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# taz.de -- ARD-Thriller „Der Beschützer“: Explosive Mischung
> Der ARD-Thriller „Der Beschützer“ beginnt heiter. Doch das sind nur
> Rückblenden, die über den wahren Verlauf des gelungenen Krimis täuschen.
Bild: Fiona (Marlene Tanczik) und ihr Beschützer Jan (Tobias Oertel) gehen in …
Der Thriller „Der Beschützer“ beginnt beschwingt. Ein Junge und ein Mädch…
laufen lachend durch einen norddeutschen Apfelhain. Es handelt sich um eine
Rückblende aus scheinbar glücklichen Kindertagen.
Und Schnitt: Die Gegenwart ist viel trister. Jan Schäfer, der Junge von
einst, hackt Holz auf seinem Bauernhof, den er verkaufen will. Warum wird
später klar, und auch, was aus dem Mädchen geworden ist. Und Schnitt: Wir
befinden uns in Port Said, einer Hafenstadt im Nordosten Ägyptens, und
sehen Fiona Weibel telefonieren. Die junge Frau arbeitet für eine Schweizer
Reederei und muss sich ihres übergriffigen Chefs erwehren. Und Schnitt: Ihr
Boss wird erschossen, sie selbst bleibt wie ein Wunder am Leben – ist nun
aber in Gefahr. Und Schnitt.
Rasant gestartet, behält der Thriller das schnelle Tempo bis zum Schluss
bei. Der titelgebende BKA-Personenschützer Jan Schäfer (Tobias Oertel)
bekommt den Auftrag, Fiona Weibel (Marlene Tanczik) aus Ägypten kommend zu
beschützen. Nur zwei Tage lang, bis sie beim Internationalen Seegerichtshof
in Hamburg als Kronzeugin aussagen kann: gegen ihren Arbeitgeber, der in
undurchsichtige Geschäfte im Nahen Osten verwickelt ist.
[1][Es geht um Chemikalien in großen Mengen, die illegal nach Libyen oder
Syrien geliefert werden], und aus denen man Giftgas herstellen kann. Von
Weibels Aussage hängen eine mögliche Verurteilung und damit auch die
Zukunft der Reederei ab. Eine explosive Mischung.
## Wunder Punkt
Natürlich gibt es hier und da vorhersehbare Komponenten. So hat Schäfer
familiär schwer zu tragen und leidet daran, seit Jahren keinen Kontakt zu
seiner Schwester – dem jungen Mädchen aus der Eingangssequenz – zu haben.
Ein wunder Punkt im Leben des hoch professionell agierenden
Personenschützers.
Den weiß auch Weibel auszunutzen, die natürlich ein doppeltes Spiel spielt.
Auch ein Killerkommando mischt mit. Geschenkt, dass die Typen klischeehaft
Russisch sprechen. Es gibt ein paar krasse Szenen, etwa eine wilde
Schießerei auf einer einsamen Dorfstraße.
Das Drehbuch von Michael Ehnert und Oke Stielow ist raffiniert und komplex
und kommt erfrischend divers daher, auch Regisseur Philipp Osthus hat
alles richtig gemacht. Keine Minute Langeweile, bis zum krassen Finale. Was
einen guten Thriller ausmacht, wurde [2][Schauspieler Tobias Oertel] fürs
Pressematerial zum Film gefragt: „Markante Charaktere in außergewöhnlichen
Situationen mit unerwarteten Wendungen!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
12 Feb 2022
## LINKS
[1] /Chemikalie-fuer-Nervengas/!5501210
[2] /TV-Krimi-Polizeiruf/!5464768
## AUTOREN
Andreas Hergeth
## TAGS
Wochenendkrimi
Schwerpunkt Syrien
Giftgas
ARD
Thriller
Schwerpunkt Syrien
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