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# taz.de -- Omikron belastet Schulen: Plötzlich wieder Wechselunterricht
> Weil viele PädagogInnen krank sind, kehren Schulen in Berlin zum
> Wechselunterricht zurück. Ein Unterricht bis zum Nachmittag sei nicht
> mehr möglich.
Bild: Testen gehört in Schulen längst zum Alltag – Hingehen dagegen nicht m…
BERLIN taz | Freudestrahlend kommt der Sohn (fast 10) am Montagnachmittag
nach Hause. „Bis zu den Ferien haben wir nur noch bis 12 Schule!“,
verkündet er die für ihn frohe Botschaft. „Was? Bist du sicher?“, frage i…
zweifelnd. Eine Stunde zuvor war die Pressemitteilung der
Bildungsverwaltung eingetrudelt, die Präsenzpflicht sei an den Schulen
aufgehoben. Hat der Junge was verwechselt? „Lies doch selber!“, kommt es
patzig zurück, zeitgleich wird mir die ausgedruckte E-Mail der
Schullteitung an die „lieben Eltern“ in die Hand gedrückt.
Tatsächlich! Nun ist es so weit: Omikron zwingt die „kritische
Infrastruktur“ (bekannt als Kritis) in die Knie, zumindest unsere
Kreuzberger Grundschule. „Nach den vielen Telefonaten am heutigen Morgen
musste ich erkennen, dass sich die Lage in der Schule nicht entspannt hat“,
beginnt das Lamento. Schon am Freitag waren 25 von 87 Lehrerkräfte und
ErzieherInnen krankgemeldet, übers Wochenende sind wohl ein paar
dazugekommen.
Dass der Rest nicht reicht, um 500 SchülerInnen acht Stunden zu betreuen
(bei uns ist eigentlich bis 16 Uhr Präzenzpflicht), leuchtet ein. Auch wenn
von den Kindern – Stand Freitag – ebenfalls ein Fünftel krank ist. Also
Unterricht nur noch bis mittags; danach „besteht die Möglichkeit“, die
Kinder abzuholen. Der Subtext ist klar, so viel habe ich nach zwei Jahren
Coronaschule gelernt: Bitte holt eure Kinder um 12 ab, wenn es irgend geht!
Na gut, machen wir: Wer will schon Rabeneltern sein und auf sein
„ungestörtes“ Homeoffice pochen? Gleichzeitig denke ich voller Mitleid an
all die Alleinerziehenden, HandarbeiterInnen, Kritis-AufrechterhalterInnen,
die dieses „Luxusproblem“ gar nicht erst haben und froh sind, wenn es
überhaupt eine Notbetreuung gibt.
Mitgefühl habe ich auch für jene Kinder, die nach der Aufhebung der
Präsenzpflicht erst mal gar nicht mehr in die Schule kommen werden. Nicht,
weil sie Helikopter-Eltern haben, die besorgt sind wegen Corona und sich
den „Luxus“ des Homeschoolings leisten können. Im Gegenteil. Seit Monaten
erzählt der Sohn (leicht genervt) von Klassenkameraden, die sagen, sie
wollen unbedingt Corona bekommen, weil sie dann zu Hause bleiben können. Es
sind dieselben Kinder, die in der Homeschoolingzeit nie beim
Zoom-Unterricht waren. Und bis heute kein Mal-Rechnen können.
25 Jan 2022
## AUTOREN
Susanne Memarnia
## TAGS
Homeschooling
Quarantäne
Schule und Corona
Schwerpunkt Coronavirus
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Kultusministerkonferenz
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