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# taz.de -- Quarantäne-Hotels in Peking: Isolierte Vorbereitung
> Coronapositive Athleten werden in China weggesperrt. Dabei hätte das IOC
> für bessere Bedingungen sorgen können – mit einfachen Mitteln.
Bild: Kim Meylemans, die gar nicht wusste, wo sie war, vor ihrem Lauf am Dienst…
Wenn es um Politik geht, um Menschenrechtsverletzungen etwa, dann reagieren
die Verantwortlichen des Internationalen Olympischen Komitees immer auf die
gleiche Weise. Darum gehe es doch nicht bei den Spielen, es gehe allein um
die Sportler. Die stünden auch in Peking im Mittelpunkt. Und die Vertreter
des chinesischen Organisationskomitees sagen dann immer, man wolle sichere
und glanzvolle Spiele veranstalten. „Safe and splendid“, heißt das auf
Olympisch. Womit wir beim Thema wären: der Sicherheit.
Das verdammte Coronavirus soll sich nur ja nicht ausbreiten in der
olympischen Blase. Und so wird jeder, der beim täglichen Test ein
auffälliges Ergebnis hat, in die Isolation geschickt. 32 Sportler saßen da
am Dienstag. Wer die ersten Hilferufe aus den Isolationshotels gehört hat,
von der belgischen Skeletoni [1][Kim Meylemans], die gar nicht wusste, wo
sie war, oder vom deutschen Kombinierer Erik Frenzel, der nicht ins
Internet gekommen ist, oder von der polnischen Shorttrack-Sprinterin
Natalia Maliszewska, die man erst in die Isolation geschickt, dann wieder
rausgelassen hat, um sie dann gleich wieder einzukassieren, kommt
jedenfalls nicht so schnell auf die Idee, dass die Sportler im Mittelpunkt
stehen würden.
Wieder einmal bestimmen die chinesischen Organisatoren, deren erstes Ziel
es zu sein scheint, die in ihren Augen verseuchten Sportler wegzusperren,
wie es läuft. Und das IOC, das eigentlich die Aufgabe hätte, allen
Sportlern, sobald das möglich ist, die Teilnahme an ihren Wettbewerben zu
ermöglichen, läuft hinterher. Erst nach lautstarken Beschwerden kümmerte
sich das IOC um eine bessere Unterbringung und Versorgung. In welchen
Hotels die Sportler in Quarantäne geschickt wurden, dafür hatte sich das
IOC zuvor nicht wirklich interessiert.
Dabei wäre es so einfach gewesen. Wenn es wirklich stimmen würde, dass es
vor allem um die Athleten geht, auch bei diesen Spielen, warum hat man sie
dann nicht einfach in den besten Hotels der Stadt isoliert. Im
preisgekrönten Luxushotel Intercontinental Beichen zum Beispiel. Dort hat
das IOC gerade seine Versammlung abgehalten. Das müsste für die Sportler
doch gerade gut genug sein. Oder steht da vielleicht doch jemand anderes im
Mittelpunkt?
9 Feb 2022
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## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
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Olympische Winterspiele 2022
Quarantäne
Peking
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Schwerpunkt Coronavirus
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