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# taz.de -- Hund im Weißen Haus beißt wieder zu: Hundewelpen, Menschenwelpen
> Major, der Schäferhund des US-Präsidentenpaars im Weißen Haus, hat wieder
> zugebissen. Womöglich sagt das mehr über die Halter als über das Tier
> aus.
Bild: Lieb und „Bestie“ zugleich: Der Hund des US-Präsidentenpaares Major …
Oops, I dit it again. Das ist der Evergreen aus dem Weißen Haus in
Washington, der sich wirklich festzubeißen scheint. Denn schon wieder hat
[1][der junge deutsche Schäferhund Major] (Jahrgang 2018), den die Bidens
bei sich aufgenommen haben, einen Menschen gebissen; und natürlich war
wieder weder das Tier noch irgendein Herrchen, Frauchen oder Gassiführender
verantwortlich zu machen.
Als Major diesmal nach einem auf dem Südrasen des Weißen Hauses arbeitenden
Mitarbeiter schnappte, lag es vielmehr daran, dass „er sich immer noch an
die neue Umgebung gewöhnen muss“, [2][wie der Pressesprecher der First Lady
Jill Biden, Michael LaRosa, dem Fernsehsender CNN mitteilte].
Bereits am 8. März hatte Major einen Sicherheitsbeamten im Weißen Haus in
die Hand „gekniffen“. Vorher [3][war das fröhliche Tier schon durch
Anspringen] und Anbellen von Personal aufgefallen, daraufhin mit seinem
betagten Kumpanen Champ erst mal aus dem Amtssitz des US-Präsidenten
entfernt worden und hatte ein Training absolviert.
Und nun ist er wieder da, er war sogar angeleint, und trotzdem hat sich an
den Umständen eben nichts geändert und wird sich auch nicht.
## Schmerzhafte Entscheidungen
Denn „die Umstände“ sind für Hundehalter:innen ein unverzichtbares
Element der eigenen Rechtfertigungsideologie. Noch [4][wenn der Hund sie
selbst beißt] oder den Schwiegervater frühstückt, ist der Grund dafür immer
etwas Böses, etwas so Unvorgesehenes wie Unvorhersehbares, das an den Hund
herangetragen wurde, ein Auto, ein Windstoß, ein spielendes Kind. Das wird
dann angebrüllt, verarztet oder eben beerdigt.
Um Entschuldigung bitten, das machen Hundebesitzer:innen nach solchen
Vorfällen hingegen nie. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie ihren
Kreaturen zu ähnlich sind. „Der Hund“, schreibt der französische Historik…
Laurent Testot [5][in seiner gerade auf Deutsch erschienenen
„Globalgeschichte des Menschen]“, ist ein Wolf, der für immer Welpe bleiben
muss, damit man ihn beherrschen kann.“
Und wenn tierische von menschlichen Welpen zu beherrschen versucht werden,
kommt eben nur Trotzköpfchen und Beißerchen bei raus; und dann müssen
Erwachsene irgendwann schmerzhafte Entscheidungen treffen. In diesem Sinne:
Good luck, Major – and God bless America!
31 Mar 2021
## LINKS
[1] /Erster-Tierschutzhund-im-Weissen-Haus/!5743335
[2] https://edition.cnn.com/2021/03/30/politics/major-biden-dog-white-house/ind…
[3] /Bidens-Hunde-muessen-gehen/!5754662
[4] /Zu-Besuch-beim-Wolfshundrudel/!5738721
[5] https://www.reclam.de/detail/978-3-15-011300-4/Testot__Laurent/Die_Globalge…
## AUTOREN
Ambros Waibel
## TAGS
US-Wahl 2024
Joe Biden
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Schwerpunkt Coronavirus
Hund
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