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# taz.de -- Missbrauch im Bistum Köln: Gutachten bei Staatsanwaltschaft
> Am Donnerstag wird ein neues Gutachten zu Missbrauchsfällen im Bistum
> Köln vorgestellt. Der Kardinal Rainer Maria Woelki steht unter massivem
> Druck.
Bild: Wird von vielen Seiten kritisiert: Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbisch…
Köln dpa | Der Strafrechtler Björn Gercke stellt am Donnerstagvormittag ein
brisantes Gutachten zum Umgang des Erzbistums Köln mit sexuellem Missbrauch
vor. Das neue Gutachten liegt nach Angaben Gerckes bereits bei der
Staatsanwaltschaft. „Die Staatsanwaltschaft hat das Gutachten bereits vor
einigen Tagen von uns bekommen, damit sie auch Zeit hat, sich in Ruhe
darauf vorzubereiten – vor der Öffentlichkeit“, sagte Gercke am Mittwoch in
der WDR Lokalzeit aus Köln. Ihm selbst sei das ein Anliegen gewesen. Die
Staatsanwaltschaft sei die zuständige Behörde für die Verfolgung von
Straftaten.
Ein erstes Gutachten hatte [1][der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki]
nicht veröffentlicht; er führte dafür rechtliche Bedenken an. Das löste im
größten deutschen Bistum eine Vertrauenskrise aus. Schon seit Monaten ist
es äußerst schwierig, einen Termin für einen Kirchenaustritt zu bekommen.
Sogar der ehemalige Missbrauchsbeauftragte des Erzbistums, Oliver Vogt,
trat aus Enttäuschung über den Umgang mit Missbrauch aus der Kirche aus.
Das erste Gutachten liegt der Kölner Staatsanwaltschaft schon länger vor.
Die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen, doch bisher wurden keine
Anhaltspunkte für strafrechtliche Ermittlungen gefunden: Dafür seien die
Taten schon zu lange her, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Auch
bei Kardinal Woelki persönlich sieht die Staatsanwaltschaft kein
strafrechtlich relevantes Verhalten.
Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für Fragen des
sexuellen Missbrauchs, Bischof Stephan Ackermann, kritisierte Woelki nun im
Vorfeld der Veröffentlichung des zweiten Gutachtens. Der Bild sagte er:
Woelkis Umgang mit den Vorwürfen erzeuge „eine große Enttäuschung und
Irritation bei Betroffenen und der Öffentlichkeit. Aber es ist auch
misslich für die anderen Bistümer in Deutschland.“
Auch Matthias Katsch, Geschäftsführer der Betroffeneninitiative „Eckiger
Tisch“, kritisierte [2][gegenüber der Tageszeitung Neues Deutschland] den
Umgang Woelkis mit den Missbrauchsfällen. Katholische wie evangelische
Kirche seien nicht in der Lage, den Vorwürfen angemessen nachzugehen, so
Katsch. Er fordert deshalb den Bundestag auf, Aufklärung zu erzwingen.
18 Mar 2021
## LINKS
[1] /Deutsche-Bischofskonferenz/!5750530
[2] https://www.neues-deutschland.de/artikel/1149659.sexuelle-gewalt-gegen-kind…
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Kindesmissbrauch
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