Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Die Wochenvorschau von Thomas Mauch: Wie würden Sie entscheiden?
> Unentwegt wird in Berlin Zukunft gemacht und dabei Vergangenheit
> hergestellt: über die Siemensstadt, den Mauerbau, die Wahl(en) – und
> Kätzchen.
Bild: Endlich mal ein niedliches Katzenbaby auf taz.de: Am Sonntag ist Weltkatz…
Es geht um die Zukunft, es geht um die Vergangenheit. Und darum, dass man
schon auch die Wahl hat. Und um den Cat Content wird man diesmal nicht
herumkommen, geht nicht anders. Katzenallergiker mögen also ein paar Zeilen
lang auf der Hut sein.
Zuerst aber der Blick nach vorn. Auch Zukunft will erst gemacht sein.
Und damit es in dieser Hinsicht doch ordentlich geregelt vorangehen kann,
treffen sich am Donnerstag um 11.20 Uhr (also kurz vor High Noon) der
Senator für Stadtentwicklung und Wohnen, Sebastian Scheel (Linke), und
Cedrik Neike, Vorstandsmitglied von Siemens, sowie Zsolt Sluitner von
Siemens Real Estate, um im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Michael
Müller den städtebaulichen Rahmenvertrag zur Realisation von Siemensstadt²
zu unterzeichnen. Damit wird die rechtliche Grundlage für die weitere
Entwicklung des bislang auch unter [1][Siemensstadt 2.0 bekannten Projekts]
in Spandau geschaffen. Ein Innovationscampus soll es werden, der Wohnen,
Arbeiten und Lernen vereint. Eine „Smart City“. Bezugsfertig soll die
Zukunft mit den ganzen Neuerungen dann im Jahr 2030 sein.
Danach kann man ja schauen, ob die einstige Zukunft wirklich
gegenwartsfähig geworden ist.
Weil doch letztlich unentwegt Vergangenheit hergestellt wird. Und an der
wiederum ist eben interessant, dass die Sache zwar einerseits längst
gelaufen und damit Geschichte ist, andererseits es aber doch hätte anders
kommen können, vielleicht. Und dass man sie deswegen bestens für
Gedankenspiele heranziehen kann, die Vergangenheit: Was wäre gewesen, wenn
…
## Entscheidung im Interzonenzug
Und jetzt muss man gedanklich ein paar Bauarbeiter losschicken mit ein paar
Steinen in ihren Schubkarren und ein bisschen Stacheldraht. Der Mauerbau.
Im Vorspiel zum 60. Jahrestag ist am Samstagabend im Ersten mit „3 ½
Stunden“ ein Film zu sehen, in dem sich die Geschichte in einer Zugfahrt
verdichtet: Unterwegs ist man mit DDR-Bürgern in einem Interzonenzug von
München nach Ost-Berlin, die an diesem 13. August 1961 eben dreineinhalb
Stunden vor Grenzübertritt erfahren, dass da in Berlin die Bauarbeiter
unterwegs waren. Jetzt gilt es, die Entscheidung zu treffen. Aussteigen?
Weiterfahren?
Die Zeit läuft. Wie würden Sie entscheiden?
Was man ja mit vielen anderen im September in etlichen Fragen machen darf:
entscheiden. Wer in den Bundestag kommt, wie sich die Verhältnisse im
Abgeordnetenhaus ordnen, ob die großen Wohnungskonzerne enteignet werden
sollen – so viele Kreuze, die man machen darf. Und ab Sonntag null Uhr wird
das auch wieder mal unser Stadtbild entlang der Straßen prägen, weil in der
Werbung um die Kreuzchen ab diesem Zeitpunkt von den Parteien die Plakate
für die Wahlen aufgehängt werden dürfen.
Und eben noch das Kätzliche: Am Sonntag ist ein 8. August und [2][damit der
Weltkatzentag]. Katzenallergiker können ja den Tag nutzen, um mal wieder
Garfield-Comis zu lesen oder wenigstes ihre Winkekatze abzustauben.
1 Aug 2021
## LINKS
[1] /Wie-schlau-ist-Berlin/!5711070
[2] /Wie-jede-Website-zu-Cat-Content-wird/!5616775
## AUTOREN
Thomas Mauch
## TAGS
Wochenvorschau
Siemens
Berliner Mauer
Katzen
Berlin Brandenburg
taz Plan
Impfung
Inklusion
Siemens
Digitalisierung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Berlin und Brandenburg: Harmonie, zur Schau gestellt
Die Kabinette von Berlin und Brandenburg treffen sich zum ersten Mal nach
dem Streit ums ÖPNV-Ticket. Angeblich ist jetzt alles wieder gut.
60 Jahre Mauerbau: F*** all borders
Am 13. August 1961 wurde die Berliner Mauer errichtet. Hier einige
Veranstaltungen zum Gedenken und Handeln.
Die Wochenvorschau für Berlin: Morgens Schule, abends impfen
Jetzt, da die Schule wieder los geht, werden junge Leute mit fetten Beats
zum Impfen gelockt. Außerdem diese Woche: ein besonderes Mauerjubiläum.
Barrierefrei wählen: „Letztes Mal war alles matschig“
Wahllokale genauso wie Cafés sollten mit Rollstuhl und Rollator erreichbar
sein. Das fordert Christian Specht vom Berliner Behindertenparlament.
„Innovationscampus“ in Spandau: Furcht vor Verdichtung
Bei einer Bürgerbeteiligungsveranstaltung bekommen die Pläne zur neuen
Siemensstadt wenig Gegenwind. Anwohner fürchten vor allem mehr Verkehr.
Wie schlau ist Berlin?: Sei smart, City!
Berlins Weg zur digitalisierten „Smart City“ wirft Fragen auf – für
Bürger*innen ebenso wie für die Politik: etwa, wem die gesammelten Daten
gehören.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.