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# taz.de -- Schwangerschaftsabbruch in Ecuador: Abtreibungsverbot gelockert
> Künftig gehen alle Frauen, die infolge einer Vergewaltigung schwanger
> werden, straffrei aus. Befürworter*innen feiern das Gerichtsurteil
> als Sieg.
Bild: „Legale Abtreibung jetzt!“: Kundgebung im vergangenen September in Ec…
Buenos Aires taz | Erfolg für Ecuadors
[1][Abtreibungsbefürworter*innen]: Am Mittwoch hat das
Verfassungsgericht das strikte Abtreibungsverbot des Landes gelockert.
Zukünftig kann jede Frau eine Schwangerschaft, die Folge einer
Vergewaltigung ist, abbrechen, ohne das Risiko einer Strafverfolgung
einzugehen. Sieben von neun Richter*innen stimmten für die
Entkriminalisierung.
Bisher war ein Schwangerschaftsabbruch nur in zwei Ausnahmefällen erlaubt:
wenn das Leben der Frau bedroht ist oder, wenn „die Schwangerschaft die
Folge einer Vergewaltigung einer Frau mit geistiger Behinderung ist“, wie
es im Gesetzestext heißt. Jeder andere Abbruch kann mit bis zu drei Jahren
Haft bestraft werden.
Dagegen hatten Abtreibungsbefürworter*innen das uneingeschränkte
Recht auf einen straffreien Abbruch nach einer Vergewaltigung gefordert.
Bereits im August 2019 reichten mehrere Frauenrechtsorganisationen eine
gemeinsame Verfassungsklage ein, nachdem sich das Parlament zuvor geweigert
hatte, den Gesetzespassus entsprechend zu modifizieren.
Auch am Tag der Urteilsverkündung demonstrierten sie vor dem Gebäude des
Verfassungsgerichts für die Streichung der Formulierung. In ihrer
Begründung gaben die Richter*innen den Klägerinnen Recht: „Wenn eine
Frau mit einer Behinderung vergewaltigt wird, geschieht dies gegen ihren
Willen. Aber wenn eine Frau im Vollbesitz ihrer Fähigkeiten ist und
vergewaltigt wird, geschieht dies ebenfalls gegen ihren Willen“, stellten
die Richter*innen fest und ordneten die Streichung des Passus „mit
geistiger Behinderung“ an.
## Schmerzen erspart
„Wenn die Nationalversammlung 2019 die Entkriminalisierung der Abtreibung
wegen Vergewaltigung, Inzest und Missbildung des Fötus beschlossen hätte,
wären den Frauen viele Schmerzen erspart geblieben“, erklärte Virginia
Gómez de la Torre, Vorsitzende der Frauenrechtsorganisation Fundación
Desafío in Quito.
Die Gerichtsentscheidung sei ein Erfolg des Kampfes der Frauen. Das
Verfassungsgericht habe seine Pflicht zum Schutz der Rechte von Mädchen und
Frauen erfüllt, kommentierte Virginia Gómez de la Torre die Entscheidung.
In Ecuador existiere eine Kultur der Vergewaltigung. Jedes Jahr 4.000
Mädchen würden allein aufgrund von inzestuösen sexuellen Missbrauchs
schwanger, erklärte sie.
29 Apr 2021
## LINKS
[1] /Argentinien-kippt-Abtreibungsverbot/!5740895
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Schwerpunkt Abtreibung
Verfassungsgericht
Ecuador
IG
Argentinien
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