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# taz.de -- Hohe Dieselpreise: Krabbenfischer bleiben in den Häfen
> Die Krabbenfischer an der Nordseeküste sind ohnehin unter Druck. Nun
> bleiben die meisten Kutter wegen der hohen Dieselpreise im Hafen.
Bild: Fischen ist gerade zu teuer: Krabbenkutter im Hafen von Greetsiel
Greetsiel/Büsum dpa | Angesichts der hohen Spritpreise bleiben die meisten
Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste mit ihren Kuttern in diesen
Tagen in den Häfen liegen. „Für diesen Dieselpreis kann keiner rausfahren�…
sagte der Geschäftsführer der [1][Erzeugergemeinschaft der Deutschen
Krabbenfischer] (EzDK), Dirk Sander.
Während der Preis für Schiffsdiesel, den die Betriebe weitgehend steuer-
und zollfrei beziehen, im vergangenen Jahr noch zwischen 50 und 60 Cent je
Liter lag, müssten Fischer nun etwa 1,50 Euro pro Liter zahlen. „Wenn noch
einer fährt, dann nur solange, bis der Tank leer läuft“, sagte Sander,
dessen Erzeugergemeinschaft rund 100 Betriebe zwischen Sylt in
Schleswig-Holstein und Ditzum in Ostfriesland vertritt.
Das Krabbenfischen sei für die Betriebe zurzeit nicht mehr wirtschaftlich.
Während in normalen Jahren Kosten für Kraftstoff einen Anteil von bis zu 20
Prozent des Umsatzes eines Betriebes ausmachten, seien es nun 50 bis 60
Prozent, sagte Sander.
Auch bei den [2][Krabbenfischern] der zweiten großen Erzeugergemeinschaft,
Küstenfischer der Nordsee, ruht der Betrieb weitgehend. „Die Situation ist
katastrophal“, sagte Geschäftsführer Günter Klever. An der
schleswig-holsteinischen Küste stehen demnach drei Betriebe bereits vor der
Pleite – bei einem Betrieb in Büsum sei immerhin ein Investor in Aussicht,
so dass die Insolvenz vermieden werden könne.
## Engpass bei Krabbenfleisch unklar
Inwieweit es im Handel nun wegen des Stillstandes zu einem Engpass von
Krabbenfleisch kommen könnte, ist noch offen. Falls sich die Lage nicht
verbessere, könnten Kühlhäuser, in denen Krabben noch lagern, laut den
Erzeugergemeinschaften auf Dauer leer laufen. Die Saison für die
Krabbenfischer beginnt nun im März und April.
Angesichts von drei schwierigen Jahren in Folge mit geringen Fangmengen,
niedrigen Erzeugerpreisen und Engpässen beim Krabbenpulen durch die
Coronapandemie hatten die Krabbenfischer auf ein gutes Wirtschaftsjahr 2022
gehofft. „Wenn da nicht schnell Hilfe kommt, dann erwischt es eine Vielzahl
von Betrieben. Das wird nicht mehr lange gut gehen“, sagte Klever.
Auch an der Ostseeküste setzen die hohe Dieselpreise vielen Fischern zu.
Dort bleiben Schiffe ebenfalls in den Häfen liegen.
15 Mar 2022
## LINKS
[1] https://www.ezdk.de/
[2] /Fischsterben-im-Norden/!5702712
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