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# taz.de -- Olympische Sommerspiele: Die Macht des Sports
> Keine von den hehren Rechtfertigungen für die Olympischen Spiele hat sich
> erfüllt. Die Ästhetik des Sports reichte aus – wie jedes Mal.
Bild: Die Tokioter Spiele waren ein Erfolg, weil das vom IOC so beschlossen wur…
Gerade hat das Internationale Olympische Komitee mit Ach und Krach sein
Weltereignis in Tokio über die Bühne gebracht, schon richtet es sein
Augenmerk auf die Winterspiele, die im Februar 2022 in Peking eröffnet
werden. Sechs Monate Zeit sind bis dahin, vermutlich werden auch sie von
der Covid-19-Pandemie geprägt sein.
Die Tokioter Spiele waren ein Erfolg. Sie waren dies, weil das IOC
beschlossen hatte, dass sie gefälligst ein Erfolg werden mussten. So wie
das IOC auch beschlossen hat, dass das Event „Tokyo 2020“ heißt. Die eigene
olympische Welt verlangt eben nach einer eigenen Zeitrechnung. Sie konnten
als Erfolg verkauft werden, weil wieder mal die politische Macht des
praktizierten Sports gesiegt hatte. Sobald die TV-Bilder die Ästhetik des
Sports transportieren, kann jede Regierung dieser Erde aufatmen.
Dabei ist nichts von dem eingetroffen, womit dieses Megaevent in Tokio
begründet und vor der Bevölkerung gerechtfertigt wurde: Kein Aufbruch nach
der Reaktorkatastrophe und dem Tsunami von 2011. Keine Demonstration neuer
technologischer Stärke. [1][Kein Ende der Pandemie]. Aber, olympisches
Wunder des Sports, all das ist auch kein Thema mehr. Für die anstehenden
Spiele in Peking heißt das: Die Organisatoren müssen nur durchhalten, bis
das olympische Feuer flackert – dann haben sie gewonnen.
Was es derzeit hierzulande gibt, ist eine bizarre Debatte [2][über das
deutsche Abschneiden]. Abgesehen davon, dass dies eine zutiefst
deutschnationale Betrachtung ist, so speist sie sich vor allem aus dem
Unwillen, weltpolitische Realität wahrzunehmen. Dass sogenannte kleinere
Nationen im Zeitalter der Globalisierung aufholen, überrascht wirklich
niemand. Die Spiele haben etwa die erste Olympiamedaille für Burkina Faso
gebracht.
Wie muss man gestrickt sein, wenn man bemängelt, die 37 Podiumsplätze
deutscher Athleten seien peinlich und zu wenig? Vermutlich muss man etwa so
sein wie das IOC: in einer komplett eigenen Welt leben.
9 Aug 2021
## LINKS
[1] /Bilanz-der-Olympischen-Spiele/!5788048
[2] https://www.sport1.de/news/olympia/2021/08/olympia-2021-deutschland-im-meda…
## AUTOREN
Martin Krauss
## TAGS
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