Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kita- und Schulöffnungen im Lockdown: Macht Berlin die Türen auf?
> Der Lockdown könnte bis zum 28. März verlängert werden. Dennoch
> diskutiert der Berliner Senat über weitergehende Kita- und Schulöffnungen
> ab Montag.
Bild: In Sachsen-Anhalt testen SchülerInnen bereits selbst
Berlin taz | Vor einer Entscheidung über mögliche weitergehende Schul- und
Kitaöffnungen in der kommenden Woche laufen die Impfungen und Schnelltests
für das Personal nur langsam an. Seit Freitag können die Kita-Träger „das
pädagogische und nicht-pädagogische Personal“ über eine Online-Plattform
bei der Senatsjugendverwaltung für Impfungen melden, sagt eine Sprecherin
von Senatorin Sandra Scheeres (SPD) der taz. Bis Dienstag sollte das
eigentlich abgeschlossen sein, damit dann die Gesundheitsverwaltung „so
schnell wie möglich entsprechend der Anzahl der gemeldeten Personen
Einladungsschreiben mit QR-Code“ versenden könne. Doch längst nicht alle
Kitas sind schon so weit.
„Wir sind erstmal noch dabei, die Schulungen für die Schnelltests für
unsere Mitarbeiter zu organisieren“, sagt Maria Lingens, Kita-Referentin
bei der Arbeiterwohlfahrt, die rund 60 Kitas in Berlin betreibt. Da habe es
in der vergangenen Woche einiges Hin und Her bei der Organisation gegeben –
„teilweise gab es die Adressen im Bezirk, wo die Kitas die Schnelltests
abholen sollten, gar nicht“, sagt Lingens. Die Schnelltests wurden in den
vergangenen Tagen an die Schulen geliefert, die zugleich als Abholstationen
fungieren.
Unterdessen diskutiert der Senat nach taz-Informationen am heutigen
Dienstag dennoch auch über weitergehende Kitaöffnungen. Auch die
Grundschulklassen 4-6 sollen offenbar nach dem Willen der
Bildungsverwaltung ab kommenden Montag wieder im Wechselmodell in die
Schulen zurückkommen – also eine Mischung aus Präsenzunterricht in
Kleingruppen mit Abstand und Homeschooling bekommen.
Ausgemacht dürften die Kita- und Schulöffnungen in Berlin allerdings noch
längst nicht sein: Eine Beschlussvorlage der Länder vor dem Coronagipfel
mit dem Kanzleramt am Mittwoch bringt eine Lockdown-Verlängerung bis zum
28. März ins Spiel. In Berlin beginnen dann die Osterferien.
Bisher gilt im Lockdown in den Kitas: Eine Notbetreuung bekommen nur
Menschen in so genannten [1][„systemrelevanten Berufen“] – und wenn die
Kitas zu 60 Prozent ausgelastet sind, ist Schluss. Kita-Träger und
Elternverbände fordern seit längerem, lieber auf einen Wechselbetrieb in
stabilen Kleingruppen umzuschwenken. „So könnte man allen Eltern ein
Angebot machen, wenn auch ein reduziertes – und das würde alle Beteiligten
entlasten“, sagt auch Lingens.
## Selbst testen oder nicht?
Bereits Mitte Februar hatte die Bildungsverwaltung zwei Millionen
Antigen-Tests für Schulen und Kitas beschafft. Zunächst soll damit nur das
pädagogische Personal bis zu zwei Mal pro Woche getestet werden – die Tests
sind allerdings freiwillig. Durchführen sollen die Tests nur eingewiesenes
Personal, weshalb die Bildungsverwaltung seit zwei Wochen die Kollegien und
das Kita-Personal entsprechend schulen lässt.
Allerdings soll die gleiche Sorte Test, bei der lediglich ein Abstrich im
vorderen Bereich der Nasenschleimhäute genommen werden muss, laut
Gesundheitsverwaltung ab kommenden Dienstag auch als Selbsttest für die
SchülerInnen ausgegeben werden – die sollen sie dann in Eigenregie zu Hause
anwenden können. Bis zu zwei Tests pro Woche können SchülerInnen –
freiwillig – machen.
„Wir brauchen die [2][Selbsttests für die Schülerinnen und Schüler]
dringend, wenn wir weiter öffnen wollen“, sagt Guido Landreh, Schulleiter
an der Reinhold-Burger-Sekundarschule in Pankow. Die Lehrkräfte seien
inzwischen alle geschult, am Donnerstag biete man die Tests zum ersten Mal
an. Ob sich tatsächlich viele testen lassen werden, wisse er nicht, sagt
Landreh – er sei da aber eher verhalten optimistisch, „die Nachfrage im
Kollegium war bisher überschaubar.“
Ob es zu dieser Selbsttest-Strategie überhaupt kommt, ist indes zunehmend
fraglich. Laut der Beschlussvorlage für das Bund-Länder-Treffen zu einer
wahrscheinlichen Verlängerung des Lockdowns soll Kita- und Schulpersonal
ein bis zwei Mal wöchentlich explizit in Testzentren getestet werden.
Sollte Berlin – wie Brandenburg es bereits getan hat – tatsächlich
beschließen, trotz möglicher Lockdown-Verlängerung bis zu den Osterferien
weitere Grundschuljahrgänge in die Schulen zurückzuholen, würden nicht nur
die ErzieherInnen, sondern auch die Lehrkräfte zudem noch weitgehend
ungeimpft sein. Für Grundschullehrkräfte sei man noch in den Vorbereitungen
für die Impfeinladungen, so Scheeres Sprecher.
Berlin will zunächst nur LehrerInnen an Förderzentren einladen lassen, seit
die Impfverordnung in der vorigen Woche geändert wurde – obwohl auch
Grundschullehrkräfte laut Impfverordnung jetzt geimpft werden können.
Insgesamt 45.000 Personen wurden damit in die Priorisierungsstufe 2
vorgezogen. Geimpft werden soll im Impfzentrum Tegel mit dem Wirkstoff von
AstraZeneca.
2 Mar 2021
## LINKS
[1] /Schul-und-Kitaoeffnungen-in-der-Pandemie/!5746537
[2] /Coronaselbsttests-fuer-Berlins-Schueler/!5754396
## AUTOREN
Anna Klöpper
Stefan Alberti
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Lockdown
Selbsttest
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Senat verlängert Lockdown: „Nicht übers Ziel hinaus schießen“
Die rot-rot-grüne Landesregierung lässt Einkäufe mit Terminbuchung zu,
senkt aber die Altersgrenze für Gruppensport im Freien von 14 auf 12 Jahre.
Kita- und Schulöffnungen im Lockdown: Ihr Kinderlein kommet
Der Lockdown wird wohl bis zum 28. März verlängert. Dennoch will der Berlin
ab Montag die Kitas wieder voll öffnen. Schulen werden auch voller.
Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Lockdown voraussichtlich bis 28. März
Der Entwurf des Bund-Länder-Gipfels am Mittwoch sieht einen Lockdown bis
Ende März vor. Frankreich ändert die Altersgrenze für das
Astrazeneca-Vakzin.
Karl Lauterbach schlägt vor: Mehr Abstand zwischen Impfungen
Vor dem Bund-Länder-Gipfel veröffentlicht der SPD-Politiker einen neuen
Plan mit Kollegen. Demnach könnte man effektiver und mehr Menschen impfen.
Lockerung von Coronabeschränkungen: Jetzt aufgeben wäre dumm
Nach einem Jahr Corona liegen die Nerven blank. Trotzdem wäre es dumm,
genau jetzt Lockerungen zuzulassen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.