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# taz.de -- Migration am Horn von Afrika: Flüchtlinge vor Jemen ertrunken
> Zwischen Jemen und Dschibuti ist ein Boot mit Flüchtlingen gekentert. Die
> UN-Migrationsorganisation spricht von mindestens 42 Toten.
Bild: UN-Mitarbeiter bergen Leichen am Strand nahe Obock in Dschibuti am Montag
Berlin taz | Beim Kentern eines Flüchtlingsbootes zwischen Jemen und
Dschibuti sind am frühen Montagmorgen mindestens 42 Menschen ums Leben
gekommen. Die Ursache des Unglücks sei unbekannt, [1][teilte am Dienstag
die UN-Migrationsorganisation IOM (Internationale Organisation für
Migration) mit]. Zunächst war die Zahl der Toten unter den rund 60
Passagieren mit „mindestens 34“ angegeben worden.
Die Havarie wirft ein Schlaglicht auf die zunehmend verzweifelte Lage von
Migranten, die [2][zwischen dem Horn von Afrika und der Arabischen
Halbinsel] unterwegs sind. Jahrzehntelang reisten vor allem aus Äthiopien
jährlich zahlreiche Menschen nach Jemen und Saudi-Arabien, um in den
reichen Golfstaaten Arbeit zu finden. Doch in den letzten Jahren wirft
Saudi-Arabien zu Hunderttausenden rechtlose Gastarbeiter hinaus, und Jemen
ist wegen des Krieges nicht mehr sicher.
Kamen 2018 nach UN-Angaben noch 160.000 Migranten aus dem Horn von Afrika
nach Jemen, waren es 2020 nur noch etwa 37.500 – gegenüber 120.000
Rückkehrern, laut IOM nur ein Bruchteil der tatsächlichen Zahl.
Dschibuti ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und damit ein wichtiges
Transitland. Dschibuti und Jemen liegen direkt gegenüber voneinander am
südlichen Ende des Roten Meeres; an der schmalsten Stelle sind beide Länder
weniger als 30 Kilometer voneinander entfernt.
„Fast jeden Tag reisen Migranten zwischen Jemen und Dschibuti auf
seeuntüchtigen Booten“, so IOM: Im Februar habe man 1.900 gezählt, im März
über 2.300. Von einem überfüllten Boot hätten Schleuser über 80 Menschen
über Bord geworfen.
13 Apr 2021
## LINKS
[1] https://www.iom.int/news/42-dead-after-smugglers-boat-capsizes-coast-djibou…
[2] /Fluechtlinge-im-Jemen/!5433445
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Jemen
Äthiopien
Jemen Bürgerkrieg
Afrika
Jemen Bürgerkrieg
Schwerpunkt Flucht
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