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# taz.de -- Fachkräfte in der Altenpflege: Weniger als die Hälfte mit Examen
> Der Anteil der examinierten Fachkräfte am Personal in der Altenpflege
> geht zurück. Die Linkspartei stellt deshalb die Pflegekammern in Frage.
Bild: Der Anteil examinierter Fachkräfte in der Altenpflege sinkt
Berlin taz | Nur knapp die Hälfte aller in der Altenpflege beschäftigten
Menschen sind qualifzierte Fachkräfte mit einem Examen nach dreijähriger
Ausbildung. Ihr Anteil lag im Jahr 2020 im Bundesdurchschnitt bei 49,7
Prozent und ist damit innerhalb von sechs Jahren um 2,9 Prozentpunkte
gesunken.
Die Linksfraktion, die die Zahlen von der Bundesagentur für Arbeit
erfragte, nahm den Rückgang zum Anlass, die Entstehung von Pflegekammern zu
rügen, in denen mehrheitlich nur Examinierte vertreten sind. „Pflegekammern
sind der falsche Ansatz, denn sie spalten. Pflichtmitglied sind nur die
Fachkräfte. Für die wenigen freiwilligen Mitglieder unter den
Assistenzkräften und Pflegehelfer:innen werden sie selten sprechen“,
[1][sagte die Linken-Politikern Pia Zimmermann.]
Derzeit gibt es nur in den Bundesländern Rheinland-Pfalz,
Schleswig-Holstein und Niedersachsen Landespflegekammern, wobei die Kammern
in Schleswig-Holstein und Niedersachsen wieder in Abwicklung sind. Ein
Großteil der Fachkräfte lehnt die Kammern ab, diese fordern auch
Mitgliedsbeiträge. Der Berufsverband DBfK fordert die Errichtung einer
Bundespflegeberufekammer.
Die Zahlen über den sinkenden Anteil der Examinierten in der Altenpflege
relativieren sich etwas, wenn man die Entwicklung der Gesamtzahl der
Beschäftigten in der Altenpflege betrachtet. Laut der Statistik der
Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Fachkräfte und Helfer:innen
von rund 543.000 im Jahre 2014 auf rund 660.000 im Jahre 2020 gestiegen.
Auch die Zahl der Fachkräfte erhöhte sich also in absoluten Zahlen, die
Zahl der Helfer:innen stieg allerdings stärker.
Die Beschäftigtenzahlen umfassen sowohl die ambulante als auch die
stationäre Pflege. In den Heimen ist eine Fachkraftquote von 50 Prozent
verpflichtend. Unter den Helfer:innen sind dabei Menschen mit ein- oder
zweijähriger Ausbildung, auch Pflegeassistent:innen genannt, und
solche, die nur einen Basiskurs in Grundpflege absolviert haben.
Nach dem [2][jüngsten Gesetz zur Verbesserung] der Pflege sollen in Heimen
in diesem und den kommenden Jahren 20.000 zusätzliche Assistenzstellen
geschaffen werden. Die Aufstockung ist ein erster Schritt zur Umsetzung des
[3][Personalbemessungsverfahrens], das der Bremer Pflegeökonom Heinz
Rothgang entwickelt hatte. „Wir brauchen mehr Assistenzkräfte und diese
können dann die Fachkräfte auch entlasten“, sagte Rothgang der taz.
16 Sep 2021
## LINKS
[1] /Maenner-in-der-Pflegebranche/!5785760
[2] https://dserver.bundestag.de/btd/19/234/1923483.pdf
[3] /Pflegerinnenmangel-in-Heimen/!5700955/
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Pflegekräftemangel
Altenpflege
Vivantes
Pflegenotstand
Diversity
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