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# taz.de -- Datenschutzbeschwerde gegen Google: Angriff auf Schnüffelapps
> Datingapps und Spiele für Kinder, die über Android laufen, verfolgen
> Nutzeraktivitäten. Datenschutzaktivisten fordern nun eine Prüfung.
Bild: Ob bei Android oder dem iPhone: Datingapps können eine Quelle interessan…
Berlin taz | Datenschutzaktivisten wollen Google zwingen, transparenter mit
den [1][Datenspuren auf Androidhandys] umzugehen. Der österreichische
IT-Experte Max Schrems und seine Gruppe Noyb (European Center for Digital
Rights) haben zuletzt in Frankreich eine Datenschutzbeschwerde eingereicht.
Sie fordern eine Prüfung, ob die derzeit gängige Praxis von Google legal
ist. Der Verein hat Belege dafür zusammengetragen, dass der US-Konzern
Informationen aus verschiedenen Apps weit umfangreicher zusammenfügt, als
in der EU erlaubt.
Im Zentrum der Beschwerde steht die Android Advertising-ID (AAID) – ein
Code, der den Besitzer eines Smartphones gegenüber den Apps eindeutig
identifiziert. Indem die Betreiber verschiedener Apps und Google selbst auf
diesen Code zugreifen können, lässt sich das Onlineverhalten konkret einer
Identität zuordnen. „Die versteckte ID ermöglicht es Google und allen Apps
auf dem Telefon, Nutzer:innen zu verfolgen und Informationen über das
Online- und Offlineverhalten zu kombinieren“, so Noyb.
Android ist der Marktführer unter den Betriebssystemen für Smartphones.
Auch Einstiegsmodelle etwa für Kinder laufen unter Android. Während der
oft lebenslangen Partnerschaft zahlen die Kunden für das vermeintlich
kostenlose Betriebssystem mit ihren Daten: Viele der Apps können ihre
Erkenntnisse über die Nutzer mit der Identifikationsnummer verbinden. Damit
vermitteln sie ein umfassendes Bild von deren Verhalten.
Wer also etwa auf [2][Datingplattformen wie Tinder oder Grindr] seine
sexuellen Vorlieben eingibt, teilt sie unwissentlich mit Google und seinen
Werbepartnern, lautet der Vorwurf. Aber auch Spiele für Kinder sind immer
wieder in Verdacht geraten, Daten mit der AAID zu verbinden. Dazu gehörten
beispielsweise „Princess Salon“, das einen Schönheitssalon für
Prinzessinnen simuliert, oder eine App zum Ausmalen von 3D-Figuren. Diese
Anwendungen musste Google nach Beschwerden von Datenschützern aus dem
App-Store nehmen.
## Zurück zur Selbstbestimmung
Die Aktivisten wollen zu einem Zustand zurück, wo Smartphone-Anwender
wählen können, welche Informationen sie mit Werbetreibenden teilen und
welche nicht. Im Prinzip sehen die Datenschutzregeln das für EU-Bürger
bereits vor. Google hält sich nach Ansicht von Schrems bloß nicht daran.
Der große Konkurrent [3][Apple, auf den fast der gesamte Rest der
Handy-Betriebssysteme entfällt, will es künftig besser machen]. Seit
Februar müssen die Kunden ausdrücklich zustimmen, bevor das Handy mit der
Datensammelei beginnt. Auch hier hatte Schrems vorher Druck aufgebaut.
15 Apr 2021
## LINKS
[1] /Verbraucherschuetzerin-ueber-vernetzte-Pkw/!5755748
[2] /Computer-Dating-in-den-60er-Jahren/!5735937
[3] /Googles-Absage-an-Cookie-Tracking/!5756013
## AUTOREN
Finn Mayer-Kuckuk
## TAGS
mobiles Internet
Datenschutz
Schwerpunkt Abtreibung
Schwerpunkt Coronavirus
Datenschutz
EU-Politik
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