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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Stiko-Chef stur bei Jugend…
> Thomas Mertens sieht keine Grundlage, Jugendlichen die Impfung zu
> empfehlen. Die Gesundheitsminister:innen diskutieren trotzdem ein
> Impfangebot für alle ab 12.
Bild: Bisher impfen Kinderärzt:innen vor allem über 18-Jährige: Ändert sich…
## Stiko-Chef bleibt skeptisch bei Jugendimpfung
Trotz Drucks von Seiten der Politik bleibt die Ständige Impfkommission
(Stiko) bei ihrer skeptischen Haltung zu Impfungen von Kindern und
Jugendlichen. Es gebe noch zu wenige Daten zu möglichen Folgeschäden, sagt
Stiko-Chef Thomas Mertens dem NDR. Ohne die notwendige Datensicherheit
könne man keine generelle Impfempfehlung aussprechen.
Man spüre aber den öffentlichen Druck: „Es kann durchaus sein, dass wir
unsere Empfehlung ändern werden, aber sicher nicht, weil Politiker sich
geäußert haben.“ (rtr)
## Gesundheitsminister:innen beraten am Montagmittag
Die Gesundheitsminister:innen von Bund und Ländern beraten am Montag
über Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen. Diese sollten laut einer
Beschlussvorlage im September beginnen, um ein Abflauen des
Infektionsschutzes zu vermeiden.
Das Angebot soll sich zunächst vorrangig an Hochbetagte, Pflegebedürftige
und Menschen mit Immunschwäche richten. (afp)
Auf der Konferenz der Gesunheitsminister:innen wird es auch um
Impfungen für Jugendliche gehen. Nach einem Vorschlag des
Bundesgesundheitsministeriums sollen 12- bis 17-Jährige in allen
Bundesländern ein solches Angebot bekommen. Das geht aus einem
Beschlussentwurf hervor.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im Mai den Covid-19-Impfstoff
von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen,
vor wenigen Tagen folgte auch die Freigabe für Moderna. Für Deutschland
empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die Impfung trotz heftigen
politischen Drucks bisher jedoch nur vor allem Kindern und Jugendlichen mit
bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes oder Adipositas, die ein erhöhtes
Risiko für einen schweren Verlauf haben.
„Es werden nunmehr alle Länder Impfungen für 12- bis 17-Jährige in den
Impfzentren anbieten“, schreibt das Ministerium in dem an die Länder
versendeten Beschlussvorschlag. Auch niedergelassene Ärzt:innen und
Betriebsärzt:innen, die Angehörige impften, könnten eingebunden werden. In
einigen Ländern sind bereits Impfaktionen etwa [1][an Schulen] geplant. In
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beginnt der Unterricht nach
den Sommerferien an diesem Montag wieder, in Hamburg am Donnerstag.
Für junge Erwachsene sollen die Länder „niedrigschwellige Angebote“ in
Universitäten, Berufsschulen und Schulen machen, so der Beschlussentwurf
für Montag. „Dies kann maßgeblich zu einem sichereren Start in den Lehr-
und Lernbetrieb nach den Sommerferien beitragen.“
Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne)
befürwortet Impfungen für Jugendliche. Auch aus Sachsen-Anhalt kam
Zustimmung. Die amtierende sachsen-anhaltische Gesundheitsministerin Petra
Grimm-Benne (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Nachfrage dazu
ist vorhanden.“ Das Land plane bereits Sonder-Impfaktionen für
Heranwachsende. Kritik kam von der FDP. „Wenn die Gesundheitsminister die
Impf-Empfehlung an der Stiko vorbei ändern, kommt das einer Entmachtung
gleich“, sagte Andrew Ullmann, Obmann der FDP im Gesundheitsausschuss des
Bundestags, dem Tagesspiegel. (dpa)
## Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter
Das Robert Koch-Institut meldet 847 neue Positivtests. Das sind 111 weniger
als am Montag vor einer Woche, als 958 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die
Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 17,8 von 17,5 am Vortag. Der Wert gibt an,
wie viele Menschen je 100.000 Einwohner:innen sich in den vergangenen
sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Eine weitere Person starb im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich
die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.660. Insgesamt
fielen in Deutschland bislang mehr als 3,77 Millionen Coronatests positiv
aus. (rtr)
## Lauterbach befürwortet Impfempfehlung für Jugend
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach begrüßt den Vorschlag von
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, eine Impfung auch für Kinder und
Jugendliche zu empfehlen. „Dass die Politik Fakten schafft, ist richtig“,
sagt er im Deutschlandfunk. „Wir wollen verhindern, dass Schulausfall und
Krankheit kommen.“
Die Haltung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die derzeit keine Impfung
von Kindern und Jugendlichen empfiehlt, wertet Lauterbach als
Außenseiterposition. International nehme die Zahl der Studien zu, die eine
Impfung empfehlen. Gleichwohl würdigt Lauterbach die Arbeit der Stiko, sie
sei nicht überflüssig. An diesem Montag beraten die Gesundheitsminister von
Bund und Ländern über Spahns Vorschlag. (rtr)
## Testpflicht: Einreisekontrollen angelaufen
Die Bundespolizei kontrolliert verstärkt die seit Sonntag geltende
[2][Testpflicht für Reiserückkehrer aus dem Ausland.] Damit soll eine
weitere Ausbreitung des Coronavirus zum Ende der Sommerferien verhindert
werden. Alle Menschen ab zwölf Jahren müssen bei der Einreise nachweisen
können, dass sie entweder negativ getestet ist, gegen Corona geimpft oder
genesen sind. Eine solche Vorgabe gab es schon für alle
Flugpassagier:innen. Jetzt gilt sie für alle Verkehrsmittel, also auch bei
Einreisen per Auto oder Bahn.
„Es erfolgen stichprobenartige Kontrollen. Wir versuchen mit unseren
Kräften aber so viele Einreisende wie möglich zu überprüfen“, sagte der
Sprecher der Bundespolizei in Pirna, Holger Uhlitzsch, mit Blick auf die
sächsischen Grenzen zu Polen und Tschechien.
Der Schwerpunkt der Kontrollen liege an den Autobahnen und Bundesstraßen
sowie an der Zugstrecke Prag-Berlin. An den Grenzen werde aber niemand
zurückgeschickt. Es würden unmittelbar auch keine Bußgelder erhoben.
Sondern bei Verstößen werde die Anzeige einer Ordnungswidrigkeit an die
zuständigen Behörden weitergeleitet, erklärte der Sprecher der
Bundespolizei.
In Rheinland-Pfalz und im Saarland gibt es Kontrollen im Radius von bis zu
30 Kilometern auf deutscher Seite, wie ein Sprecher der Bundespolizei in
Koblenz sagte. Auch in Bayern überprüfen Schleierfahnder an den Grenzen zu
Österreich und Tschechien, ob die Menschen sich an die neuen Einreiseregeln
halten.
An der deutsch-österreichischen Grenze in Kiefersfelden seien die
Kontrollen problemlos angelaufen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei:
„Die Reisenden sind gut vorbereitet.“ Auch im nordbayerischen Selb an der
Grenze zu Tschechien gab es keine Probleme. „Es läuft rund“, sagte ein
Sprecher der Bundespolizei. (dpa)
2 Aug 2021
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