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# taz.de -- Schulunterricht nach den Osterferien: Hoffnung für die Siebtkläss…
> Berlin setzt trotz hoher Coronazahlen den Wechselunterricht fort. Siebt-
> bis Neuntklässler kehren ab 19. April zurück. Für alle gilt eine
> Testpflicht.
Bild: Trotz hoher Inzidenzen: Am Montag geht es zurück in die Schule
Berlin taz | Am Sonntag enden die Osterferien – doch bisher war unklar, ob
Berlins Schüler*innen ab Montag auch wieder in die Schule dürfen. Am
Donnerstag hat der rot-rot-grüne Senat in einer langen Sondersitzung
entschieden: Trotz hoher Corona-Inzidenzzahlen wird es weiterhin
Wechselunterricht geben. Die Grundschulklassen 1 bis 6 werden – [1][wie vor
den Ferien] – in jeweils halbierter Klassenstärke unterrichtet; gleiches
gilt für die Jahrgänge 10 bis 13, teilte die Bildungsverwaltung mit.
Selbst für die Stufen 7 bis 9, die seit Mitte Dezember nicht mehr in der
Schule waren, gibt es Hoffnung: Für sie soll es – wenn es das
Infektionsgeschehen hergibt – am 19. April wieder losgehen; dann also, wenn
der diesjährige Abitursjahrgang wegen der beginnenden Prüfungen nicht mehr
in der Schule präsent ist. Damit hat sich Schulsenatorin Sandra Scheeres
(SPD) gegen Bedenken vor allem beim linken Koalitionspartner durchgesetzt.
Verbunden wird der Unterricht in der Schule mit verpflichtenden Tests für
die Schüler*innen, ebenfalls ab 19. April. Inzwischen stünden nun
ausreichend Selbsttests zur Verfügung, so dass jede*r Schüler*in zwei
Mal pro Woche auf Corona getestet werden kann, heißt es in einer Mitteilung
der Bildungsverwaltung.
Anders als bisher sollen die Tests dann aber nicht mehr zu Hause, sondern
vor Ort in der Schule durchgeführt werden, um „die Inanspruchnahme und die
Verlässlichkeit der Tests sicherzustellen“. Scheeres erklärte dazu: „Mit
der Anpassung der Teststrategie wollen wir erreichen, dass unsere
Schülerinnen und Schüler das Recht auf Bildung im Wechselunterricht gut und
möglichst sicher wahrnehmen können.“ Ihr sei bewusst, dass die veränderte
Teststrategie die Schulen vor weitere Herausforderungen stellt. „Aber wir
alle wollen vermeiden, dass Schülerinnen und Schüler den Anschluss
verlieren oder durch die Schulabstinenz psychisch leiden.“
## Linkspartei für mehr Distanz
Die Entscheidung war in der Koalition umstritten. Besonders die Linke
forderte, so wenig Schüler*innen wie möglich in die Schulen zu schicken.
„Ich bin dafür, nach den Ferien erstmal in den Distanzunterricht zu
wechseln“, hatte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin
für Schule, Regina Kittler, der dpa gesagt. Sie begründete dies mit der
Sieben-Tage-Inzidenz, die vor den Ferien in den Schulen deutlich gestiegen
sei. „Wir müssen jetzt erstmal die Sieben-Tage-Inzidenzen runterkriegen,
und zwar deutlich“, so Kittler. „Und das auch über mehrere Tage, so dass
der Wert nicht nur mal kurz unter 100 ist.“
Mit der gleichen Begründung hatte der Senat seit Donnerstag die Kitas
[2][in den Notbetriebsmodus versetzt.] Lediglich Eltern mit
systemrelevanten Berufen oder auch Alleinerziehende haben demnach einen
Betreuungsanspruch.
Schulsenatorin Scheeres hingegen setzte sich hingegen für so viel
Präsenzunterricht wie angesichts der Lage möglich ein. Sie wollte auch den
Siebt- bis Neuntklässlern bereits Mitte März wieder Präsenzunterricht
ermöglichen, musste diese Plan aber wegen steigender Coronazahlen fallen
lassen.
Unterstützung für ihren Kurs hatte Scheeres am Donnerstagmorgen von
Neuköllns Amtsarzt Nicolai Savaskan erhalten. „Nach jetziger Studienlage
ist ganz klar, dass der Benefit für Schülerinnen und Schüler und das
soziale Wohl in den Familien höher ist als der mögliche Schaden durch das
höhere Infektionsrisiko“, hatte Savaskan erklärt. Er empfahl Eltern von
Schulkindern, auch deren jüngere Geschwisterkinder mitzutesten.
## Brandenburg schränkt Präsenzunterricht ein
Das Land Brandenburg hatte bereits am Dienstag entschieden, den
Präsenzunterricht deutlich einzuschränken. Weiterführende Schulen bleiben
nach den Osterferien wegen der Corona-Infektionslage wieder weitgehend
geschlossen. Für Grundschulen und Abschlussklassen gilt weiterhin das
bisherige Wechselmodell. Allerdings werden auch hier ab dem 19. April zwei
Tests pro Woche verpflichtende Voraussetzung für die Teilnahme am
Präsenzunterricht.
Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) betonte, wer sich nicht
testen wolle, müsse mit Konsequenzen rechnen. „Wer diese Testung nicht
mitmachen möchte, hat keinen Anspruch darauf, in der Schule unterrichtet zu
werden. Es wird dann ein Betretungsverbot für die Schule geben“, so Ernst.
Stattdessen würden jene Kinder im Homeschooling unterrichtet.
8 Apr 2021
## LINKS
[1] /Schuloeffnungen-in-Berlin/!5754925
[2] /Massnahmen-gegen-Corona-in-Berlin/!5758843
## AUTOREN
Bert Schulz
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Bildung
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