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# taz.de -- Theatertipps der Woche für Berlin: Die Luft des Analogen
> Live und in echt: Der Vorplatz des DT wird wieder zur Open-Air-Bühne. Das
> Theatertreffen geht weiter und das Haus der Statistik heilt Depressionen.
Bild: Theater vom DT-Balkon: „Tartuffe“ mit Božidar Kocevski und Felix Goe…
Langsam schnuppern wir die frische Luft des Analogen wieder, denn in dieser
Woche gibt es sogar echtes Live-Theater: das [1][Deutsche Theater] hat
seinen berühmten Vorplatz zur Open-Air-Bühne erklärt. Den Anfang macht hier
am 22. Mai die Molière-Überschreibung „Tartuffe oder das Schwein der
Weisen“ des Schriftstellers und Indie-Musikers PeterLicht. Da heißen die
Protagonist*innen statt Orgon nun Orgi, der Hochstapler Tartuffe ist
als „Tüffi“ tiefer gelegt und auch sonst gehen hier die Uhren (bzw. der
Plot) etwas anders. Jan Bosse, ein Regisseur mit Händchen für Tempo,
Fallhöhen und Atmosphären inszeniert (Open Air-Premiere, 22. Mai, 20 Uhr).
Beim Theatertreffen indes kann man den Garten des Hauses der [2][Berliner
Festspiele] nur virtuell durchstreifen: und zwar indem man als Avatar*in
zwischen den gestreamten Panels und Inszenierungen um leere virtuelle
Bierbänke, einen blühenden Magnoliebaum und andere virtuelle
Einsamkeits-Szenarie wandelt. Bei den Theater-Streams kann man sich auf die
Bühne klicken oder das Bühnenbild ganz ohne Theater drauf nur als 3D-Modell
betrachten.
Die Highlights in dieser Woche: „Medea“ nach Euripides von Leonie Böhm
(20.5., 20 Uhr) oder Karin Beiers Uraufführung von Rainald Goetz, „Das
Reich des Todes“. Dieses Reich ist, wir ahnen es, der kapitalistische
Westen. Goetz schrieb sein Stück unter dem Eindruck der Präsidentschaft von
Donald Trump (21. Mai, 18:30 Uhr; (Alle Infos:
https://digital.berlinerfestspiele.de)
## Depression und Heilkunst im Haus der Statistik
Das [3][Haus der Statistik] streamt die Soloperformance „Kassandras
Depression“ mit Margarita Breitkreitz (22. Mai, 18:30 Uhr). Die Ankündigung
verspicht eine „gemeinschaftliche, surreale Heilkunstperformance nach Dr.
med. Daubs Schmerz- & Regulationsmedizin und A. Jodorowskys theatralem
Psychoschamanismus“.
Ausgehend von Aischylos Texten soll sich die Sprache direkt an das
Unterbewusste wenden, um in einer Mischung aus Schamanismus und
Psychotherapie „den Weg zu einer experimentellen
Gruppenheilungs-Performance“ zu ebnen. Ein Rezept ist nicht erforderlich,
eine Anmeldung aber schon (Ticketreservierung: per Email unter:
[4][[email protected]]; Live-Stream:
[5][hausderstatistik.org/veranstaltung]).
Im [6][Theater unterm Dach] stehen die „Erdbeerwochen“ auf dem Plan,
geschrieben und inszeniert von Amina Gusner. Das Stück handelt von der
weiblichen Monatsblutung, sexistischen Klischees und anderen Auswüchsen,
die sich um dieses Phänomen herum gruppieren.
Denn während das Blut an sich im Horrorfilm, in Gewalt- und Kriegs- und
Krankenhausfilmen überhaupt kein Politikum ist, ist es die monatlich
blutende Frau schon. Das ist zumindest eine These dieses Stückes, das auf
der Basis von Interviewprotokollen entstand (Online-Premiere am 21. Mai, 20
Uhr; Anmeldung: [7][www.theateruntermdach-berlin.de]).
17 May 2021
## LINKS
[1] https://www.deutschestheater.de/programm/spielplan/#
[2] https://www.berlinerfestspiele.de/de/berliner-festspiele/start.html
[3] https://hausderstatistik.org/
[4] /[email protected]
[5] https://hausderstatistik.org/veranstaltung/kassandras-depression/
[6] https://www.theateruntermdach-berlin.de/
[7] https://www.theateruntermdach-berlin.de/spielplan.html
## AUTOREN
Esther Slevogt
## TAGS
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