Abrechnungsbetruges bei den Schnelltests bei Polizei und | |
| Staatsanwaltschaften in Brandenburg vorliegen. Laut Ministerium sei eine | |
| Auskunft im Sinne der Anfrage in der Kürze der Zeit wegen des | |
| „unverhältnismäßigen und nicht tragbaren ressourcenbindenden | |
| Verwaltungsaufwands innerhalb des Polizeipräsidiums“ nicht umsetzbar | |
| gewesen. Die bei einer „ersten lediglich prüfenden Abfrage“ ermittelten | |
| zwölf Fälle hätten daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit. | |
| Auf eine weitere Anfrage der Abgeordneten teilte das Gesundheitsministerium | |
| mit, dass die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg bisher rund eine | |
| Millionen Euro an das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) zurückgezahlt | |
| habe. Aktuell liefen etwa 400 weitere Tiefenprüfungen. | |
| Die Rückzahlung von einer Million Euro für Bürgertests an das BAS erhärtet | |
| nach Ansicht Oeynhausens den Verdacht, dass es auch in Brandenburg | |
| zahlreiche Betrugsfälle in Corona-Teststellen gegeben habe. „Die Aussage | |
| der Landesregierung, zu wenig Zeit für umfassende Prüfungen zu haben, | |
| irritiert. Der Verdacht, dass wie in Berlin organisierte Kriminalität wegen | |
| fehlender Kontrollen kräftig abgesahnt hat, bleibt ungeklärt“, sagte sie | |
| der dpa. Die AfD-Fraktion fordere eine lückenlose Aufklärung. (dpa) | |
| 4 Apr 2022 | |
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