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# taz.de -- Entführung in Nigeria: Hunderte Schülerinnen wieder frei
> 279 Mädchen wurden aus der Geiselhaft befreit. Wer genau die mehr als 300
> Schülerinnen aus einer Oberschule gekidnappt hat, ist unklar.
Bild: Die entführten Schülerinnen nach der Freilassung und nach dem Besuch be…
Cotonou taz | Mehrere hundert entführte Schülerinnen in Nigeria sind wieder
frei. Ersten Informationen zufolge wurden am Dienstagmorgen gegen vier Uhr
279 Mädchen der Government Girls Secondary School in Jangebe im Landkreis
Talata Mafara des Bundesstaates Zamfara aus ihrer Geiselhaft befreit.
Unklar blieb zunächst, was mit den 38 weiteren ist, die ebenfalls
verschleppt wurden – zuvor war von 317 Entführungsopfern die Rede gewesen.
[1][Fotos der Onlinezeitung Premium Times] zeigen die Befreiten im
Sitzungssaal des Landesparlaments von Zamfara in der Provinzhauptstadt
Gusau. Dort warteten sie auf ihre Eltern.
Bewaffnete Banditen hatten die Mädchen am vergangenen Freitag entführt. Ein
[2][vom britischen BBC-Rundfunk zitierter Augenzeuge] sprach von 100
Angreifern. Sie waren durch das Schultor eingedrungen und hatten auf den
Wächter geschossen. Mitunter heißt es in Berichten, dass die Schülerinnen
in Fahrzeugen fortgebracht wurden. Eins der freigelassenen Opfer hat der
nigerianischen Nachrichtenagentur NAN allerdings berichtet, dass sie eine
lange Strecke zu Fuß laufen mussten.
Sicher ist, dass die Geiseln während ihrer Verschleppung alle Todesängste
ausgestanden haben. Im Versteck angekommen, soll es weder sauberes Wasser
noch richtiges Essen gegeben haben. Stattdessen sollen die Entführer
gedroht haben sie umzubringen, sollten sie einen Fluchtversuch wagen. Zur
Bekräftigung ihrer Aussage schossen sie in die Luft.
## Unklar, wer die Kidnapper sind
Wer die Kidnapper sind, ist nicht offiziell bekannt. Wie schon bei einer
anderen Entführung vor zwei Wochen im angrenzenden Bundesstaat Niger – die
42 dort entführten Schüler, Lehrer*innen und deren Angehörige wurden am
Samstag freigelassen – trugen die Täter Militäruniformen. Alles deutet aber
auf Banditen hin, die Lösegeld erpresst haben. Es heißt von Beobachtern,
dass es in den vergangenen Tagen Gespräche gegeben haben soll.
Darauf deutet auch die schnelle Befreiung hin: Anders als bei der
islamistischen Terrorgruppe Boko Haram, die ihre Entführungsopfer mitunter
jahrelang festhält, wurden diese Schülerinnen nach wenigen Tagen
freigelassen.
Nigerias Präsident Muhammadu Buhari nannte die Entführung „unmenschlich und
völlig inakzeptabel“. Auch betonte er, dass sich die Regierung nicht
erpressen lassen dürfe. Damit kritisierte er auch Provinzgouverneure, die
seiner Meinung nach kriminelle Banden mit Geld und Motorrädern bezahlen, um
Opfer zu befreien – und damit einen Anreiz für neue Entführungen liefern.
2 Mar 2021
## LINKS
[1] https://www.premiumtimesng.com/news/headlines/446170-updated-279-of-the-kid…
[2] https://www.bbc.com/news/world-africa-56188727
## AUTOREN
Katrin Gänsler
## TAGS
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