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# taz.de -- Entwurf der Stiko-Empfehlung: Nur Kinder mit Vorerkrankung impfen
> Die Ständige Impfkommission wird wohl keine generelle Impfempfehlung für
> Kinder und Jugendliche aussprechen. Weitere Studien dazu sind in Arbeit.
Bild: Entwurf: Corona-Impfungen bei 12-17-Jährigen nur bei Vorerkrankungen
Berlin dpa/rtr | Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die
Corona-Impfung laut einem vorläufigen Entwurf Kindern und Jugendlichen
zwischen 12 und 17 Jahren nur im Falle bestimmter Vorerkrankungen. Das
Gremium nennt laut dem als vertraulich gekennzeichneten Papier, das der
Deutschen Presse-Agentur am Dienstag vorlag, rund ein Dutzend
Krankheitsbilder, die mit anzunehmendem erhöhtem Risiko für einen schweren
Covid-19-Verlauf einhergingen.
Eine generelle Impfempfehlung für die Altersgruppe wird in dem Entwurf
nicht ausgesprochen. Zuvor hatten Business Insider und andere Medien
darüber berichtet.
Die Stiko listet im Papier einige Vorerkrankungen auf: Fettleibigkeit,
angeborene oder erworbene Immundefizienz oder relevante Immunsuppression,
schwere Zyanose, schwere Herzinsuffizienz, schwere pulmonale Hypertonie,
chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der
Lungenfunktion, chronische Niereninsuffizienz, chronische neurologische
oder neuromuskuläre Erkrankungen, maligne Tumorerkrankungen, Trisomie 21
(Down-Syndrom) und syndromale Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung.
Zusätzlich sieht der Stiko-Entwurf eine Impfempfehlung für Kinder und
Jugendliche ab 12 Jahren vor, „in deren Umfeld sich Angehörige oder andere
Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren Covid-19-Verlauf
befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der
begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung
besteht (z.B. Menschen unter relevanter immunsuppressiver Therapie)“.
## Impfung bei individuellem Wunsch dennoch möglich
Wie nach entsprechenden Äußerungen von Stiko-Mitgliedern zu erwarten war,
wird im Entwurf zunächst wegen „großer Wissenslücken“ hinsichtlich der
Sicherheit [1][keine generelle Impfempfehlung für die Altersgruppe]
ausgesprochen. Der Piks sei aber „nach ärztlicher Aufklärung und bei
individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw.
der Sorgeberechtigten möglich“.
Begründet wird die eingeschränkte Empfehlung auch mit „nicht allgemein
gegebenem“ Nutzen der Impfung zum Verhindern schwerer Verläufe und
Todesfälle in dieser Altersgruppe: „Es müssten etwa 100.000 12- bis
17-jährige Kinder und Jugendliche geimpft werden, um einen einzigen
Covid-19-bedingten Todesfall in dieser Altersgruppe zu verhindern.“
Auch von einer Umverteilung der noch raren Impfstoffe an gesunde Kinder und
Jugendliche wird abgeraten, „solange noch viele ältere Erwachsene mit
deutlich höherem Risiko [2][ungeimpft sind]“, heißt es.
Der Entwurf war an Länder und Fachgesellschaften gegangen, die noch
Änderungen einbringen konnten. Eine Veröffentlichung der finalen Fassung
wird für kommenden Donnerstag erwartet. Grundlage sind Analysen von Daten
zu Sicherheit und Wirksamkeit des mRNA-Impfstoffs von Biontech/Pfizer
(Comirnaty) bei 12- bis 17-Jährigen und Auswertungen zur Epidemiologie und
dem Krankheitsbild bei Covid-19. Das Expertengremium wog Nutzen und Risiken
gegeneinander ab.
## Weitere Studien von Pfizer und Biontech in Arbeit
Pfizer und Biontech treiben derweil die Entwicklung ihres
Covid-19-Impfstoffs zum Einsatz bei Kindern unter zwölf Jahren voran. Am
Dienstag startet die entscheidende klinische Studie der Phase 2/3 mit
Kindern zwischen fünf und elf Jahren, wie Pfizer über den
Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.
Im März hatte die klinische Entwicklung begonnen, insgesamt sollen an der
Studie rund 4.500 Kindern zwischen sechs Monaten und elf Jahren in den USA,
Finnland, Polen und Spanien teilnehmen. Pfizer rechnet damit, die
US-Zulassung für Fünf- bis Elfjährige im September oder Oktober und kurze
Zeit später für Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren beantragen zu
können. In der Europäischen Union, den USA und Kanada ist bereits der
Einsatz des Impfstoffs ab zwölf Jahren genehmigt worden.
8 Jun 2021
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