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# taz.de -- Hannover Messe in der Pandemie: Die Messe ist gesungen
> Das Konzept Messe hat sich überlebt. Je mehr von den 80.000 Flugreisen
> der ausländischen Hannover-Messe-Besucher eingespart werden, desto
> besser.
Bild: Gääähnende Leere: Blick in eine der Hallen der Messe Hannover
Die Hannover Messe, 1947 gegründet und früher die weltgrößte
Industrieschau, ist in diesem Jahr nur noch ein Schatten ihrer selbst. Nach
einer Pause 2020 findet sie seit Montag nur noch rein digital statt. Die
Hannover Messe hofft auf 100.000 virtuelle Besucher – im Internet haben
sich rund 1.800 Aussteller angemeldet. Wie immer öffnete die
Bundeskanzlerin die Show. Doch sonst war nichts so wie vor Corona.
Die Pandemie hat die Messebranche schwer getroffen. [1][Ihr erstes Opfer
war im vergangenen Jahr die weltweit größte Touristikmesse ITB in Berlin,
auch bekannt für rauschende Partys.] [2][Die ITB wurde abgesagt und fand
2021 nur online und stark geschrumpft statt.] Bei der Hannover Messe sieht
es ähnlich deprimierend aus. Das riesige Messegelände ist verwaist, denn
kurz vor knapp wurden auch die letzten geplanten Präsenzveranstaltungen
abgesagt.
Auf der „Leitmesse“ der deutschen Industrie hatten anno 2019 noch mehr als
6.000 Aussteller in zwei Dutzend Hallen ihr Können gezeigt. Mehr als
200.000 Besucher waren da und machten Deals, davon kamen 80.000 aus dem
Ausland. Viele Aussteller haben sich in diesem Jahr die üppigen
Messeinvestitionen – Standmieten, Reise-, Hotel- und Personalkosten –
gespart. Für die Branche ist mehr als fraglich, wie es weitergeht. Zwar
finden in China bereits wieder Präsenzmessen statt. [3][Aber die Zukunft
des klassischen – und ressourcenverschlingenden – Geschäftsmodells „Mess…
steht auf der Kippe]. Das zeigen auch die Planungen für die Zukunft.
Mit Livestreams, Onlinepräsentationen, Videokonferenzen und einem
Vernetzungstool sollen bis zum Ende der diesjährigen Messe am kommenden
Freitag die „Grundlagen“ für ein neues „Hybridmodell“ gefunden werden.
Messechef Jochen Köckler hofft, dass es bald auch wieder einige
Präsenzmessen geben wird.
Es lässt sich aber kaum übersehen, dass sich das Konzept Messe überlebt
hat. Es ist ein Anachronismus aus einer analogen Zeit. Aus ökologischer
Sicht ist das nur zu begrüßen. Mit den Geschäfts- und Privatreisen ist es
nicht nur zu Coronazeiten ähnlich wie mit dem Ausdrucken von Mails: „Ist
das wirklich nötig?“, sollte sich jeder überlegen, dem Umwelt und Klima
wichtig sind.
13 Apr 2021
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## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Hannover Messe
Schwerpunkt Coronavirus
Digitalisierung
Flugreisen
Schwerpunkt Klimawandel
ITB Tourismus Börse
Rechte Szene
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