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# taz.de -- Konflikt um Fischereilizenzen: Frankreich verschiebt Ultimatum
> Im Fischerei-Konflikt hat Frankreich seine Drohungen gegen Großbritannien
> fallengelassen – allerdings zunächst nur für einen Tag.
Bild: Jakobsmuscheln, die in Granville in der Normandie im Hafen liegen
London taz | Zumindest eines hat die [1][UN-Klimakonferenz im schottischen
Glasgow] kurzfristig vollbracht: Die Eskalation im [2][Fischereistreit
zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich] bleibt vorerst aus –
ein Ultimatum aus Paris wurde am Montagabend ausgesetzt. Der französische
Staatspräsident Emmanuel Macron hatte die Konferenz genutzt, um dem
britischen Premier Boris Johnson neue Lösungsvorschläge zu machen.
Offensichtlich erfolgreich: Frankreich hatte ursprünglich gedroht, ab
Dienstag dieser Woche sämtliche Anlandungen britischer
Fischer:innenboote in französischen Häfen zu blockieren und Frachten
aus dem Vereinigten Königreich an den Grenzübergängen schärfer zu
kontrollieren. Dazu kommt es zunächst nicht.
Auch das Vereinigte Königreich soll weitere Vorschläge gemacht haben. Am
Montagmorgen hatte die britische Außenministerin Liz Truss noch gewarnt,
dass London laut Handelsabkommen mit der EU rechtliche Schritte gegen
Frankreich einlegen könnte, sollten die Drohungen wahr werden.
Paris und London streiten infolge des Brexits seit Monaten über
Fischereirechte in britischen Hoheitsgewässern. Frankreich wirft den
britischen Behörden vor, zu wenige Fanggenehmigungen für die eigenen
Schiffe zu erteilen. Großbritannien weist den Vorwurf ab. Um eine Lizenz zu
erhalten, müssen Bootsbesitzer:innen nachweisen können, dass sie
zwischen 2012 und 2016 mindestens einen Tag pro Jahr mit ihrem Boot in den
betreffenden Gewässern gefischt haben. Einige der kleineren Boote hatten
auch mangels technischer Geräte Schwierigkeiten, dies zu beweisen.
## Weitere Gespräche in den kommenden Tagen
Der britische Fischerei- und Landwirtschaftsminister George Eustice
begrüßte die neuen Entwicklungen. Er verwies auf weitere geplante Gespräche
zwischen dem französischen Europaminister Clément Beaune und dem britischen
Kabinettsminister Lord David Frost am kommenden Donnerstag.
Die Europäische Kommission gab zudem an, dass Vertreter:innen aus
Frankreich, dem Vereinigten Königreich sowie der Kanalinseln Guernsey und
Jersey über Videokonferenz zusammenkämen, um eine Lösung zu finden. Die
Gespräche sollten demnach am Dienstag und in den kommenden Tagen
fortgesetzt werden.
2 Nov 2021
## LINKS
[1] /Weltklimagipfel-in-Glasgow/!5808613
[2] /Fischereistreit-in-Grossbritannien/!5808636
## AUTOREN
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski
## TAGS
Großbritannien
Schwerpunkt Frankreich
Fischerei
Klimakonferenz in Dubai
New Jersey
Großbritannien
Schwerpunkt Brexit
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