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# taz.de -- Schulstart in Berlin: Die Ampel ist wieder da
> Mit mehr Coronatests, Maskenpflicht und Impfungen will Senatorin Scheeres
> Präsenzunterricht ermöglichen. Auch ihr Stufenmodel kommt zurück.
Bild: Richtiger Unterricht mit vollen Klassen: So geht's am Montag in Berlin los
Berlin taz | Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) setzt [1][zum Beginn
des neuen Schuljahres] am kommenden Montag auf „sehr große Vorsicht“ vor
allem aufgrund der Reiserückkehrer*innen. In den ersten zwei Wochen muss in
geschlossenen Räumen in der Schule eine medizinische Maske getragen werden;
in den ersten drei Wochen muss jede*r Schüler*in pro Woche dreimal
getestet werden, Lehrer*innen zweimal pro Woche. Zugleich gilt eine
Präsenzpflicht; alle Schüler*innen müssen also in die Schule gehen. Dies
teilte Scheeres am Dienstag nach der Sitzung des Senats mit.
Nach zwei Wochen soll entschieden werden, ob die Maskenpflicht verlängert
wird. „Mein Ziel ist: so viel Präsenzunterricht wie möglich“, betonte die
Senatorin. Sie führt zudem den von ihr vergangenes Jahr entworfenen
Stufenplan wieder ein. Danach wird jede Schule einzeln jeden Donnerstag von
den Amtsärzt*innen und Schulaufsichten bewertet und als grün, gelb oder
rot eingeordnet. Grün stehe für normalen Regelbetrieb, Rot für eine
Schließung, Gelb wiederum für Wechselunterricht mit Notbetreuung. Scheeres'
Stufenplan hatte bis zum bundesweiten Lockdown Mitte Dezember [2][gut
funktioniert].
Insgesamt habe man inzwischen 8.000 Klassenzimmer mit Luftfiltern
ausgestattet, so Scheeres; weitere 3.000 Geräte seien bestellt. Damit
verfüge statistisch gesehen jedes zweite Klassenzimmer über einen solchen
Filter, die vor allem für Räume vorgesehen seien, die sich schlecht oder
gar nicht lüften ließen. Mit dieser Ausstattung sei Berlin mit Bremen
bundesweit spitze.
Um [3][Lernlücken], die während der inzwischen eineinhalb Jahre dauernden
Pandemie entstanden sind, zu schließen, erhalten die Schulen zusätzliches
Geld, das jede selbst verwalten kann, um zusätzliche Angebote zu
finanzieren. Insgesamt handelt es sich um 30 Millionen Euro für alle
Schulen, auch private. Um diese Lernlücken überhaupt zu erkennen, werden
die Lehrkräfte verpflichtet, mit allen Schüler*innen
Lernstandserhebungen zu machen, etwa in Form von Vergleichsarbeiten oder
digitalen Befragungen. Ebenfalls verpflichtend sind zwei Feedbackgespräche
im kommenden Schuljahr.
Scheeres geht davon aus, dass 20 bis 25 Prozent der Schüler*innen durch
die Folgen der Pandemie „wirkliche Probleme“ haben. Dazu gehörten nicht nur
Lücken im Stoff, sondern auch psychosoziale Aspekte. „Manche Kinder sind
lethargisch geworden. Wir müssen sie aktivieren, damit sie wieder lernen,
aus sich selbst heraus aktiv zu werden“, so die SPD-Politikerin.
Nach dem [4][Beschluss der Gesundheitsminister*innen der Länder] vom
Montag, auch allen 12- bis 17-Jährigen ein Impfangebot gegen Corona zu
machen, will Berlin seine Angebote für diese Zielgruppe verstärken. In den
Oberstufenzentren selbst soll ab Montag geimpft werden, um einer
Verbreitung des Virus entgegenzuwirken. „Junge Menschen haben ein starkes
Interesse, geimpft zu werden“, gab sich Scheeres überzeugt. In den jüngsten
Jahrgängen wachse die Impfquote derzeit am schnellsten, ergänzte
Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz (SPD).
12- bis 16-Jährige sollten aber vor allem in den Impfzentren selbst
immunisiert werden, so Matz, da dafür ein Beratungsgespräch mit den
Erziehungsberechtigten nötig sei. Mit Aktionen wie „Langen Nächten des
Impfens“ bis 24 Uhr ohne Termin etwa in der Arena sollen junge Menschen
gezielt angesprochen werden.
Alle Lehrkräfte hätten inzwischen ein Impfangebot bekommen, betonte
Scheeres. Unklar ist aber, wie viele es wahrgenommen haben, erläuterte
Matz: In den Arztpraxen, zuletzt zuständig für rund 40 Prozent der
Impfungen, würde die Berufsgruppe nicht erfasst.
Nach zehn Jahren war es Scheeres' letzte
Schuljahres-Auftakts-Pressekonferenz: Sie verzichtet auf eine weitere
Legislatur als Senatorin. Anders als ihre Vorgänger hat sie mit den
Herausforderungen zu kämpfen gehabt, die steigende Schüler*innenzahlen
mit sich bringen. So musste sie auch in diesem Jahr rund 2.400
Vollzeitstellen von Lehrkräften neu besetzen, eine besondere
Herausforderung in Zeiten von Corona, wie sie sagte. Eingestellt worden
seien rund 2.900 Personen, teilweise in Teilzeit. Gut die Hälfte davon habe
eine Lehramtsausbildung; der Rest seien Quereinsteiger*innen und
sonstige Bewerber*innen.
## Scheeres forderte Verbeamtung von Lehrer*innen
Etwa 700 Lehrer*innen würden in diesem Jahr Berlin den Rücken kehren;
eine ähnlich hohe Zahl wie in den Vorjahren, so Scheeres. Teilweise
geschehe dies aus privaten Gründen, teilweise aus finanziellen. Scheeres
erneuerte daher die Forderung, dass auch Berlin Lehrer*innen wieder
verbeamten müsse: „Doch die Koalitionspartner wollten das nicht, deswegen
kommt es in dieser Legislatur nicht mehr.“
Nach zehn Jahren war es Scheeres' letzte
Schuljahres-Auftakts-Pressekonferenz: Sie verzichtet auf eine weitere
Legislatur als Senatorin. Anders als ihre Vorgänger hat sie mit den
Herausforderungen zu kämpfen gehabt, die steigende Schüler*innenzahlen
mit sich bringen. So musste sie auch in diesem Jahr rund 2.400
Vollzeitstellen von Lehrkräften neu besetzen, eine besondere
Herausforderung in Zeiten von Corona, wie sie sagte. Eingestellt worden
seien rund 2.900 Personen, teilweise in Teilzeit. Gut die Hälfte davon
hätte eine Lehramtsausbildung; der Rest seien Quereinsteiger*innen und
sonstige Bewerber*innen.
Etwa 700 Lehrer*innen würden in diesem Jahr Berlin den Rücken kehren;
eine ähnlich hohe Zahl wie in den Vorjahren, so Scheeres. Teilweise
geschehe dies aus privaten Gründen, teilweise aus finanziellen. Scheeres
erneuerte daher die Forderung, dass auch Berlin Lehrer*innen wieder
verbeamten müsse: „Doch die Koalitionspartner wollten das nicht, deswegen
kommt es in dieser Legislatur nicht mehr.“
Scheeres gab sich am Dienstag entspannt: Trotz aller Herausforderungen und
viel Kritik von fast allen Seiten sei die Vorstellung, wie Berlin ins neue
Schuljahr startet, jedes Jahr „ein Sommerspaß gewesen“.
3 Aug 2021
## LINKS
[1] /Bildungspolitik-im-Wahlkampf/!5778938
[2] /Schulen-in-der-Pandemie/!5738018
[3] /Schulsenatorin-verteidigt-Schuloeffnungen/!5762213
[4] /Aktuelle-Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5790792
## AUTOREN
Bert Schulz
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