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# taz.de -- Prorussische Demonstrationen: Autokorsos für Putin
> In mehreren deutschen Städten demonstrierten tausende von Menschen. Es
> gab aber auch zahlreiche Gegenkundgebungen.
Bild: Verbotener Autokorso: Pro-Russische Demonstrant:innen in Frankfurt am 10.…
Berlin dpa/epd/taz | In mehreren deutschen Städten kam es am Wochenende zu
prorussischen Demonstrationen und proukrainischen Gegenveranstaltungen. So
versammelten sich in Frankfurt am Main etwa 800 Menschen auf dem
Opernplatz. Die Demonstration fand unter dem Motto „Gegen Hetze und
Diskriminierung der russischsprachigen Mitbürger/Gegen Krieg – Für Frieden�…
statt. Ein geplanter Autokorso mit 700 Fahrzeugen wurde von der Stadt
verboten. Trotzdem kreisten einige Autos durch die Innenstadt. Laut Polizei
riefen sie kriegstreiberische Parolen und zeigten Russlandflaggen.
Die Demonstration fand zudem unter [1][strengen Auflagen] statt: So durften
die Teilnehmer:innen den prorussischen Angriffskrieg weder in Wort noch
Bild befürworten. Auch Abbildungen und Banner mit dem Buchstaben „Z“ sowie
das Sankt-Georgs-Band durften nicht gezeigt werden. Das „Z“ gilt als
Propagandasymbol und ist oft auf russischen Panzern und Uniformen zu sehen.
Was es genau bedeutet, ist unklar. Laut dem russischen
Verteidigungsministerium soll „Z“ für „Za pobyedu“, auf Deutsch: „F�…
Sieg“ stehen. Das Sankt-Georgs-Band gilt seit der Annexion der Krim im Jahr
2014 als Symbol für die Unterstützung von Wladimir Putins Politik.
Während in Frankfurt der Autokorso verboten wurde, durften in Hannover rund
350 Autos durch die Straßen fahren. Die Versammlung fand unter ähnlich
strengen Auflagen statt. Laut Polizei wurden keine verbotenen Zeichen
beobachtet. Der ukrainische Botschafter [2][Andrij Melnyk] verurteilte
vorab die Aktion: „Dass dieser Autokorso in Hannover geduldet wird, ist
eine Schande für Deutschland!“, schrieb er auf Twitter. Und auch im Allgäu
kam es zu einem Autokorso. Dort fuhren rund 275 Fahrzeuge mit insgesamt 600
Menschen von Kaufbeuren nach Kempten und zurück.
Relativ friedlich
Der Freundeskreis Hannover rief zudem zu einer friedlichen Gegenkundgebung
auf. Laut Polizei kamen dafür etwa 3.500 Menschen in der Innenstadt
zusammen. Außerdem trafen sich rund 50 Mitglieder des Vespa-Clubs Hannover
mit Motorrollern zu einer Solidaritätsfahrt durch die Stadt. Auch in
Frankfurt hatten mehrere Gruppen Gegenkundgebungen organisiert. Dort nahmen
etwa 2.500 Menschen teil. In allen Städten verliefen die Demonstrationen
und Gegenkundgebungen relativ friedlich. Nur in Hannover wurde der
Autokorso kurz durch eine Sitzblockade aufgehalten und Eier wurden auf die
Fahrzeuge geworfen.
Zudem wurde in Lübeck am Samstagabend ein Autokorso von der Polizei
gestoppt. Unter dem Motto „Gegen den Hass“ waren dort 60 Autos auf den
Straßen unterwegs. Die Teilnehmer demonstrierten ihre Unterstützung für den
russischen Angriffskrieg. Die Polizei erstattete vier Strafanzeigen.
10 Apr 2022
## LINKS
[1] https://frankfurt.de/aktuelle-meldung/Meldungen/Umstrittene-prorussische-Ve…
[2] https://twitter.com/MelnykAndrij/status/1510761033169883136
## AUTOREN
Sabina Zollner
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Russland
Demonstrationen
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