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# taz.de -- Testpflicht für Reiserückkehrer: „Guten Tag, den Test, bitte“
> Seit Sonntag gilt eine Coronatestpflicht für Reiserückkehrer.
> Bundesinnenminister Horst Seehofer kündigt „engmaschige“ Kontrollen und
> Bußgelder an.
Bild: So sieht es aus: Kontrollen an der Grenze in Bayern
Berlin afp | Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will die seit diesem
Sonntag geltende Coronatestpflicht für Reiserückkehrer mit engmaschigen
Kontrollen durchsetzen. Zudem drohte er bei Verstößen in der Bild am
Sonntag mit Bußgeldern. Unterdessen sprachen sich Politikerinnen und
Politiker parteiübergreifend dafür aus, Coronatests innerhalb Deutschlands
bald nur noch gegen Bezahlung anzubieten.
Zu der Testpflicht für Reisende sagte Seehofer weiter: „Bei Einreisen aus
Ländern außerhalb der EU, an den Flug- und Seehäfen wird jeder
kontrolliert, ohne Ausnahme.“ An den Binnengrenzen werde nur
stichprobenartig kontrolliert, um kilometerlange Staus im Urlaubsverkehr zu
verhindern. Bei Verstößen drohten aber „empfindliche Bußgelder“, drohte
Seehofer.
Wer nach Deutschland einreisen will, muss seit diesem Sonntag nachweisen,
dass er gegen Corona geimpft, von der Krankheit genesen oder getestet ist.
Das gilt für alle Länder und unabhängig vom genutzten Verkehrsmittel. Die
Testpflicht gilt für alle Ungeimpften ab dem zwölften Lebensjahr. Genesene
sind generell Geimpften gleichgestellt. Schnelltests dürfen nicht älter als
48 Stunden sein, PCR-Tests nicht älter als 72 Stunden. Die Kosten für Tests
im Ausland müssen Reisende in der Regel selbst tragen. Ausnahmen gibt es
etwa für Grenzpendler.
Bei der Einstufung von Ländern mit erhöhtem Infektionsrisiko wird nur noch
zwischen Hochrisiko- und Virusvariantengebieten unterschieden. Bei der
Rückkehr aus Hochrisikogebieten müssen Ungeimpfte eine zehntägige
Quarantäne antreten, die frühestens ab dem fünften Tag durch Übermittlung
eines Testnachweises beendet werden kann. Bei Virusvariantengebieten gilt
weiter grundsätzlich die 14-tägige, nicht verkürzbare Absonderungspflicht
für alle, also auch für Geimpfte und Genesene.
## Scholz für Bezahlung
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz dringt darauf, Coronatests innerhalb
Deutschlands bald nur noch gegen Bezahlung anzubieten. „Coronatests sollten
kostenpflichtig werden, wenn alle sich hätten impfen lassen können – also
in wenigen Wochen“, sagte er der Funke Mediengruppe. Ausnahmen solle es
allerdings für diejenigen geben, die aus gesundheitlichen Gründen nicht
geimpft werden können, sowie für Kinder und Jugendliche.
Scholz wandte sich allerdings gegen einen Vorstoß unter anderem von
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU), künftig nur noch Geimpfte ins
Restaurant oder ins Kino zu lassen. „Ich finde, wir sollten weiterhin auch
ermöglichen, dass man mit einem aktuellen Test ins Kino oder in die Kneipe
kommt“, sagte er. Allerdings müssten Nichtgeimpfte dafür dann selbst
bezahlen und der Test solle bei ihnen Voraussetzung für den Besuch von
Restaurants oder Kultureinrichtungen sein. Dies sei „vernünftig“, sagte er
den Funke-Zeitungen.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach sich in
der Welt ebenfalls dafür aus, Coronatests „so schnell wie möglich
kostenpflichtig zu machen“. Dafür solle die Bundesregierung schon in den
nächsten Tagen ein konkretes Datum beschließen, um Ungeimpften noch die
Chance für eine Impfung zu geben.
FDP-Chef Christian Lindner lehnte aktuell zwar kostenpflichtige
Schnelltests ab, weil es noch nicht für alle ein Impfangebot gebe. „Aber
natürlich wird der Zeitpunkt kommen, an dem die Gemeinschaft die Kosten für
individuelle Entscheidungen nicht mehr tragen kann“, sagte Lindner weiter
der Welt am Sonntag. Auch sollten im Herbst Nichtgeimpfte „im Zweifel einen
negativen Test als Eintrittskarte für das Restaurant vorlegen“ müssen.
1 Aug 2021
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