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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Dänemark streicht AstraZe…
> Das Land will fortan komplett ohne den Impfstoff von AstraZeneca
> auskommen. Eine OECD-Studie beleuchtet, wie Schulkinder besonders unter
> der Pandemie leiden.
Bild: Hier gibt es kein Astrazeneca mehr: Impfzentrum in Frederikshavn in Däne…
## OECD-Studie: Schulkinder leiden besonders unter Corona
Kaum eine Gruppe hat im vergangenen Jahr so stark unter politischen
Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie gelitten wie Schulkinder.
Weltweit waren rund eineinhalb Milliarden Kinder zumindest zeitweise vom
Schulschließungen betroffen, wie aus einer am Mittwoch vorgestellten
Umfrage der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) hervorgeht. Das könne langfristig Auswirkungen auf ihre
Lernergebnisse haben, erklärte OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher.
Demnach waren die Schulen in Ländern mit schlechteren Bildungssystemen an
besonders vielen Tagen geschlossen. Mangels digitaler Technik und
Unterstützung durch Eltern konnten dort fehlende Stunden zudem schlechter
ausgeglichen werden. Langfristig könne das die Bildungsungleichheiten
verstärken, warnte die OECD in der Studie.
Länder mit gut funktionierenden Bildungssystemen seien hingegen auch bei
schwierigen Infektionslagen „ganz gut“ und ohne lange Schulschließungen
durch die Pandemie gekommen, erklärte Schleicher. Wegen örtlich und
regional begrenzter Schulschließungen zählte auch Deutschland laut
OECD-Umfrage zu der kleineren Gruppe der Länder, die ohne flächendeckende
Schließungen auskamen.
Die meisten Bildungssysteme seien von der Pandemie „kalt erwischt“ worden.
Bei der plötzlichen Umstellung auf Online-Unterricht habe es etwa in
Deutschland mangels digitaler Voraussetzungen „sehr gehapert“. In Ländern
wie Spanien oder Portugal seien hingegen auch andere Medien wie Fernsehen
oder Radio für den Distanzunterricht genutzt worden. „Die Vielfältigkeit
der digitalen Medien war da ein entscheidender Erfolgsfaktor – das ist
vielleicht etwas, wovon Deutschland lernen kann“, sagte Schleicher.
Weniger Lernrückstände seien bei Kindern entstanden, die
eigenverantwortlich lernen und sich zu Hause auf ein unterstützendes Umfeld
verlassen können. „Die Pandemie hat gezeigt, dass selbständiges Lernen von
ungemeiner Bedeutung ist“, sagte der OECD-Bildungsdirektor. In Zukunft
müssten deswegen aktivere Lernformen geschaffen werden, um Bildungslücken
wieder auszugleichen. Für die Umfrage wurden Daten aus 33 Ländern
verglichen. (afp)
## Aufholprogramm für Schüler:innen erst nächstes Schuljahr
Das Aufholprogramm von Bund und Ländern für Schüler:innen soll nach
Angaben von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek erst im Herbst starten.
Man wolle ganz bewusst erst in das neue Schuljahr damit gehen, sagte die
CDU-Politikerin am Mittwoch im Bundestag mit Blick auf die Belastungen für
Familien und Schüler im laufenden Jahr. „Deswegen sollten wir ihnen jetzt
nicht noch zusätzliche Aufgaben geben, sondern ab dem Herbst das
Nachholprogramm starten.“
Sie forderte die Länder – die für Schule selbst zuständig sind – dazu au…
jetzt Lernstände bei den Schülern zu erheben, weil sie nur dann gezielt
nachsteuern könnten. Bund und Länder beraten seit einiger Zeit über ein
Nachhilfe-Programm. Es geht darum, wie viel Geld unter welchen Bedingungen
Berlin den Ländern bereitstellt, um Fördermaßnahmen für Schüler:innen zu
unterstützen, die durch Schulschließungen und Notbetrieb größere
Lernrückstände aufgebaut haben. Im Gespräch ist bisher eine Milliarde Euro.
(dpa)
## Firmen bereiten sich auf Impfungen vor
Deutsche Unternehmen rüsten sich zunehmend für das Impfen der eigenen
Beschäftigten und wollen damit die Impfgeschwindigkeit in Deutschland
erhöhen. Bei BASF am Standort Ludwigshafen startete am Mittwoch ein
Modellprojekt des Landes Rheinland-Pfalz zur Corona-Impfung der eigenen
Mitarbeitenden, bei Volkswagen in Sachsen impfen Werksärzte bereits seit
rund zwei Wochen die örtliche Belegschaft – ein Modellprojekt gemeinsam mit
dem Deutschen Roten Kreuz. (afp)
## Dänemark stoppt Astrazeneca-Impfungen komplett
Dänemark stellt als erstes Land in Europa die Corona-Impfungen mit dem
Präparat von Astrazeneca dauerhaft ein. Es gebe „echte und ernsthafte
Hinweise“ auf schwere Nebenwirkungen des Vakzins, erklärte der Chef der
dänischen Gesundheitsbehörde, Sören Broström, am Mittwoch. Die Impfkampagne
werde deshalb für alle Altersgruppen „ohne diesen Impfstoff fortgesetzt“.
(ap)
## 50 Millionen weitere Dosen von Biontech
Die Hersteller Biontech und Pfizer liefern der Europäischen Union im
zweiten Quartal 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff mehr als ursprünglich
geplant. Die Unternehmen hätten zugesagt, die für das vierte Quartal
vorgesehenen Dosen bereits ab Ende April zu liefern, sagte
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel.
Die gesamte Liefermenge von Biontech/Pfizer für das zweite Quartal steigt
demnach auf 250 Millionen Dosen. (dpa)
## Selbstständige Frauen stärker betroffen als Männer
Unter den Selbstständigen trifft die Coronakrise Frauen stärker als Männer.
Das geht aus einer Studie des DIW-Instituts hervor. Frauen müssen demnach
deutlich häufiger Einkommensverluste hinnehmen und leiden auch stärker
unter psychischen Belastungen. „Die Pandemie trifft vor allem jene
Wirtschaftszweige, die physische Nähe erfordern und bei denen deshalb die
Kontaktbeschränkungen einschneidender sind“, erklärt Studienautor Johannes
Seebauer.
Hier gebe es überproportional viele weibliche Selbstständige. „Die
Eindämmungsmaßnahmen der Pandemie treffen selbstständige Frauen daher mit
einer rund 60 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit als selbstständige
Männer.“ Während sich bei rund 47 Prozent der männlichen Selbstständigen
das Einkommen verringerte, waren es bei den Frauen 63 Prozent. (rtr)
## Aerosol-Forscher warnt vor Ausgangssperren
Der Aerosol-Forscher Gerhard Scheuch hat davor gewarnt, Menschen mit
Ausgangsbeschränkungen in die aus infektiologischer Sicht viel
gefährlicheren Innenräume zu treiben. Die mit der geplanten
Bundes-Notbremse verbundenen Ausgehverbote zwischen 21.00 und 5.00 Uhr
seien aus fachlicher Sicht kontraproduktiv, sagte der Ex-Präsident der
internationalen Gesellschaft für Aerosolforschung am Mittwoch im
„Morgenecho“ von WDR 5.
„Wenn wir Ausgangssperren verhängen, dann suggerieren wir der Bevölkerung:
Achtung! Draußen ist es gefährlich. Aber genau das Gegenteil ist der Fall.
Wenn die Leute in Innenräumen bleiben, dann ist es gefährlich.“ (dpa)
## Streit um Notbremse
Führende SPD-Politiker haben davor gewarnt, den aktuellen Gesetzentwurf für
eine bundeseinheitliche „Notbremse“ zu zerreden. „Unverantwortlich wäre …
jetzt, eine ganz lange wissenschaftliche Debatte darüber zu führen, was man
alles auch anders machen könnte, ohne zu handeln“, sagte Vizekanzler Olaf
Scholz der „Saarbrücker Zeitung“. Eher schärfere Maßnahmen verlangte der
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im Deutschlandfunk.
„Wir können jetzt nicht Doktorarbeiten und Habilitationen schreiben. Wir
müssen die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger schützen“, betonte Schol…
Es müssten jetzt Maßnahmen beschlossen werden, die auch „Wirkung“ zeigen.
Auch Einwände gegen die geplanten Ausgangsbeschränkungen ab einem
Inzidenzwert von 100 wies Scholz zurück. „Es geht darum, Kontakte zu
beschränken, und das ist ein Weg, das zu erreichen – neben vielen anderen,
die ebenfalls in dem Gesetz vorgesehen sind“, hob er hervor.
Auch Lauterbach plädierte nachdrücklich für die Ausgangsbeschränkungen. Es
gehe hier nicht nur darum, abendliche Indoor-Kontakte zu verringern, auch
draußen könne man sich sehr wohl anstecken, sagte er dem Deutschlandfunk.
Gegenteilige Äußerungen von Aerosolforschern seien nicht wissenschaftlich
belegt, sondern nur die Meinungsposition der Beteiligten.
Bundeskabinett und Koalitionsfraktionen hatten am Dienstag den
Gesetzentwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen, der
die „Notbremse“ ab einem Inzidenzwert von 100 in einer Region
bundeseinheitlich festschreiben soll. Darüber wird nun ab Freitag im
Bundestag beraten. Vor allem aus einigen Bundesländern sowie von AfD und
FDP gibt es Widerstand gegen die geplanten Ausgangsbeschränkungen zwischen
21.00 und 5.00 Uhr.
So kritisierte etwa Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD)
den Beschluss des Bundeskabinetts zur bundesweiten Corona-Notbremse. „Wir
müssen doch sehen, dass wir ein Stück Normalität zurückgewinnen“, sagte
Müller am Dienstagabend im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Es gebe
Erfahrungen, wie mehr Freiheiten in Gastronomie und Kultur möglich seien.
Müller äußerte die Hoffnung, dass diese Erfahrungen in den Beratungen des
Bundestags noch berücksichtigt würden.
Der Ärzteverband Marburger Bund dringt dagegen auf eine schnellere
Verabschiedung der bundesweit einheitlichen Notbremse für Maßnahmen zu
Eindämmung der Coronapandemie. Sie appelliere dringend an die
Koalitionsfraktionen, die Opposition und die Länder, die Neuregelung des
Infektionsschutzgesetzes noch in dieser Woche zu beschließen, sagte die
Verbandsvorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk
Deutschland vom Mittwoch.
Der Virologe Christian Drosten erwartet, dass zusätzlich zur geplanten
bundesweiten Corona-Notbremse weitere Maßnahmen nötig sein werden. „Ich
denke, dass man anhand der sich jetzt einstellenden Situation in den
Krankenhäusern auch noch mal anders reagieren muss“, sagte der
Corona-Experte von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast
„Coronavirus-Update“ bei NDR-Info. Dies müsse sicherlich in „allernächs…
Zeit“ geschehen. „Ich erwarte jetzt nicht ohne weiteres, dass man damit die
Situation in der Intensivmedizin kontrollieren kann“, sagte Drosten mit
Blick auf die Entscheidung. (afp/dpa/rtr)
## CCC fordert: „Keine Steuermittel mehr für Luca-App“
Die europäische Hackervereinigung Chaos Computer Club (CCC) hat gefordert,
keine Steuermittel mehr für die [1][Luca-App] zur
Corona-Kontaktnachverfolgung auszugeben. Club-Sprecher Linus Neumann
verwies am Mittwoch auf eine „nicht abreißende Serie von
Sicherheitsproblemen“ bei dem Luca-System.
Zuvor hatten Datenschutz-Aktivisten auf Schwachstellen bei den
Luca-Schlüsselanhängern verwiesen, die für Menschen ohne Smartphone gedacht
sind. „Wer den QR-Code (eines Schlüsselanhängers) scannt, kann nicht nur
künftig unter Ihrem Namen einchecken, sondern auch einsehen, wo Sie bisher
so waren“, kritisierte Neumann. Er verwies dabei auf Recherchen, die im
Netz unter dem Titel „Lucatrack“ veröffentlicht wurden. „Die Schwachstel…
ist offensichtlich und unnötig. Sie zeugt von einem fundamentalen
Unverständnis grundlegender Prinzipien der IT-Sicherheit.“
Der Entwickler der App, das Berliner Start-up neXenio, räumte ein, „dass
Dritte, die unbefugt im Besitz des QR-Codes auf dem Schlüsselanhänger
waren, die jeweilige Kontakthistorie abrufen konnten“. „Wir haben diese
Möglichkeit sofort nach der erfolgten Meldung deaktiviert und bedanken uns
für die Mitteilung. Es konnten zu keinem Zeitpunkt hinterlegte Kontaktdaten
wie Adresse oder Telefonnummer abgerufen werden.“ (dpa)
## RKI registriert mehr als 21.000 Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI)
binnen eines Tages 21.693 Neuinfektionen mit dem [2][Coronavirus] gemeldet.
Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 342 neue Todesfälle verzeichnet. Das
geht aus Zahlen des RKI von Mittwochmorgen hervor. Vor genau einer Woche
hatte das RKI binnen eines Tages 9.677 Neuinfektionen und 298 Todesfälle
verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000
Einwohner:innen lag nach Angaben des RKI am Mittwochmorgen bundesweit
bei 153,2. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 140,9 an,
vor einer Woche lag sie bei 110,1.
Die Beurteilung des Infektionsgeschehens ist aufgrund der zurückliegenden
Ferien und der Osterfeiertage noch immer schwierig. „Wir müssen
wahrscheinlich bis Ende dieser Woche warten, um wieder realistische Zahlen
zu sehen“, hatte der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité am
Dienstag im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info gesagt.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstag
bei 1,08 (Vortag: 1,09). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 108
weitere Menschen anstecken. Der R-Wert sei weiter gestiegen, schreibt das
RKI. Die in den Tagen nach Ostern beobachtete Absenkung des Werts könnte an
der vorübergehend geringeren Testzahl gelegen haben. Auch der R-Wert kann
nach RKI-Angaben erst in einigen Tagen wieder aussagekräftig bewertet
werden. (dpa)
## Ärzt:innen warnen vor Stocken der Impfkampagne
Die niedergelassenen Ärzt:innen haben vor einem massiven Stocken der
Corona-Impfkampagne in Deutschland gewarnt. „Den Praxen werden in den
kommenden Wochen viel weniger Biontech-Dosen zugewiesen als versprochen,
weil der Impfstoff offensichtlich vorrangig an die Impfzentren geht“, sagte
Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV), der „Neuen Osnabrücker Zeitung“
(Mittwochsausgabe). „Die Zuteilung für die Hausärzte wurde halbiert.“
Zwar erhalten die Praxen laut Gassen als Ausgleich mehr Dosen des
Astrazeneca-Impfstoffs. „Aber das wird so nicht aufgehen“, warnte der
Kassenärztechef. „Wenn die Impfzentren komplett den vergleichsweise
unproblematischen Impfstoff erhalten, die Praxen aber den umstrittenen, der
zumal den unter 60-Jährigen nicht gespritzt werden darf, wird die
Impfkampagne massiv ins Stocken geraten. Das darf nicht passieren.“
Gassen rief Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, seine
Zuteilungsstrategie zu ändern, andernfalls gerate die Herdenimmunität in
weite Ferne. „Kommt nicht mehr Impfstoff in die Praxen, wird das
Impfversprechen, wonach im Sommer alle Willigen immunisiert sein können,
nicht zu halten sein.“ Dabei könnten die rund 75.000 Praxen [3][bis zu fünf
Millionen Menschen pro Woche impfen.] „Erhalten die Praxen genug Impfstoff,
könnten wir schon im Juni die Herdenimmunität erreicht haben“, erklärte
Gassen. (afp)
## Zweitimpfung nach Astrazeneca mit anderem Mittel
Klarheit für mehr als zwei Millionen Menschen unter 60 Jahren, die in
Deutschland bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten haben: Sie
sollen bei der notwendigen Zweitimpfung auf ein anderes Präparat umsteigen.
Auf diese Empfehlung haben sich die Gesundheitsminister:innen von
Bund und Ländern einstimmig geeinigt. Sie folgen damit dem Vorschlag der
Ständigen Impfkommission (Stiko) von Anfang April.
Bei den Beratungen sei klar geworden, dass die Zweitimpfung mit einem
mRNA-Imfpstoff, also dem Präparat von Biontech/Pfizer oder Moderna, eine
gute Basis sei, um die Menschen wirksam zu schützen, sagte der Vorsitzende
der Gesundheitsminister:innenkonferenz, Bayerns Ressortchef Klaus
Holetschek, am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur in München.
Hintergrund der Empfehlung sind Fälle von Hirnvenen-Thrombosen nach einer
Impfung mit Astrazeneca. Expert:innen vermuten, dass das sehr geringe
Risiko vor allem jüngere Menschen betrifft. Bund und Länder hatten deshalb
kürzlich beschlossen, dass in der Regel nur noch Menschen über 60 mit
Astrazeneca geimpft werden sollen. Laut Bundesgesundheitsministerium haben
in Deutschland aber bereits rund 2,2 Millionen Menschen unter 60 eine erste
Impfung mit dem Präparat erhalten. (dpa)
## Tabakkonsum steigt in der Pandemie
In Coronajahr 2020 ist der Konsum von Tabakwaren in Deutschland gestiegen
und es wird weiter deutlich mehr Alkohol getrunken als im europäischen
Durchschnitt. Darauf hat die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm
bei Vorlage ihres „DHS Jahrbuch Sucht 2021“ am Mittwoch hingewiesen. Mit
rund 28,8 Milliarden Euro seien die Gesamtausgaben für Tabakwaren um fünf
Prozent gestiegen. Beim Alkohol habe man für 2020 zwar noch keine
Konsumzahlen. Es sei aber von unverändert rund drei Millionen Menschen
zwischen 18 und 64 Jahren auszugehen, die alkoholabhängig seien oder
Alkohol missbräuchlich zu sich nähmen.
Abhängigkeit liege vor, wenn keine Kontrolle mehr über Beginn und Ende des
Trinkens bestehe und trotz eingetretener gesundheitlicher oder
gesellschaftlicher Schäden weiter Alkohol konsumiert werde, schilderte
DHS-Vizegeschäftsführer Peter Raiser. Von Missbrauch spreche man, wenn in
riskanter Weise getrunken werde und auch etwa bei der Arbeit oder hinterm
Steuer. In der Pandemie zeichne sich häufig eine gefährliche Verschiebung
beim Trinken ab: Es werde weniger aus Geselligkeit konsumiert, sondern
öfter allein, in Isolation zum vermeintlichen Stressabbau.
Sorge bereitet den Expert:innen zudem eine für Juli geplante Änderung
des Glücksspielstaatsvertrags, mit der die in Deutschland bisher weitgehend
noch illegalen Online-Kasinos ermöglicht würden. Das wird Anbieter- und
Spielerzahlen laut DHS erhöhen und Suchtrisiken vergrößern. (dpa)
14 Apr 2021
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