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# taz.de -- Chaos am Berliner Flughafen: Keiner ist schuld am BER
> Für lange Wartezeiten und Chaos am BER zu Beginn der Herbstferien
> schieben sich Flughafengesellschaft und Lufthansa gegenseitig die
> Verantwortung zu.
Bild: Hohes Passagieraufkommen führte zu Ferienbeginn am BER zu langen Warteze…
Am Dienstagabend ist es am Berliner Flughafen unerwartet still: keine
außerordentlich langen Schlangen, große Menschenmengen oder verpassten
Flüge. Am Wochenende sah es am BER noch ganz anders aus: Mit Beginn der
Herbstferien in Berlin und Brandenburg war es zu einem hohen
Passagieraufkommen gekommen. Überdurchschnittlich lange Wartezeiten an den
Check-in-Schaltern, verpasste Flüge und wütende Passagiere waren die Folge.
Die Fluggesellschaft Lufthansa reagierte, indem sie Fluggästen am Montag
empfahl, bereits vier Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. „Aufgrund
eines erhöhten Passagieraufkommens zu Ferienbeginn kann es zu längeren
Wartezeiten an den Check-in-Schaltern und an den Sicherheitskontrollen am
Flughafen in Berlin kommen. Aus diesem Grunde möchten wir Sie bitten,
mindestens 240 Minuten vor Abflug am Flughafen einzutreffen“, schrieb die
Lufthansa in einer Mail an ihre Passagiere. Die Empfehlung nahm die
Fluggesellschaft am Dienstagmittag zurück.
Neben dem hohen Passagieraufkommen verlängerte laut der Lufthansa auch die
Kontrolle von Impfpässen und Coronatests die Abfertigung an den Schaltern.
Fehlendes Personal bei Dienstleistern, die sich um Fluggäste, Gepäck oder
um die Maschinen selbst kümmern, war laut BER ein weiterer Grund.
Die Schuld für das Chaos am Flughafen schieben sich die
Flughafenbetreibergesellschaft und die Lufthansa gegenseitig in die Schuhe:
Laut Jan Haack, Pressesprecher der Flughafengesellschaft, leidet diese
nicht unter Personalmangel. Stattdessen biete der BER Dienstleistern und
Fluglinien an, zur Unterstützung kurzfristig eigene Mitarbeiter*innen
im Terminal und für Vorabdienste zur Verfügung zu stellen.
Die Fluggesellschaft Lufthansa hingegen sieht den Grund für die langen
Wartezeiten und das Chaos in fehlenden Abfertigungskapazitäten. Das sagte
eine Unternehmenssprecherin laut der Berliner Morgenpost. Demnach habe die
Lufthansa am Wochenende die maximal mögliche Zahl von zwölf Schaltern
geöffnet und zusätzliches Personal im Wartebereich eingesetzt.
Knapp ein Jahr nach der Eröffnung des BER ist noch immer nur das Terminal 1
in Betrieb. „Die Infrastruktur ist für das Passagieraufkommen ausreichend“,
sagt Haack. Am vergangenen Freitag seien am Terminal 1 reibungslos 67.000
Passagiere abgefertigt worden. Am darauf folgenden Samstag fiel die
Passagierzahl mit 55.000 deutlich geringer aus – dennoch kam es zu langen
Wartezeiten und verpassten Flügen.
Auch wenn sich die Lage am BER inzwischen beruhigt zu haben scheint, bleibt
das Ende der Herbstferien um den 20. Oktober abzuwarten: In Hinblick auf
die aus den Ferien zurückkehrenden Passagiere wolle sich die
Flughafengesellschaft BER mit den Fluggesellschaften und den
Bodenverkehrsdienstleistern abstimmen, um ein erneutes Chaos zu vermeiden,
sagt Sprecher Jan Haack.
Nach Bitten der Fluglinien habe man ihnen weitere Check-in-Schalter
zugesagt. Auch hier wolle der Flughafen Berlin die Fluglinien und
Dienstleister mit insgesamt 40 Mitarbeiter*innen unterstützen.
„Wir bitten unsere Gäste, die Möglichkeiten des Vorabend- und
Online-Check-ins zu nutzen“, sagt außerdem Sandra Courant, eine
Pressesprecherin der Lufthansa.
13 Oct 2021
## AUTOREN
Sara Guglielmino
## TAGS
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Flughafen
Lufthansa
Ferien
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Polizei Berlin
Easyjet
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Schwerpunkt Wahlen in Berlin
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