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# taz.de -- Ausländische Medien in Myanmar: Journalisten im Visier
> In Myanmar ist ein Journalist der Deutschen Presse-Agentur festgenommen
> worden – er ist nicht der einzige. Die Proteste gegen das Militärregime
> gehen weiter.
Bild: Der Journalist Robert Bociaga wurde von Soldaten in Myanmar festgenommen
Taunggyi dpa/ap/reuters | Ein polnischer Journalist, der für die Deutsche
Presse-Agentur in Myanmar tätig ist, ist von Sicherheitskräften im Zentrum
des Landes festgenommen worden. Robert Bociaga sei am Donnerstag in
Taunggyi, der Hauptstadt des Shan-Staats, von Soldaten inhaftiert worden,
berichteten übereinstimmend das Portal Myanmar Mix, das
Nachrichtenunternehmen Khit Thit Media und zahlreiche User in sozialen
Netzwerken.
Der 30-Jährige soll dabei auch geschlagen und verletzt worden sein, so ein
Reporter von Khit Thit Media auf Facebook. Auf Fotos war zu sehen, wie
Bociaga von Uniformierten umzingelt wurde und schützend die Hände über sich
hielt. Die Deutsche Presse-Agentur hat derzeit keinen Kontakt zu Bociaga.
„Die Festnahme und offenkundige Misshandlung von Robert Bociaga haben uns
tief bestürzt. Wir sind in großer Sorge um unseren Kollegen“, sagte
dpa-Chefredakteur Sven Gösmann. Die Deutsche Presse-Agentur verurteile das
Vorgehen und fordere die Verantwortlichen auf, den Journalisten umgehend
freizulassen. „Das ist ein unerträglicher, nicht hinnehmbarer Angriff auf
die Freiheit der Berichterstattung – und selbst in dieser brutalen Form
leider kein Einzelfall“, sagte Gösmann. Das polnische Außenministerium
bestätigte die Festnahme eines polnischen Journalisten.
Auch ein Journalist der Nachrichtenagentur AP soll am heutigen Freitag vor
einem Gericht in Myanmar angehört werden. Der 32 Jahre alte Thein Zaw wurde
mit acht anderen festgenommen, als er über Straßenproteste am 27. Februar
in Yangon berichtete. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm drei Jahre
Haft.
## Härte gegen Demonstranten und Medien
Im früheren Birma gehen Sicherheitskräfte seit dem Putsch von Anfang
Februar mit zunehmender Härte nicht nur gegen Demonstranten, [1][sondern
auch gegen Journalisten vor]. Viele örtliche Journalisten wurden bereits
festgenommen, zudem hatte die [2][neue Militärführung] vor wenigen Tagen
mehreren wichtigen Medienunternehmen die Lizenz entzogen.
Ausländer galten bislang aber als relativ sicher. Seit dem Umsturz war im
Februar ein japanischer Journalist festgenommen worden, der aber nach
kurzer Zeit wieder auf freien Fuß kam.
Nach der Tötung von mindestens zehn Demonstranten am Donnerstag haben
Aktivisten [3][zu weiteren Kundgebungen] und Streiks für Freitag
aufgerufen. In Myaing im Zentrum des Landes hätten Sicherheitskräfte am
Donnerstag auf die Menge geschossen, berichtete ein Augenzeuge der
Nachrichtenagentur Reuters per Telefon. Sechs Menschen seien dort getötet
worden.
12 Mar 2021
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