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# taz.de -- ZDF-Comedy-Autorin Yasmin Ayhan: Welp*innenschutz nicht angesagt
> Bei Jugendsünden sollte man Gnade walten lassen. Nur war
> ZDF-Comedy-Autorin Ayhan schon erwachsen, als sie das Ende Israels
> propagierte.
Bild: Das ZDF – Zweites Deutsches Fernsehen
Solidaritätsbekundungen in den sozialen Medien waren ganz auf ihrer Seite,
sowohl für die WDR-Mitarbeiterin [1][Nemi El-Hassan] als auch für die
Comedian [2][Feyza-Yasmin Ayhan], die als Gag-Autorin für eine Comedy-Reihe
des ZDF arbeitet: weil deren offen israelfeindliche und antisemitische
Posts und Performances ruchbar wurden. Die Frage, die sich
berechtigterweise stellt: Muss man arabischstämmigen Jungerwachsenen nicht
politische Statements verzeihen können?
Würde ein Verzicht auf deren Mitarbeit in öffentlich-rechtlichen Sendern
nicht das Klischee in den migrantischen Communities nur bestärken, nicht
die Münder aufmachen zu dürfen. Tja, kommt drauf an. Wer die Frage so
aufwirft, will sie auch schon so beantwortet haben: Ach, nun habt euch mal
nicht so! Sind doch professionelle Leute, Frauen zumal, Jugendsünden
wachsen sich aus.
Ja, das stimmt, was auch dadurch bewiesen wird, dass eine Fülle von
Kader*innen maoistischer Organisationen in der Bundesrepublik in den
Siebzigern einen Massenmörder wie den kambodschanischen Politiker Pol Pot
als guten Mann priesen und wenige Jahre später, nach Jahren im
postlinksradikalen Abklingbecken der grünen Partei, sehr
verfassungspatriotisch in unsere Staatsapparate hineinwuchsen – in der
Regel sehr erfolgreich.
Dasselbe könnte auch bei den beiden in Verruf geratenen
Medienarbeiter*innen der Fall sein, die sich noch in jüngerer
Vergangenheit darin gefielen, fiese und dämonisierende Mitteilungen gegen
Israel abzusetzen, und zwar solche, die nicht nur den früheren
Premierminister Benjamin Netanjahu kritisierten, sondern auf die
[3][Auslöschung ganz Israels] zielten.
Aber, was soll’s: Beide, El-Hassan wie Ayhan waren erwachsen, als sie sich
im modischen Plappersound des Postcolonial Style äußerten. Und wollen nun
doch Karriere machen. Sollen sie, und zwar hochwillkommen. Aber vorher
möchten wir erkennen, dass sie sich politisch zu mäßigen wissen.
Welp*innenschutz – der ist hier unangebracht. Terrorverherrlichung, etwa
der Hamas, verdient akut Zurückweisung, keine Verharmlosung.
26 Oct 2021
## LINKS
[1] /Debatte-um-WDR-Moderatorin/!5802578
[2] https://www.juedische-allgemeine.de/politik/fall-ayhan-zentralrat-fordert-z…
[3] https://www.youtube.com/watch?v=jYfFIMLadug&t=150s
## AUTOREN
Jan Feddersen
## TAGS
Antisemitismus
Medien
ZDF
Schwerpunkt Rassismus
Al-Quds-Tag
WDR
Al-Quds-Tag
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