# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Warum gibt es so viele Autos? | |
> Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche | |
> beantworten wir eine. Diese kommt von Elsa, 10 Jahre. | |
Bild: Wie viele Autos passen auf eine Straße? | |
Es gibt in Deutschland aktuell etwa 48 Millionen Autos bei nur 70 Millionen | |
Menschen, die über 18 Jahre alt sind. Da fragt man sich doch: Warum? Ich | |
habe darüber mit Prof. Katharina Manderscheid gesprochen, die zu Fragen der | |
Mobilität forscht. | |
„Menschen fahren nicht mit dem Auto, weil sie Auto fahren wollen, sondern | |
weil sie irgendwo hinwollen“, sagt sie und spricht damit die [1][Bedeutung | |
der Infrastruktur] an. Das heißt: Je besser das Angebot für Bus und Bahn | |
und der Ausbau von Fahrradwegen ist, desto weniger braucht man das Auto. | |
Das ist in der Stadt leichter als auf dem Land, wo man sich mit weniger | |
Menschen den gleichen Weg teilt. | |
Gleichzeitig ist der Besitz eines eigenen Autos oft ein Statussymbol. Über | |
viele Jahre hinweg war die Gesellschaft davon geprägt, dass ein Auto zu | |
besitzen zum „erwachsen sein“ dazugehört. Zusammen mit der wirtschaftlichen | |
Bedeutung der Autoindustrie ist diese emotionale Bindung ein wichtiger | |
Grund dafür, dass es unvernünftig viele Autos gibt. | |
Unvernünftig, weil der Straßenverkehr etwa 20 Prozent der klimaschädlichen | |
Treibhausgase ausstößt. Die Technik wird zwar sparsamer, aber trotzdem | |
[2][bleibt der Ausstoß hoch], weil große Autos im Trend liegen und wir | |
immer größere Strecken zurücklegen. Deshalb betont Manderscheid: „Nicht die | |
Technik, sondern wie wir sie einsetzen, entscheidet den Kampf gegen den | |
Klimawandel.“ | |
Die Menge an Autos ist aber auch deshalb unvernünftig, weil ein Privatauto | |
statistisch gesehen nur eine Stunde am Tag genutzt wird. Es wäre daher | |
effizienter, wenn es weniger Autos gäbe, die aber gemeinsam geteilt werden. | |
Viele Leute haben das erkannt und legen nicht mehr so viel Wert auf ein | |
eigenes Autos, weshalb zum Beispiel [3][Carsharing, also die gemeinsame | |
Nutzung, immer beliebter wird]. | |
Also, liebe Elsa, es gibt so viele Autos, weil man mit ihnen flexibel und | |
bequem unterwegs ist, aber auch weil der Besitz eines eigenen Autos für | |
viele Menschen emotional und für die Wirtschaft finanziell wichtig ist. | |
Dennoch gibt es Trends, die die Forschung glauben lassen, dass es zukünftig | |
weniger Autos geben wird. Zum einen wird die Infrastruktur für den Nah- und | |
Radverkehr – hoffentlich – besser ausgebaut und zum anderen wird der Besitz | |
eines eigenen Autos den Menschen zunehmend unwichtig. | |
Auch für den Klimawandel lautet eine entscheidende Frage: Wer besitzt heute | |
noch ein Auto und wie viele können es nutzen? | |
Welche Fragen beschäftigen Ihre Kinder? Schreiben Sie uns an | |
[4][[email protected]] | |
22 May 2021 | |
## LINKS | |
[1] /EU-Programm-fuer-eine-bessere-Bahn/!5772607 | |
[2] /Umwelthilfe-kritisiert-Autokonzerne/!5766481 | |
[3] /Zahlen-zu-Carsharing-Angeboten/!5753006 | |
[4] /[email protected] | |
## AUTOREN | |
Christoph Sommer | |
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