# taz.de -- Videospiele und Krieg in der Ukraine: Russland fliegt aus „Fifa 2… | |
> Der große Spielekonzern Electronic Arts entfernt künftig alle russischen | |
> Teams aus dem Fußballspiel. Andere Studios spenden für | |
> Hilfsorganisationen. | |
Bild: EA entfernt russische Teams aus ihren FIFA-Spielen | |
BERLIN taz | Der Krieg in der Ukraine hinterlässt auch in der Gamesbranche | |
seine Spuren. Am Mittwoch kündigte der Computer- und Videospielhersteller | |
Electronic Arts (EA) [1][auf Twitter an], die russische Nationalmannschaft | |
und alle Clubmannschaften des Landes aus der Fußballspielreihe „Fifa“ zu | |
entfernen. | |
Davon betroffen seien „Fifa 22″, „Fifa Mobile“ und „Fifa Online“, e… | |
das Eishockeyspiel „NHL 22″. Die russischen Teams sollen laut EA in den | |
„kommenden Wochen“ entfernt werden. Der Fußballweltverband Fifa und die | |
Europäische Fußballunion Uefa hatten Russland wegen des Angriffs auf die | |
Ukraine von allen Fußballwettbewerben suspendiert. | |
Der Krieg in der Ukraine hat auch Auswirkungen auf die lokale Gamesbranche. | |
Mehrere Spiele werden in der Ukraine entwickelt, darunter [2][„Stalker 2: | |
Heart of Chernobyl″]. Der Ego-Shooter spielt in einer dystopischen Zukunft | |
in der verstrahlten Zone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. | |
Eigentlich sollte das Spiel am 8. Dezember 2022 erscheinen, wegen des | |
Krieges hat das Entwicklerstudio GSC Game World mit Sitz in Kiew die | |
Arbeiten vorerst eingestellt. | |
In einem Videostatement haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu | |
Wort gemeldet und berichten von der Situation vor Ort. „Wir sind derzeit | |
darum bemüht, unseren Angestellten und deren Familien dabei zu helfen, zu | |
überleben″, heißt es darin. Die Entwicklung solle weitergehen, sobald | |
wieder Frieden herrsche. | |
Das Studio Wargaming („World of Tanks″), das ebenfalls in Kiew ein Büro | |
unterhält, stellt laut eigenen Aussagen den 550 Mitarbeiterinnen und | |
Mitarbeitern Unterkünfte, vorzeitige Gehaltszahlungen und zusätzliche | |
Mittel für Umzüge in sichere Nachbarländer zur Verfügung. Eine Million | |
US-Dollar habe man bereits an das ukrainische Rote Kreuz gespendet. Ein | |
lokales Studio des französischen Entwicklers Ubisoft hat ebenfalls seinen | |
Sitz in Kiew. | |
Auch andere Entwicklerstudios außerhalb der Ukraine haben auf den Krieg | |
reagiert und spenden an Wohltätigkeitsorganisationen. Am 24. Februar | |
kündigte das polnische Studio 11 Bit Games an, alle Einnahmen aus seinem | |
Antikriegsspiel „This War of Mine″ von 2014 ebenfalls an das ukrainische | |
Rote Kreuz spenden zu wollen. Seitdem sind die Spielerzahlen stark | |
gestiegen, [3][wie eine Übersicht der Vertriebsplattform Steam zeigt]. In | |
dem Antikriegsspiel steuert der Spieler Zivilisten in einer belagerten | |
Stadt und muss um sein Überleben kämpfen. Bereits innerhalb von 24 Stunden | |
seien laut 11 Bit Studios 160.000 US-Dollar zusammengekommen. | |
Das polnische Studio CD Projekt Red („Cyberpunk″, „The Witcher″-Reihe) … | |
eine Million Złoty, also rund 205.000 Euro, an die polnische humanitäre | |
Hilfsorganisation Polska Akcja Humanitarna gespendet. Zudem können | |
Spielerinnen und Spieler in Russland und Belarus keine Games des | |
Entwicklers und aus der hauseigenen Vertriebsplattform GOG (Good Old Games) | |
mehr erwerben. | |
4 Mar 2022 | |
## LINKS | |
[1] https://twitter.com/EASPORTSFIFA/status/1499057030857777154?ref_src=twsrc%5… | |
[2] https://www.youtube.com/watch?v=CpKOp_kma70 | |
[3] https://steamdb.info/app/282070/graphs/ | |
## AUTOREN | |
Denis Gießler | |
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