# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt… | |
> Die Bereitschaft zu einer Corona-Impfung ist in Deutschland stark | |
> gestiegen, sagt eine Umfrage. Die britische Regierung bleibt trotz | |
> indischer Mutante bei ihrem Öffnungsplan. | |
Bild: In Berlin gab es laut RKI in den vergangenen 24 Stunden keinen einzigen T… | |
Britische Regierung bleibt bei Lockerungen | |
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat die Öffnungspläne der | |
Regierung in London trotz lokaler Ausbrüche der indischen | |
Coronavirusvariante im Land verteidigt. Sollte sich die höhere | |
Übertragbarkeit der Mutante als gering herausstellen, werde es so gut wie | |
keine Auswirkungen auf den Lockerungsfahrplan des Landes geben, sagte | |
Hancock am Sonntag dem Nachrichtensender Sky News. „Wir wissen es einfach | |
nicht, deswegen ist es angemessen, den Fahrplan weiter zu verfolgen, aber | |
die Menschen müssen wachsam und vorsichtig sein“, sagte der konservative | |
Politiker weiter. | |
Von Montag an sollen im größten britischen Landesteil England wieder | |
Treffen von bis zu sechs Personen in Privathaushalten möglich sein. Auch | |
die Innengastronomie, Theater, Kinos und Museen dürfen wieder Gäste | |
empfangen. Und das obwohl lokal begrenzt ein starker Anstieg an Infektionen | |
durch die indische Virusvariante B.1.617.2 verzeichnet wurde. Die | |
Bundesregierung hatte das Land deswegen am Freitag wieder als | |
Corona-Risikogebiet eingestuft. Insgesamt hat Großbritannien aber derzeit | |
mit einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von rund 23 Neuinfektionen pro | |
100.000 Einwohner binnen einer Woche vergleichsweise nur wenige Fälle. | |
Die indische Variante ist nach Ansicht britischer Experten womöglich um bis | |
zu 50 Prozent ansteckender als die bislang in dem Land vorherrschende | |
Virus-Variante B.1.1.7. Sollte sich das bewahrheiten, könnte der Fahrplan | |
für weitere Öffnungsschritte ins Stocken geraten, warnte Premierminister | |
Boris Johnson am Freitag. Eigentlich wollte Johnson am 21. Juni alle | |
Coronamaßnahmen in dem Land aufheben. Ob das nun tatsächlich geschehen | |
soll, will die Regierung am 14. Juni entscheiden. | |
In besonders stark betroffenen Gebieten wie dem nordwestenglischen Bolton | |
und dem Londoner Bezirk Hackney sollen Massentests helfen, die Ausbreitung | |
einzudämmen. Zudem soll der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung für | |
über 50-Jährige landesweit von zwölf auf acht Wochen verkürzt werden. (dpa) | |
Laut Umfrage Bereitschaft zur Corona-Impfung gestiegen | |
Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland haben bereits eine erste | |
Corona-Impfung erhalten – und in den nächsten Monaten dürften es mindestens | |
noch einmal so viele werden: Seit dem Start der Impfkampagne in Deutschland | |
vor fast fünf Monaten ist die Impfbereitschaft deutlich gestiegen. Das geht | |
aus einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. | |
Danach wollen sich fast drei Viertel der Deutschen über 18 Jahre gegen das | |
Coronavirus immunisieren lassen. 36 Prozent der Befragten haben sich schon | |
mindestens einmal impfen lassen, weitere 38 Prozent haben vor, das noch zu | |
tun. Zusammen sind das 74 Prozent. | |
Kurz vor Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember hatten sich erst 65 | |
Prozent für eine Impfung entschieden. 19 Prozent lehnten die Immunisierung | |
damals ab, jetzt sind es nur noch 15 Prozent. Der Anteil der | |
Unentschlossenen ist seit Ende Dezember von 16 auf 11 Prozent gesunken. | |
Die Bundesregierung wirbt dafür, dass sich möglichst viele Menschen in | |
Deutschland immunisieren lassen. Damit soll eine sogenannte Herdenimmunität | |
erreicht werden, die auch diejenigen vor Ansteckung schützt, die nicht | |
geimpft sind. Nach unterschiedlichen Einschätzungen von Forschern ist dafür | |
eine Impfquote zwischen 60 und 80 Prozent notwendig. (dpa) | |
Händler wollen klagen wegen zu geringer Coronahilfen | |
Auf die deutschen Verwaltungsgerichte kommt einem Zeitungsbericht zufolge | |
im Zuge der Pandemie voraussichtlich eine Klagewelle aus dem Einzelhandel | |
zu. Derzeit seien mehrere tausend Einzelhändler entschlossen, großzügigere | |
staatliche Coronahilfen auf dem Rechtsweg zu erstreiten, berichtet die Welt | |
am Sonntag unter Berufung auf eine ihr vorliegende Erhebung des | |
Handelsverbands Deutschland (HDE). | |
Demnach haben rund 10.000 Unternehmen bis zum Ende der Antragsfrist am 30. | |
April aus verfahrenstechnischen Gründen die staatlichen November- und | |
Dezemberhilfen beantragt. Auf eine Zuteilung können die Kaufleute nicht | |
hoffen, weil die November- und Dezemberhilfen vor allem für die Gastronomie | |
vorgesehen sind. | |
Erhalten die Einzelhändler wie erwartet einen ablehnenden Bescheid, können | |
sie Widerspruch einlegen und so ein verwaltungsrechtliches Vorverfahren in | |
Gang setzen. Dieses wiederum ist Bedingung für spätere Klagen gegen die | |
Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes im Grundgesetz. | |
Vor allem der Gastronomie ersetzt der Staat bis zu 75 Prozent der | |
entgangenen Umsätze. Doch obwohl auch viele Geschäfte seit Monaten | |
geschlossen seien, würden sie nur auf den schmaleren Fixkostenzuschuss | |
verwiesen, erklärte der HDE. „Das ist eine klare Ungleichbehandlung im | |
Vergleich zur Gastronomie“, sagte Verbandschef Stefan Genth. Eine | |
Muster-Klageschrift sei vorbereitet. Nur eine „deutlich gerechtere“ Hilfe | |
für die Händler könne die drohende Klagewelle noch abwenden. (afp) | |
Stiko: Corona-Impfungen werden nicht die letzten sein | |
Die Ständige Impfkommission (Stiko) geht davon aus, dass Impfungen gegen | |
das Coronavirus im kommenden Jahr aufgefrischt werden müssen. „Das Virus | |
wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden | |
deswegen nicht die letzten sein“, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas | |
Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Es sei | |
„sinnvoll“, wenn die Produktion von Covid-19-Impfstoffen auch in | |
Deutschland angekurbelt werde. | |
Wann genau eine Auffrischung des Impfschutzes gegen Covid-19 nötig sein | |
könne, sei angesichts der Datenlage noch nicht klar, sagte Mertens weiter. | |
„Wir müssen sicherlich noch einige Monate warten, um zu sehen, ob | |
möglicherweise bei einzelnen Gruppen der Impfschutz bereits wieder | |
nachlässt oder generell zu schwach war.“ | |
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass | |
Corona-Schutzimpfungen in den kommenden Jahren zur Routine werden. „Ich | |
gehe davon aus, dass die Immunität nach einer Impfung gegen Covid-19 rund | |
sechs Monate hält. Die erste Auffrischung wird deshalb für einige bereits | |
im Herbst fällig sein.“ Generell gelte: „Es wird mit Sicherheit nicht bei | |
einer Auffrischung bleiben. Das Coronavirus und seine Mutanten werden uns | |
noch auf absehbare Zeit beschäftigen. Wir werden in den nächsten Jahren | |
regelmäßig gegen Covid-19 impfen müssen.“ (afp) | |
## Corona-Fallzahlen in Berlin sinken weiter | |
Die Corona-Inzidenz sinkt in Berlin weiter. Am Sonntag meldete das Robert | |
Koch-Institut (RKI) 66,9 Fälle je 100.000 Einwohner in den vergangenen | |
sieben Tagen nach 67,3 Fällen am Vortag. Gleichzeitig registrierte das RKI | |
keine neuen Toten. Damit liegt die Zahl der Menschen, die in Berlin an den | |
Folgen von Covid-19 oder mit der Erkrankung gestorben sind, unverändert bei | |
3.399. Als genesen gelten 165.600 Menschen. Neu infiziert haben sich binnen | |
eines Tages 173 Menschen – damit 175.192 Menschen insgesamt seit Beginn der | |
Pandemie. | |
Das RKI wies darauf hin, dass bei der Interpretation der Fallzahlen zu | |
beachten sei, dass an Feier- und Brückentagen weniger Menschen einen Arzt | |
aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger | |
Laboruntersuchungen durchgeführt werden. | |
Wenn der Inzidenzwert fünf Werktage in Folge unter 100 bleibt, sind | |
Lockerungen am übernächsten Tag möglich. Das wäre in Berlin erstmals am | |
Mittwoch der Fall. Schon dann soll es nach dem Willen des Senats erste | |
Schritte geben. Beispielsweise Museen und Gedenkstätten könnten dann unter | |
Auflagen wieder öffnen. Ab Freitag vor Pfingsten dürften dann Cafés und | |
Restaurants im Freien wieder Gäste bedienen. Das hatte der Senat am Freitag | |
beschlossen. (dpa) | |
RKI registriert 8.500 Corona-Neuinfektionen | |
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) | |
binnen eines Tages 8.500 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus | |
Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.34 | |
Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.656 | |
gelegen. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, | |
unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. | |
Aufgrund des Feiertags am 13. Mai sei bei der Interpretation der Fallzahlen | |
zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt | |
aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger | |
Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom | |
Samstagabend. „Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die | |
zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.“ | |
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 | |
Einwohner lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 83,1 (Vortag: 87,3; | |
Vorwoche: 118,6). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden | |
71 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 127 Tote gewesen. | |
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.593.434 nachgewiesene | |
Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber | |
deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl | |
der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.286.400 an. Die Zahl der Menschen, die | |
an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 | |
gestorben sind, stieg auf 86.096. | |
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei | |
0,84 (Vortag: 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 84 | |
weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das | |
Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter | |
1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen | |
die Fallzahlen. (dpa) | |
16 May 2021 | |
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