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# taz.de -- Filmtipps der Woche: Nicht nur niedlich
> Bewegt: Das 5. Festival of Animation; Im Filmmuseum Potsdam erinnert die
> Soundcollage „Nummernprogramm: Im Ladenkino“ an die Anfänge der
> Ladenkinos.
Bild: Auch mal ernster: Der Animationsfilm „Die fabelhafte Reise der Marona“
Beim 5. Festival of Animation warten in diesem Jahr insgesamt 186 kurze
Animationsfilme in [1][verschiedenen Wettbewerben und Reihen] auf
Zuschauerinnen und Zuschauer (mit Kino- und Livestream Angebot). Einer der
künstlerisch und inhaltlich anspruchsvollsten Filme läuft dabei im
Deutschen Wettbewerb: Der seit fast zwanzig Jahren in Deutschland lebende
Mexikaner Victor Orozco hat „Revolykus“ in seinem eigenen stark
sanierungsbedürftigen Haus in Süddeutschland gedreht, und die überwiegend
in Stop-Motion-Technik erstellten Sequenzen zu einem kleinen Horrorfilm
verdichtet, den der Regisseur mit einer Off-Erzählung über Migration und
Alltagsrassismus begleitet ([2][Deutscher Wettbewerb 1], 1.10., zur
Festivaleröffnung um 19 Uhr, [3][City Kino Wedding]; zusätzliches Screening
ohne Live-Eröffnung, [4][Centre Français de Berlin], 19 Uhr).
Auch sehr attraktiv: „Pa kis panelom“ („Bye Little Block“) der Ungarin …
Darbos, die den bevorstehenden Auszug ihrer Hauptprotagonistin zum Anlass
für ein surreales Panorama der Bewohner ihrer Wohnsiedlung nimmt – komplett
mit Mondgeist und überdimensioniertem Dackel (Internationaler Wettbewerb 1,
1.10., 21.30 Uhr; zusätzliches Screening: 21.45 Uhr City Kino Wedding).
Sehr vergnüglich auch der Spanier Coke Riobóo mit seiner absurden, in
Stop-Motion-Technik erstellten „Mad Max“-Parodie „Mad in Xpain“, in der
sich bekämpfende Spielzeugfiguren durch ein postapokalyptisches Spanien
brettern, ehe sie in einer Lache Rotwein ertrinken ([5][Internationaler
Wettbewerb 2,] 2. 10., ab 13 Uhr, City Kino Wedding).
Dazu passt ganz gut, dass sich mit [6][Luftkind] ein neuer auf
Animationsfilme für Kinder spezialisierter Filmverleih vorstellt, der mit
„Die fabelhafte Reise der Marona“ jetzt seinen ersten Film in die Kinos
bringt. Man wolle die Cinephilie der Jüngsten fördern und ihre Fantasie
stärken, indem man ihren Horizont für Kunst und Kultur öffne, heißt es da
durchaus vollmundig laut Eigenaussage. Das ist ja ein ordentliches und
zweifellos lobenswertes Ziel, mal sehen, wie das dann in der Realität so
läuft.
## Die Großstadt durch Hundeaugen
Der Film der rumänischen Regisseurin Anca Damian, der das Leben einer
Pariser Hündin mit wechselnden Besitzern und Besitzerinnen erzählt, wird
dem Anspruch jedenfalls gerecht: In ausgesprochen fantasievollen, mal mit
Bunt- oder Filzstiften, mal mit Tusche gestalteten Bildern entwirft der
Film ein sehr farbiges und komplexes Panorama des Großstadtlebens, bei dem
auch schwierige Momente nicht ausgespart werden. Nur niedlich ist das
keineswegs und auch nicht für die Allerjüngsten geeignet, der Verleih
empfiehlt ab 8 Jahren. Dass der Film im [7][Wolf Kino] auch um 19 Uhr für
Erwachsene gezeigt wird, ist nur konsequent (30.9.-6.10., 16.30, 19 Uhr,
Wolf Kino; B-ware! Ladenkino, tgl. 16.15 Uhr).
Filmhistorisches aus den Anfangstagen der Kinematographie bietet das
[8][Filmmuseum Potsdam] mit der Vorstellung „Nummernprogramm: Im
Ladenkino“: Sowohl eine Soundcollage des Klangkünstlers Michael Schenk als
auch das einstündige Programm mit kurzen Unterhaltungsfilmen aus der Zeit
von 1907-1910 sollen die Atmosphäre eines klassischen Ladenkinos evozieren
– damals wurde das Kino sesshaft und im Straßenbild beständig sichtbar. Am
Klavier ist Ekkehard Wölk zu hören (30.9., 19 Uhr, Filmmuseum Potsdam).
30 Sep 2021
## LINKS
[1] https://www.fa-berlin.com/festival/offizielles-programm/
[2] https://www.fa-berlin.com/festival/offizielles-programm/deutscher-animation…
[3] https://citykinowedding.de/festival-of-animation-2021-das-beste-aus-der-wel…
[4] https://centre-francais.de/
[5] https://www.fa-berlin.com/festival/offizielles-programm/internationaler-ani…
[6] https://luftkindfilmverleih.net/
[7] https://wolfberlin.org/
[8] https://www.filmmuseum-potsdam.de/
## AUTOREN
Lars Penning
## TAGS
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