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# taz.de -- Waldbrände im US-Bundesstaat Colorado: Erst Feuer, dann Schnee
> Waldbrände zerstören im US-Staat Colorado fast 1.000 Häuser. Das ist in
> der Region im Winter ungewöhnlich. Grund scheint eine monatelange Dürre
> zu sein.
Bild: Schneefall hat die Feuer in Colorado beendet. Darunter liegen die Trümme…
Denver/Superior dpa/afp | Bei den jüngsten Bränden im US-Bundesstaat
Colorado nahe der Stadt Boulder sind nach Behördenangaben fast 1.000 Häuser
und andere Gebäude zerstört worden. 991 Bauten seien den Flammen zum Opfer
gefallen, rund 130 weitere Gebäude seien einer ersten Erhebung zufolge
beschädigt worden, teilte das Büro des Sheriffs für den Bezirk Boulder am
Samstag (Ortszeit) mit. Es sei zu erwarten, dass die Zahl der abgebrannten
und beschädigten Bauten bei genaueren Inspektionen noch ansteigen werde.
Auf Luftbildern waren ganze Straßenzüge zu sehen, in denen nur noch ein
Haufen Asche von den Häusern übrig war. Andere Häuser in der Nachbarschaft
blieben aus nicht ersichtlichen Gründen unversehrt.
Am Freitag waren die Behörden noch von rund 500 beschädigten oder
zerstörten Häusern ausgegangen.
Drei Menschen galten dem Katastrophenschutz zufolge nach den Bränden
zunächst noch als vermisst, sieben waren verletzt worden. Die Behörden
wollen demnach Suchhunde einsetzen, um die Vermissten zu bergen, sobald es
das Wetter zulässt. Kleinere Brandherde hatten sich am Donnerstag in dem
Gebiet rasch ausgebreitet, begünstigt von teils sehr starken Winden. In den
Orten Louisville und Superior sollten sich rund 34.000 Einwohner in
Sicherheit bringen.
## Seit Monaten herrscht anhaltende Dürre
Die Ursache der Brände war noch unklar. Behördenvertreter hatten zunächst
spekuliert, dass die für die Winterzeit in der Region untypischen Feuer
ausgelöst wurden, als der Wind Stromleitungen zu Boden riss. Sheriff Joe
Pelle sagte jedoch am Samstag, es seien keine kaputten Stromleitungen
gefunden worden. Es gebe wegen der Brände einen Durchsuchungsbefehl, sagte
er – ohne weitere Details zu nennen.
Eine seit Monaten andauernde Dürre in der Region hatte die Ausbreitung der
Feuer begünstigt. Verbliebene Glutherde wurden in der Nacht zum Samstag mit
rund 20 Zentimeter Neuschnee bedeckt, weswegen das Feuer nicht mehr als
bedrohlich galt. Der als „Marshall Fire“ bezeichnete Brand hatte sich
Medienberichten zufolge auf einer Fläche von etwa 24 Quadratkilometern
ausgebreitet.
„Das war eine Katastrophe im Zeitraffer“, erklärte Colorados Gouverneur
Jared Polis. „Viele Familien hatten nur Minuten, um was immer sie konnten –
ihre Haustiere, ihre Kinder – ins Auto zu setzen und wegzufahren.“ In
Superior und der nahegelegenen Kleinstadt Louisville waren mindestens
33.000 Menschen zur Flucht aufgerufen worden. Die Behörden hatten mit
Todesopfern gerechnet.
Gouverneur Polis hatte für den Bezirk nordwestlich der Regionalhauptstadt
Denver bereits am Donnerstag den Notstand erklärt. US-Präsident Joe Biden
genehmigte zudem eine Notstandserklärung nach Bundesrecht, was zusätzliche
Hilfe für die Betroffenen ermöglicht.
2 Jan 2022
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