# taz.de -- Militärintervention in Kongo: Ugandas Armee richtet sich ein | |
> Die ugandische Militärintervention gegen die ADF-Rebellen im Ostkongo | |
> könnte mehrere Monate dauern. Es sind auch Bodentruppen im Einsatz. | |
Bild: Ugandische Soldaten beim Einmarsch in die Dem.Rep.Kongo | |
BERLIN taz | Ugandas Armee richtet sich in der Demokratischen Republik | |
Kongo auf einen längeren Einsatz ein als zunächst erwartet. Man werde die | |
„gemeinsame offensive Operation“ Ugandas und Kongos gegen die Rebellen der | |
ADF (Allied Democratic Forces) „alle zwei Monate auf strategischer Ebene | |
überprüfen“, kündigte das ugandische Verteidigungsministerium am | |
Freitagabend in einer [1][Presseerklärung] an. | |
Die ugandische „Operation Shujja“, die Bodentruppen, Artillerie, Luftwaffe | |
und Spezialkräfte zusammenführe, ziele auf die „Eliminierung der ADF“ – | |
eine ursprünglich ugandische, heute vor allem im Kongo aktive bewaffnete | |
Gruppe, die zum globalen „Islamischen Staat“ gezählt wird und im November | |
für Terroranschläge in Ugandas Hauptstadt Kampala verantwortlich gemacht | |
wurde. | |
Die Militärintervention hatte am Dienstag mit [2][Luft- und | |
Artillerieangriffen] von Uganda aus auf kongolesisches Gebiet begonnen. | |
Ugandische Soldaten hatten danach zu Fuß und mit Militärfahrzeugen am | |
Übergang Nobili die Grenze überschritten und sich in Richtung der | |
bombardierten Gebiete bewegt. | |
Seither soll weitere Verstärkung eingetroffen sein. Die Luftangriffe haben | |
kongolesischen Berichten zu Folge mehreren Dutzend ADF-Geiseln die Flucht | |
aus ADF-Lagern ermöglicht. | |
## Wasser wird aus Uganda geholt | |
Ugandas Interventionsarmee hat nun nach Angaben des | |
Verteidigungsministeriums ein Hauptquartier in Mukakati, 18 Kilometer tief | |
auf kongolesischem Gebiet, eingerichtet, von wo aus Generalmajor Kayanja | |
Muhanga den Einsatz führt. Vor weiteren Schritten müsse nun aber erst die | |
nötige Infrastruktur errichtet werden, erklärte der Sprecher der Operation | |
Shujja, wie die ugandische Tageszeitung Monitor [3][am Sonntag berichtete]. | |
Es müsste Straßen durch den Dschungel gebaut und Wasserstellen angelegt | |
werden – momentan müssten die Soldaten ihr Trinkwasser aus Uganda | |
mitbringen. | |
Ugandas Verkehrsminister Katumba Walama besuchte am Freitag die | |
ostkongolesische Stadt Beni, wo sich die gemeinsame Einsatzzentrale des | |
kongolesischen und ugandischen Militärs zum Kampf gegen die ADF befindet, | |
und verkündete gemeinsam mit seinem kongolesischen Amtskollegen den | |
Baubeginn mehrerer bereits im Juni vereinbarter großer Straßenbauprojekte. | |
Eine Pause in der Militärintervention dürfte der ADF Zeit geben, zu fliehen | |
und sich zu reorganisieren, fürchten Beobachter. | |
Sowohl in Uganda als auch in der Demokratischen Republik Kongo mehrt sich | |
derweil Kritik an der gemeinsamen Militäroperation. In keinem der beiden | |
Länder wurde das gewählte Parlament einbezogen oder auch nur vorab | |
informiert. | |
5 Dec 2021 | |
## LINKS | |
[1] http://www.defence.go.ug/home/newsandevents/47.0 | |
[2] /Nach-den-Terroranschlaegen-in-Kampala/!5815699 | |
[3] https://www.monitor.co.ug/uganda/news/national/poor-road-network-hampering-… | |
## AUTOREN | |
Dominic Johnson | |
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