# taz.de -- Verhaftung des Rebellenführers Mokom: Von Zentralafrika nach Den H… | |
> Ein Anführer der zentralafrikanischen Anti-Balaka-Milizen stellt sich. | |
> Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag fahndete seit 2018 nach | |
> ihm. | |
Bild: Christliche Anti-Balaka-Milizen in Zentralafrika 2014 | |
Bangui taz | Die [1][Verhaftung des ehemaligen Rebellenführers Maxime Mokom | |
und seine Überstellung an den Internationalen Strafgerichtshof] in Den Haag | |
bringt den Kampf gegen Straflosigkeit in der Zentralafrikanischen Republik | |
einen großen Schritt voran. Mokom, ein ehemaliger Führer einer der | |
[2][christlich-extremistischen Anti-Balaka-Milizen], stellte sich im | |
Nachbarland Tschad den Behörden. Am Montag wurde er nach Den Haag geflogen | |
und inhaftiert. | |
Mokom, mit vollem Namen Maxime Jeoffroy Eli Mokom Gawaka, wird seit 2018 | |
vom Internationalen Strafgerichtshof (ICC) im Zusammenhang mit Verbrechen | |
gegen die Menschlichkeit zwischen Dezember 2013 und mindestens Dezember | |
2014 gesucht. Der ICC bezeichnet ihn als „nationalen Einsatzkoordinator“ | |
der kollektiv Anti-Balaka“ genannten christlichen Milizen, [3][die damals | |
schwere Verbrechen an der muslimischen Minderheit in der | |
Zentralafrikanischen Republik verübten.] | |
Zum Teil aus der Armee des im März 2013 von der [4][muslimischen | |
Rebellenallianz Séléka] gestürzten Präsidenten François Bozizé | |
hervorgegangen, bekämpften die Anti-Balaka jeden, den sie als | |
Séléka-Unterstützer wahrnahmen. Sie erreichten den Sturz der | |
Séléka-Regierung in der Hauptstadt Bangui, aber das brachte dem Land keinen | |
Frieden. | |
Die mangelnde Aufarbeitung der Verbrechen jener Zeit gilt als zentrales | |
Hindernis zur Befriedung des Landes. Viele mutmaßliche Verantwortliche für | |
Verbrechen bekamen im Laufe der Jahre Regierungsposten – Maxime Mokom war | |
2019 im Rahmen eines Friedensabkommens Minister für Demobilisierung | |
geworden. Später schloss er sich wieder Rebellen an und flüchtete Ende 2020 | |
nach Tschad. | |
„Dass Maxime Mokom jetzt in Gewahrsam des ICC ist, ist ein großer Schritt | |
zur Gerechtigkeit für die Opfer der Greueltaten, die in der gesamten | |
Zentralafrikanischen Republik begangen wurden“, [5][sagte Elise Keppler von | |
der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch]. „Wir hoffen, dass jetzt | |
auch Bemühungen Priorität erhalten, hochrangige Séléka-Verdächtige zur | |
Aufgabe zu bewegen.“ | |
Mokom trifft in Den Haag nun auf zwei weitere hochrangige | |
Anti-Balaka-Führer: Alfred Yekatom und Patrice-Edouard Ngaissona, die Ende | |
2018 verhaftet und überstellt wurden. Ihnen wird gemeinsam der Prozess | |
gemacht; die Verhandlung wurde am 16. Februar 2021 eröffnet und läuft noch. | |
Von Séléka-Seite ist bislang [6][einzig der ehemalige Kommandeur Mahamat | |
Said Abdel Kani in Gewahrsam des ICC]; sein Prozess soll im kommenden | |
September beginnen. | |
16 Mar 2022 | |
## LINKS | |
[1] https://www.icc-cpi.int/Pages/item.aspx?name=pr1646 | |
[2] /Anti-Balaka/!t5026501 | |
[3] /Gewalt-in-Zentralafrikanischer-Republik/!5407858 | |
[4] /Zentralafrikanische-Republik/!5548602 | |
[5] https://twitter.com/EliseKeppler/status/1503796852738727945?s=20&t=5E3b… | |
[6] https://www.icc-cpi.int/carII/said | |
## AUTOREN | |
Oman Mbiko | |
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