# taz.de -- Union und SPD im Bundestag: Neue Pläne für Klima und Energie | |
> Mehr Tempo bei der Energiewende, um die neuen Klimaziele auch zu | |
> erreichen? Darauf konnten sich die Regierungsfraktionen nicht wirklich | |
> einigen. | |
Bild: Die Groko-Fraktionen konnten sich nicht auf einen neuen Ausbaupfad für E… | |
Berlin dpa/taz | Seit Anfang Mai ist klar: Die Bundesregierung will sich | |
[1][neue, ehrgeizigere Klimaziele setzen]. Die entsprechende Reform des | |
Klimaschutzgesetzes soll am Donnerstag durch den Bundestag gehen. | |
Über begleitende Änderungen anderer Gesetze und Verordnungen in der | |
Energie- und Klimapolitik, die für das Erreichen der neuen Ziele zentral | |
sind, haben Union und SPD im Bundestag bis jetzt verhandelt. Am Montagabend | |
gaben die Fraktionen nun etliche Einigungen bekannt. | |
Eine entscheidende Frage haben sie demnach nicht geklärt: inwiefern es beim | |
Ökostromausbau bis 2030 schneller vorangehen soll als bisher geplant. Nur | |
für das kommende Jahr wollen die Fraktionen die Ausschreibungsmengen für | |
Wind- und Solarstrom schon erhöhen. | |
Allerdings sollen bestehende Windkraftanlagen künftig leichter durch neue | |
ersetzt werden können. Außerdem sieht das Papier vor, Kommunen künftig | |
finanziell an Solaranlagen auf Freiflächen zu beteiligen. | |
## Mieter:innen sollen CO2-Preis beim Heizen allein zahlen | |
Auch zur umstrittenen Aufteilung des CO2-Preises auf Öl und Gas zwischen | |
Mieter:innen und Vermieter:innen gab es den Angaben zufolge keinen | |
neuen Kompromiss. Die Unionsfraktion hatte eine entsprechende Einigung der | |
Bundesregierung [2][Anfang Juni platzen lassen]. | |
Die hatte auf den Vorschlag der SPD vorgesehen, den CO2-Preis in diesem | |
Bereich hälftig aufzuteilen, obwohl er ansonsten für die | |
Endverbraucher:innen anfällt. Auch Klimaschützer:innen hatten | |
sich dafür ausgesprochen, wollten teils sogar die Vermieter:innen | |
stärker zur Kasse bitten. | |
Das Argument: Die Mieter:innen haben zwar Einfluss auf die Nutzung der | |
Heizung, aber nicht auf deren Art oder auf die Dämmung der Gebäude – jetzt | |
sollen sie dennoch allein für die CO2-Kosten aufkommen. | |
Dafür sollen künftig mehr Unternehmen, die den CO2-Preis auf Öl und Gas | |
zahlen, von staatlichen Entschädigungen profitieren. Außerdem wird die | |
sogenannte Carbon-Leakage-Verordnung dahingehend angepasst, dass | |
Unternehmen mit einem geringeren Energieverbrauch künftig finanziell | |
entlastet werden sollen. Die Verordnung soll verhindern, dass Unternehmen | |
aus Wettbewerbsgründen ins Ausland abwandern. | |
Eine weitere Einigung gibt es zum grünen Wasserstoff, der künftig komplett | |
von der EEG-Umlage befreit sein soll. Das soll Unternehmen den Umstieg auf | |
saubere Energiequellen erleichtern. | |
22 Jun 2021 | |
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