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# taz.de -- GDL gegen Deutsche Bahn: Festgefahren
> Ein Gericht bestätigt den Streik der Lokführer. Schon jetzt ist klar: Je
> länger er dauern wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass es am Ende nur
> Verlierer gibt.
Bild: Kein Zug in Sicht: leerer Tunnel am Berliner Hauptbahnhof am Freitag
Die [1][GDL] darf weiter streiken. Wie schon 2015 bestätigte auch diesmal
das hessische Landesarbeitsgericht die Rechtmäßigkeit des Streiks. Der
Konflikt geht in die nächste Runde, denn von einer Lösung ist er so weit
entfernt wie zuvor. Allerdings haben die Richter auch noch einmal klar
gestellt, dass bei der Bahn das Tarifeinheitsgesetz angewendet wird.
Selbst wenn GDL-Chef [2][Claus Weselsky] ein Abschluss für weitere
Berufsgruppen gelänge, käme der Tarifvertrag wohl nirgends zur Anwendung,
weil die GDL nur in wenigen Betrieben die erforderliche Mehrheit der
Gewerkschaftsmitglieder hat. Ob es sich vor diesem Hintergrund für die
kleine Gewerkschaft weiterzukämpfen lohnt, wird sich zeigen.
Die Differenz bei den materiellen Fragen rund um Entgelte und
Betriebsrenten rechtfertigen einen längeren [3][Arbeitskampf] nicht. So
weit liegen Angebot und Forderung nicht mehr auseinander. Der von der GDL
so bezeichnete Existenzkampf wäre eher eine Begründung für eine weiter
kämpferische Haltung. Doch genau den darf die Spartengewerkschaft
eigentlich nicht führen. Es bleibt also eine vertrackte Situation, bei der
am Ende womöglich das Bundesverfassungsgericht entscheiden muss, wie es bei
der Tarifautonomie weitergeht.
Am Ende könnten auf allen Seiten Verlierer stehen, wenn die GDL wieder in
die Rolle als Berufsgruppenvertretung gedrängt wird und die Bahn einen sehr
teuren Arbeitskampf verdauen muss.
3 Sep 2021
## LINKS
[1] /Tarifstreit-mit-Lokfuehrer-Gewerkschaft/!5798934
[2] /Neuer-Lokfuehrer-Streik-bei-der-Bahn/!5792818
[3] /Streik-bei-der-Bahn/!5788534
## AUTOREN
Wolfgang Mulke
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GDL
Deutsche Bahn
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Streik
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