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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Verdeckte Ordnung
> Dag Magnus Narvesen, Farida Amadou und Liz Kosack legen mit „Circuit“ ein
> Album zwischen Hektik und Kontemplation vor.
Bild: Farida Amadou, Liz Kosack und Dag Magnus Narvesen
Wer hat die Weckuhr in das Schlagzeug gestellt? Tatsächlich geht mitten in
der sparsamen Perkussion, mit der Dag Magnus Narvesen das
kammermusikalische Stück „Ohm“ grundiert, das er mit der E-Bassistin Farida
Amadou und der Keyboarderin Liz Kosack für ihr gemeinsames Album
„[1][Circuit]“ eingespielt hat, ein metallisches Klirren los, ein
Hab-acht-Moment, der aber so wirkt, als müsse er exakt dort sein.
Narvesen, Amadou und Kosack spielen Free Jazz, eine Musik, deren
chaotischer Ruf die ihr zugrunde liegende brodelnde Ordnung verdeckt. Im
Fall von „Circuit“ sind das sechs Stücke zwischen zwei und elf Minuten, die
zwischen Hektik und Kontemplation angesiedelt und nicht umsonst nach
elektrischen Einheiten benannt sind.
Wobei: Das Eröffnungsstück „Watt“ kann auch als Verweis auf die Geschichte
dieser unerhörten Musik gesehen werden. „WATT“ ist ein Label, das die
Pianistin und Komponistin Carla Bley und der Trompeter Michael Mantler 1972
gegründet haben.
Mit Sicherheit mehr darüber erzählen können die beiden
Free-Jazz-Aficionados Christoph Berg und Stefan Lingg. „Circuit“ ist auf
ihrem Label „Pattern Dissection“ erschienen, das zusammen sich aus einer
gleichnamigen Show beim Berliner Sender „[2][Cashmere Radio]“ und einer
Konzertreihe entwickelt hat.
Da ist eine Plattform entstanden. Einer ihrer Orte ist das Lokal, auf
dessen Bühne Amadou, Kosack und Narvesen im Februar 2020 ihr Triodebüt
gegeben haben, es ist das „Watt“ im Prenzlauer Berg. Diese Musik muss nicht
alleine gehört werden.
12 Nov 2021
## LINKS
[1] http://www.patterndissection.org/
[2] https://cashmereradio.com/
## AUTOREN
Robert Mießner
## TAGS
taz Plan
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Musik
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