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# taz.de -- Nominierung für Fußball-EM-Kader: Bloß oberer Durchschnitt
> Jogi Löws Aufgebot für die Männer-Fußball-EM ist solide, nicht mehr. Die
> Sportwelt nimmts gelassen – als letzter Move eines scheidenden Monarchen.
Bild: Zurück in die Zukunft: Löw mit Hummels und Müller bei der letzten EM 2…
Selten sind Kadernominierungen für ein Großturnier der deutschen
[1][Männernationalelf] von so viel Gelassenheit begleitet gewesen wie
diese. Es gab warmen Applaus für die Entscheidung, den im Nationaldress
völlig unerfahrenen Freiburger [2][Christian Günter] und den ausgemusterten
Kevin Volland mitzunehmen. Auch dafür, dass wie absehbar Hummels und Müller
zurückkehren. Höchstens Joachim Löws eher gering ausgeprägte Fähigkeit,
Fehler einzuräumen, fand einzelne hochgezogene Augenbrauen.
So viel Harmonie ist angesichts der letzten Wochen für den DFB erfreulich,
aber nicht nur ein gutes Zeichen. Löws Aufgebot für die um ein Jahr
verschobene Männer-EM ist tatsächlich die klügste Auswahl derer, die
Fußballdeutschland zu bieten hat. Im Guten wie im Schlechten, denn es
drängt sich eben auch sonst kaum jemand auf. Das Personal ist viel oberer
Durchschnitt, wenig Weltklasse. Mit Grund bleibt Löw bei einem EM-Ziel
zurückhaltend.
Für ein gutes Turnier muss die Offensive konstanter werden; mit der
Bayern-Achse um Goretzka, Kimmich, Gnabry, Sané sind Niederlagen wie die
gegen Nordmazedonien schwer zu rechtfertigen. Die Defensive bleibt eine
Problemzone. Auch deshalb ist die Rückkehr von Mats Hummels wichtiger als
die umjubelte Rückholung von Medienliebling Thomas Müller. Dass die
Aussortierung der beiden Leitfiguren vorschnell war, ist nicht nur Löw
anzukreiden: dieselben KritikerInnen, die nun vehement das Comeback
forderten, schrien nach der verkorksten WM 2018 noch, die Alten müssten
endlich weg. Das haben sie selig vergessen.
Und noch einen Grund gibt es für die Gelassenheit. Durch seinen
angekündigten Rücktritt hat Joachim Löw vor dem Volke gewissermaßen die
Wandlung von Louis XVI zur Queen durchlaufen: von der (in diesem Fall nicht
wörtlichen) Schafott-Forderung zu einer Folklorefigur, deren Schrullen man
mit einem Lächeln hinnimmt: So isch er, unser Jogi. Vor dem Hintergrund des
beispiellosen Kreditverlusts des Spitzenfußballs wie des [3][DFB] hat die
EM zudem an Bedeutung eingebüßt. Bis zum Auftaktspiel am 15. Juni gegen
Frankreich jedenfalls. Da sollte sich der scheidende Monarch im möglichen
Volkszorn nicht täuschen.
20 May 2021
## LINKS
[1] /Nationalmannschaft-in-der-Krise/!5756690
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## AUTOREN
Alina Schwermer
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Schwerpunkt Fußball-EM 2024
Fußball
Deutscher Fußballbund (DFB)
Deutsche Fußball-Nationalmannschaft
Joachim Löw
Mats Hummels
Thomas Müller
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DFB-Präsident
Rücktritt
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