Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bußgelder wegen Fehlens im Homeschooling: Hamburgs harte Linie geg…
> Hamburgs Schulbehörde geht auch im Lockdown unerbittlich gegen
> „Schulpflichtverletzungen“ vor: 291 Bußgeldbescheide in drei Monaten.
Bild: Auch wenn die Schulen zu sind, sanktioniert die Stadt Hamburg Verletzunge…
Hamburg taz | Obwohl Hamburgs Schulen noch überwiegend geschlossen sind,
hat die Schulbehörde in den ersten drei Monaten kräftig Bußgelder wegen
Schulschwänzens verhängt: 291-mal. Das geht aus einer [1][Anfrage der
Linken-Schulpolitikerin Sabine Boeddinghaus] hervor. Die fordert nun den
sofortigen Stopp dieses Vorgehens. Es sei „unmenschlich und empathielos“.
Anlass für die Anfrage war ein [2][taz-Bericht über ein Schulkind], dessen
Eltern ein Bußgeld zahlen sollten, weil es eine Liste von Fehltagen hatte.
Nur fiel ein großer Teil der monierten Tage in jene Zeit im Januar, als die
Schulen zu waren und nur Fernunterricht zu Hause stattfand.
Auch hatte dieses Kind keinen Laptop, sondern nur ein Smartphone, auf dem
das Lernprogramm schlecht lief. Einen Hausbesuch durch die Schule gab es
nach taz-Information auch nicht.
Laut der Antwort auf die Anfrage haben die Schulen genug Leihgeräte, damit
jeder am Distanzlernen teilnehmen kann. Dies sei auch per Smartphone
möglich, „wenn auch nur eingeschränkt“, wie der Senat einräumt.
## Schulpflicht wird auch ohne Schule druchgesetzt
Doch Schüler seien auch zur Teilnahme am Unterricht außerhalb des
Schulgebäudes verpflichtet und die Schulen angehalten, den Kontakt
abzusichern. Die „Richtlinie für Schulpflichtverletzungen“ werde deshalb
unverändert angewandt.
Die taz hatte seinerzeit gefragt, ob das betroffene Schulkind ein
Einzelfall war. Denn noch heute sind die meisten Jahrgänge der
Stadtteilschulen und Gymnasien im Homeschooling. Doch der Frage der taz,
wie oft ihre Rechtsabteilung seit Anfang Januar 2021 – also unter
Lockdown-Bedingungen – ein Bußgeld für „Schulpflichtverletzung“ von in …
Regel 125 Euro verhängt hatte, war die Behörde ausgewichen.
Auf Anfrage der Linken hin legt sie diese Zahlen nun vor. Demnach
bearbeitet die Rechtsabteilung derzeit 278 Fälle, die noch zu einem Bußgeld
führen „könnten“. In 291 Fällen ist dies in 2021 bereits geschehen. Wür…
diese Quote das ganze Jahr fortgesetzt, gäbe es mit 1.164 Fällen [3][etwa
20 Prozent mehr Bußgelder als im Vor-Corona-Jahr 2018] mit 973 Fällen.
Schulpolitikerin Boeddinghaus sagt, schon vor Corona sei das Bußgeld nicht
das „pädagogische Mittel der Wahl“ gewesen. Dass die Behörde daran auch in
der Pandemie festhalte, sei „brutal“. Die „schnoddrigen Senatsantworten“
bezüglich der Lebenslage der jungen Menschen machten sie „sprachlos“.
5 Apr 2021
## LINKS
[1] https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/74996/schulabsentismus_in_…
[2] /Schul-Lockdown-in-Hamburg/!5754995
[3] https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/67631/schulabsentismus_in_…
## AUTOREN
Kaija Kutter
## TAGS
Homeschooling
Lockdown
Schule und Corona
Digitalisierung
Ties Rabe
Bußgeld
Pädagogik
Schule und Corona
## ARTIKEL ZUM THEMA
Schul-Lockdown in Hamburg: Kein Laptop? Bußgeld!
Ein Schüler soll Bußgeld für Fehltage zahlen, an denen die Schulen bereits
geschlossen waren. Fürs Onlinelernen hatte er nur ein Smartphone.
Bußgeld für Schüler: Zuspätkommer müssen zahlen
Hamburg bestraft einen Schüler, der acht Mal zu spät in die Klasse kam, mit
75 Euro Bußgeld. Sein Vater spricht von "Willkür" und fordert die
Abschaffung der Richtlinie. Die Schulbehörde hält diese für "sinnvoll".
Härte gegen Schulverweigerer: Knast für Schulschwänzer
2011 hat der Senat 41 Schüler in Jugendarrest genommen, weil sie Bußgelder
nicht zahlten. Schulsenator verschärft Richtlinie. Erfolgreiches
Hilfsprojekt nicht verlängert.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.