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# taz.de -- Kein Weihnachtsmarkt, aber Stadion voll: Nicht einfach, aber doch e…
> Letztlich muss jeder Veranstalter selbst entscheiden, ob und wie er oder
> sie die 2G-Möglichkeiten nutzt – und ob sich der Markt dabei noch
> rechnet.
Bild: Auf Weihnachtsmärkten wird es gerade an Glühweinständen eng – in Cor…
Am Samstag werden über 22.000 Menschen das Fußballstadion an der Alten
Försterei mutmaßlich komplett füllen, sie können den 1. FC Union (mehr) und
Hertha (weniger) anfeuern. Das ist völlig legal, denn im Stadion gilt die
2G-Regel, und die befreit im Gegenzug von der Pflicht, Mund und Nase zu
bedecken und auf Distanz zu bleiben. Eine Woche später hätten unter
denselben 2G-Bedingungen Menschen über den Weihnachtsmarkt auf der Domäne
Dahlem schlendern sollen. Der aber ist nun abgesagt, so wie auch der Markt
in Rixdorf, und manch anderer Weihnachtsmarkt könnte noch folgen. Das kann
schon verwirren: Wieso ist Gewimmel einmal okay, einmal nicht?
Grundsätzlich ist die Antwort einfach: Weil 2G, künftig sogar 2Gplus, nur
ein Angebot ist und weil bislang kein Veranstalter von Weihnachtsmärkten
gezwungen ist, diese Möglichkeit auch zu nutzen und den Markt tatsächlich
stattfinden zu lassen. Wer persönlich meint, dass die Lage zu heikel ist,
um Geimpfte und Genesene maskenlos und zeitweise dicht gedrängt auf einem
umzäunten Gelände zu wissen, den kann glücklicherweise niemand zwingen. Und
wer wie bei der Domäne Dahlem meint, dass sich der Markt – dort sowieso nur
wochenends – wegen nötiger Kontrollen, Kosten für Sicherheitspersonal und
weniger Ständen nicht rechnet, der braucht sich auch nichts vorwerfen zu
lassen.
Alternativlos war die Absage beim Rixdorfer Weihnachtsmarkt auf dem
Richardplatz in Neukölln. Der hätte nach Beschluss des Senats mit
Maskenpflicht als alleiniger Einschränkung stattfinden können – sie gilt
für alle Weihnachtsmärkte, bei denen der Zugang nicht kontrolliert wird.
Doch angesichts der erfahrungsgemäß chronischen Überfüllung des Markts
wurde dem Bezirksamt als Veranstalter mulmig – zu Recht. Bei der Enge sind
Masken kein umfassender Schutz, und durchsetzen lässt sich in einer solchen
Situation das Maskentragen auch nicht. Den Zugang zu kontrollieren und auf
2G zu beschränken, also auf Geimpfte und Genesene, wäre auch nicht
gegangen: Am Richardplatz mit seinen gleich acht einmündenden Straßen und
vielen Anwohnern ist das nicht machbar.
So lässt sich letztlich jede Entscheidung erklären, sei es eine Absage oder
das völlig legale Durchziehen einer Veranstaltung wie beim Fußballderby am
Samstag. Was mit Sicherheit bleibt, ist zumindest bei Menschen, die es gern
klar und vergleichbar haben, ein Gefühl im Bauch, dass das irgendwie nicht
zusammenpasst. Das ist an sich auch okay. Nicht okay aber ist: erst gar
nicht nach Erklärungen zu fragen und gleich alle Coronamaßnahmen zu
verurteilen. Es ist eben nicht alles einfach und über einen Kamm zu
scheren. Das war noch nie so – und das gilt besonders bei Corona.
17 Nov 2021
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
FC Union
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