# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Merkel mit AstraZeneca geimpft | |
> Großbritannien ist kein Risikiogebiet. Die Infektionen haben sich | |
> weltweit seit Februar verdoppelt. Bundeskanzlerin lässt sich mit | |
> AstraZeneca impfen. | |
Bild: Vom Impftermin direkt in den Bundestag? Bundeskanzlerin Merkel am Freitag… | |
## Merkel mit AstraZeneca geimpft | |
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Freitag gegen das Coronavirus | |
geimpft worden. „Ich freue mich, dass ich heute die Erstimpfung mit | |
AstraZeneca bekommen habe“, hieß es in einer Erklärung Merkels, die ihr | |
Sprecher Steffen Seibert auf Twitter veröffentlichte. „Das Impfen ist der | |
Schlüssel, um die Pandemie zu überwinden“, zitierte Seibert die Kanzlerin | |
weiter. | |
Merkel hatte wiederholt angekündigt, sie wolle sich impfen lassen, sobald | |
sie an der Reihe sei – auch mit AstraZeneca. „Ich danke allen, die sich in | |
der Impfkampagne engagieren – und allen, die sich impfen lassen“, wurde sie | |
nun von Seibert zitiert. Die 66-Jährige ist nach der geltenden | |
Impfpriorisierung berechtigt, mit AstraZeneca geimpft zu werden. | |
Auch Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) teilte auf Twitter mit, er sei am | |
Freitag von einem Team der Bundeswehr mit AstraZeneca gegen das Coronavirus | |
geimpft worden. „Jede Impfung bringt uns dem Zeitpunkt näher, an dem wir | |
die Corona-Pandemie überwunden haben werden“, schrieb der 62-Jährige. | |
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte am Donnerstag mitgeteilt, er | |
sei nun geimpft worden. Der 71-Jährige erhielt allerdings den Impfstoff von | |
Biontech/Pfizer. | |
Der Impfstoff von AstraZeneca wird derzeit in der Regel nur an über | |
60-Jährige verimpft. Grund dafür ist, dass vor allem bei jüngeren Frauen | |
Fälle von Hirnvenen-Thrombosen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung mit | |
dem Präparat aufgetreten sind. (afp) | |
## Großbritannien kein Risikogebiet | |
Nach der Stabilisierung der Pandemie in Großbritannien gilt das Königreich | |
nicht mehr als Risikogebiet. Das gibt das Robert-Koch-Institut auf seiner | |
Website bekannt. Dies gelte auch für Barbados. Dagegen werden die | |
Vereinigten Arabischen Emirate (VAR) nun als Risikogebiet und Argentinien | |
als Hochrisikogebiet geführt. Die Änderungen gelten ab Sonntag. (rtr) | |
## Indien will weiterproduzieren | |
Der weltgrößte Impfstoffhersteller SII aus Indien ruft US-Präsident Joe | |
Biden dazu auf, ein US-Exportverbot für Rohstoffe zur Herstellung von | |
Covid-19-Vakzinen aufzuheben. Wenn man bei der Virus-Bekämpfung wirklich | |
zusammenstehe, müsse das Ausfuhrverbot gekippt werden, twittert der Chef | |
des Serum Institute of India (SII), Adar Poonawalla. Dann könne die | |
Impfstoff-Produktion gesteigert werden. SII stellt unter anderem das Vakzin | |
von AstraZeneca für den weltweiten Einsatz her und wird in Kürze mit der | |
Produktion des Impfstoffs von Novavax beginnen. (rtr) | |
## Infektionen weltweit verdoppelt | |
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich die Zahl der | |
Corona-Neuinfektionen pro Woche in den vergangenen beiden Monaten weltweit | |
nahezu verdoppelt. Die Infektionsrate sei jetzt auf dem höchsten Stand seit | |
Pandemie-Beginn, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Sowohl die | |
Infektionen als auch die Todesfälle steigen in einem besorgniserregenden | |
Tempo.“ (rtr) | |
## Öffnungspläne in Frankreich | |
Die französische Regierung arbeitet an der schrittweisen Wiedereröffnung | |
einiger Kultur-, Freizeit-, und Gastronomieeinrichtungen ab Mitte Mai, sagt | |
Regierungssprecher Gabriel Attal dem Sender France Info Radio. Dies gelte | |
etwa für Außenrestaurants und Caféterrassen. Die meisten | |
Gastronomiestandorte in Frankreich sind aufgrund von Einschränkungen im | |
Kampf gegen die Virus-Pandemie geschlossen. (rtr) | |
## Merkel für Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes | |
Bundeskanzlerin Angela Merkel wirbt im Deutschen Bundestag für die | |
Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes. „Die Lage ist ernst, und zwar | |
sehr ernst“, sagt Merkel. „Und wir alle müssen sie auch ernst nehmen, die | |
dritte Welle der Pandemie hat unser Land fest im Griff.“ Um dagegen | |
anzugehen, „müssen wir die Kräfte von Bund, Ländern und Kommunen besser | |
bündeln“. Mit Blick auf die Warnungen der Mediziner sagt sie: „Wer sind wir | |
denn, wenn wir diese Notrufe überhören würden?“ (rtr) | |
## NRW zurückhaltend bei Ausgangssperren | |
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann äußert sich zurückhaltend über | |
die Möglichkeit von Ausgangssperren. „Ich muss Ihnen auch sagen, die Hürden | |
für Ausgangsbeschränkungen sind bei den Gerichten sehr hoch“, sagt er auf | |
WDR 2. In der vergangenen Woche habe man einen Prozess in einem Kreis | |
verloren, weil ein Gericht trotz einer Inzidenz von derzeit rund 214 eine | |
Ausgangssperre als nicht verhältnismäßig erklärt habe. „Die Frage der | |
Ausgangsbeschränkungen ist bei Gericht die Ultima Ratio.“ Man dürfe sich | |
auch nicht allein darauf verlassen. NRW setze vor allem auf das Testen. | |
(rtr) | |
## Schwesig findet Notbremse „zu spät“ | |
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig kritisiert, | |
das geplante Bundesgesetz mit Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie | |
komme „viel zu spät“. Deshalb handele ihr Bundesland bereits viel früher, | |
sagt die SPD-Politikerin im ARD-Morgenmagazin. Das zeige auch, dass die | |
Behauptung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Länder würden nicht | |
handeln, nicht für alle Bundesländer stimme. (rtr) | |
## Spahn verteidigt Ausgangssperre | |
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verteidigt die Pläne für eine | |
Ausgangssperre zur Eindämmung der Pandemie. Es brauche ein entschlossenes | |
staatliches Handeln, sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. „Alles, was | |
wir vor zwei, drei Wochen nicht entschieden haben, das rächt sich jetzt. | |
Und das, was jetzt nicht früher entschieden wird, sondern ein, zwei, fünf | |
Tage später, das wird sich auch rächen.“ Deshalb werde es eine | |
bundeseinheitliche gesetzliche Regelung geben. Aber auch die Bürgerinnen | |
und Bürger müssten von sich aus Kontakte reduzieren. „Wir müssen jetzt | |
diesen letzten Teil, bis das Impfen im Sommer den entscheidenden | |
Unterschied macht, den müsse wir jetzt nochmal schaffen.“ Man habe bis | |
jetzt das Gesundheitswesen vor Überlastung geschützt und das sollte auch so | |
bleiben. (rtr) | |
## SPD will Notbremse nur bei Änderung zustimmen | |
Der SPD-Rechtspolitiker Johannes Fechner macht eine Zustimmung seiner | |
Fraktion für eine Corona-Notbremse von Änderungen abhängig. „Wenn es keine | |
Änderungen an dem Gesetzesentwurf in seiner jetzigen Form gibt, wird die | |
SPD-Fraktion nicht zustimmen“, sagt er der „Rheinischen Post“. „Die | |
Ausgangssperren sind zu pauschal gefasst, da muss es weitere Ausnahmen | |
geben.“ Fechner verweist auf juristische Bedenken unter Experten im | |
Kanzleramt, die durch einen Medienbericht bekannt wurden. „Auch die | |
Bedenken des Kanzleramtes teilen wir, dass es schwierig ist, nur auf den | |
Inzidenzwert abzustellen. Darauf haben wir schon im März hingewiesen.“ Er | |
fordert, dass die geplante Rechtsverordnung nur mit der Zustimmung des | |
Bundestages kommen dürfe. „Das Gesetz wird vom Parlament verbessert | |
werden.“ (rtr) | |
## Sieben-Tage-Inzidenz bleibt bei über 160 | |
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 25.831 | |
Neuinfektionen. Das sind 367 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche. Die | |
Sieben-Tage-Inzidenz bleibt bei 160,1. Der Wert gibt an, wie viele Menschen | |
je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem | |
Coronavirus angesteckt haben. 247 weitere Menschen sind in Verbindung mit | |
dem Coronavirus gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle auf | |
79.628. Insgesamt wurden bislang mehr als drei Millionen Menschen in | |
Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. (rtr) | |
## Hausärzt*innen suchen Impfstoff aus | |
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) lässt Hausärzte den Impfstoff | |
für ihre Patienten künftig selbst aussuchen. „Sie geben auf dem Rezept an, | |
von welchem Impfstoff sie wie viele Dosen benötigen. Dies gilt erstmals für | |
die Woche vom 26. April bis 2. Mai, für die der Bund Vakzine von Biontech | |
und AstraZeneca bereitstellen wird“, heißt es in einem Schreiben der KBV, | |
aus dem die „Rheinische Post“ zitiert. Die Bestellmenge pro Arzt sei auf 18 | |
bis 30 Biontech-Dosen und zehn bis 50 AstraZeneca-Dosen begrenzt. | |
## Privilegien für Geimpfte | |
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will Geimpften schnell | |
mehr Freiheiten einräumen. „Es gibt keine Rechtfertigung mehr für die | |
Einschränkung ihrer Grundrechte. Wir müssen deshalb die | |
Grundrechtseinschränkungen für Geimpfte aufheben“, sagt sie den Zeitungen | |
der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Der Staat habe nicht das Recht, | |
Geimpften ein Besuchsverbot weiterhin auszusprechen. Andere Regeln, wie das | |
Tragen von Masken, halte sie dagegen trotzdem für wichtig. „Ich denke, es | |
ist zum Beispiel zumutbar, auch als Geimpfter noch eine Maske zu tragen – | |
auch im Hinblick auf die Durchsetzbarkeit solcher Gebote.“ (rtr) | |
## Höchste Infektionszahlen in USA und Indien | |
In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 75.027 | |
Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis | |
offizieller Daten. Insgesamt wurde damit bei mehr als 31,55 Millionen | |
Menschen das Coronavirus nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle in | |
Zusammenhang mit dem Virus steigt um mindestens 914 auf 565.673. Die USA | |
weisen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf. | |
In Indien meldet das Gesundheitsministerium 217.353 Neuinfektionen – das | |
sind so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Es ist der achte Rekordwert | |
innerhalb von neun Tagen. Insgesamt wurde bei 14,3 Millionen Menschen das | |
Coronavirus nachgewiesen. Indien liegt damit weltweit hinter den USA, die | |
mehr als 31 Millionen Fälle verzeichnen. Die Zahl der Todesfälle in | |
Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in Indien um 1.185 auf 174.308. | |
Weltweit haben sich bislang mehr als 138,5 Millionen Menschen mit dem | |
Coronavirus angesteckt. 3.116.629 Menschen starben nach einer Infektion mit | |
dem Virus, wie eine Auswertung von Behördenangaben durch die | |
Nachrichtenagentur Reuters zeigt. (rtr) | |
16 Apr 2021 | |
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