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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Verdienstkreuz für Bionte…
> Fast 10.000 Neuinfektionen am Freitag. Söder fordert Coronastrategie mit
> Sicherheitspuffer. Kostenlose Coronaschnelltests im Kreis Osnabrück.
Bild: Özlem Türeci in einem Labor des Biotechnologie-Unternehmens
Biontech-Gründerpaar bekommt Bundesverdienstkreuz
Die Gründer des Biotech-Unternehmens und Impfstoffherstellers Biontech,
Özlem Türeci und Ugur Sahin, bekommen das Bundesverdienstkreuz.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde dem Ehepaar am 19. März im
Schloss Bellevue das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland überreichen, teilte das Bundespräsidialamt am
Freitag mit. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nehme an der
Zeremonie teil.
Türeci und Sahin „verbinden medizinische Grundlagenforschung mit deren
Übersetzung in eine praktische Nutzung“, erklärte das Präsidialamt. „Dank
ihrer weltweit anerkannten Kompetenz im Bereich der mRNA-Technologien und
ihres unermüdlichen Einsatzes gelang ihnen innerhalb kürzester Zeit die
Entwicklung und Zulassung eines Impfstoffes gegen Covid-19. Sie haben damit
einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Coronapandemie geleistet.“
(afp)
Spahn und Wieler werben für AstraZeneca-Impfstoff
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn appelliert daran, den Impfstoff des
britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca zu nutzen. Der Impfstoff sei
sicher und schütze, sagt Spahn in Berlin. Es gebe auch „hinreichend viele“
Menschen, die das Impfangebot mit dem Vakzin annehmen würden. Auch
RKI-Präsident Lothar Wieler nennt das AstraZeneca-Mittel „sehr, sehr
wirksam“. Das Angebot nicht anzunehmen, sei „fachlich, sachlich nicht
gerechtfertigt“, sagt Wieler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
Spahn. (rtr)
Kurzarbeit erhöht Druck auf Nachtragsetat im Bund
Auf Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) steigt der finanzielle Druck für
einen Nachtragshaushalt für 2021. Die mit dem Lockdown verbundene
Kurzarbeit wird den Bundeshaushalt in diesem Jahr weitaus stärker belasten
als geplant. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) veranschlagt dafür nun
weitere 6,3 Milliarden Euro, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Die nun
vorgesehenen Gesamtausgaben von etwa zwölf Milliarden Euro sind doppelt so
hoch wie bisher geplant. Die Mehrausgaben für coronabedingte Kurzarbeit
übernimmt laut einer Vereinbarung vom vorigen Jahr der Bund. Im Bundesetat
sind zwar Milliardenreserven vorgesehen für die Pandemie-Bewältigung.
Aufgrund hoher Kosten etwa für Impfungen, Tests und Wirtschaftshilfen ist
aber bereits ein Nachtragsetat in der Diskussion.
Die Planung der BA im vorigen Herbst war von rund 700.000 Kurzarbeitern im
Jahresschnitt ausgegangen. Nun liegt die Schätzung dem Sprecher zufolge
aufgrund des Lockdowns bei 1,1 Millionen. Insgesamt plant die BA für
Kurzarbeit und die Erstattung der Sozialbeiträge an die Arbeitgeber nun
rund zwölf Milliarden Euro ein. Die bisher vorgesehenen Mittel dürften Ende
März aufgebraucht sein: Seit Jahresanfang gab die Behörde bereits 3,7
Milliarden Euro für Kurzarbeit aus, davon 2,2 Milliarden Euro für
Kurzarbeitergeld und rund 1,5 Milliarden Euro für die Erstattung der
Sozialbeiträge. (rtr)
Söder fordert Coronastrategie mit Sicherheitspuffer
Die künftige Coronastrategie von Bund und Ländern muss nach Ansicht von
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch einen Sicherheitspuffer für
Virusvarianten beinhalten. „Wir dürfen nicht die Nerven verlieren.
Wir brauchen ein nachvollziehbares Konzept, das sowohl bei besser werdenden
Inzidenzen Öffnungen vorsieht, aber auch die Möglichkeit der Sicherheit
bietet, wenn es schlechter wird“, sagte der CSU-Chef am Freitag der
Deutschen Presse-Agentur in München. Am nächsten Mittwoch (3. März) will
die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU)
über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten.
„Die Beschlüsse der MPK dürfen keine Einbahnstraße nur für Öffnungen sei…
sondern sie müssen auch einen Sicherheitspuffer für den Fall haben, dass es
durch die Mutationen schlechter werden wird“, betonte Söder. Deswegen dürfe
es keine überstürzte Hektik beim Tempo der Öffnungen geben, diese müssten
„in vernünftigen und belastbaren Schritten“ erfolgen.
„Wir dürfen jetzt keine unüberlegten Experimente machen, sondern brauchen
kluge Schritte. Natürlich sind regionale Öffnungsmodelle sinnvoll. Aber ich
bin sehr zurückhaltend und skeptisch, jetzt einfach alles den Ländern
freizugeben“, sagte Söder.
Bund und Länder müssten weiter an einer gemeinsamen Grundphilosophie
festhalten. „Denn eines ist klar, es kann schnell gehen. Heute alles gut,
morgen ist man Hotspot.“ Corona bleibe weiter gefährlich, daher dürfe
niemand in eine Öffnungshektik verfallen. „Wir müssen weiter Schritt für
Schritt vernünftig agieren. Öffnen ja, aber mit Vernunft.“
Zudem forderte Söder auch für Deutschland ein Schnelltestkonzept, „das
langfristig trägt und in der Praxis umsetzbar ist. Dabei ist entscheidend
zu klären, wie viele Schnelltests in kürzester Zeit für Deutschland
mobilisierbar sind“, sagte er. Ferner brauche es zeitnah eine
Schnelltest-App, mit der geklärt werden könne, wie ein selbst
durchgeführter Schnelltest für das Gesundheitsamt eine nachprüfbare
Grundlage sein könne. (dpa)
Kostenlose Coronaschnelltests im Kreis Osnabrück
Der Landkreis Osnabrück weitet sein Angebot für kostenlose
Coronaschnelltests aus. Fünf Standorte sollen zu den bereits seit 20.
Februar betriebenen fünf dazukommen, wie ein Kreissprecher am Freitag
mitteilte. Ab Samstag beziehungsweise Montag können sich Menschen, die im
Kreis wohnen oder arbeiten, an den neuen Standorten testen lassen.
Die Stadt Osnabrück bietet bereits seit 15. Februar kostenlose
Corona-Antigen-Schnelltests an. Nach Angaben des niedersächsischen Städte-
und Gemeindebundes (NSGB) gab es damals keine anderen Städte oder
Landkreise in Niedersachsen, die kostenlose Tests in dem Umfang wie
Osnabrück anbieten. Ob mittlerweile weitere dazugekommen sind, war weder
dem NSGB noch dem Gesundheitsministerium bekannt.
Das Angebot im Kreis Osnabrück richte sich an Bürgerinnen und Bürger, die
beruflich oder ehrenamtlich viele Kontakte zu anderen Menschen haben und
deshalb einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt seien, hieß es in der
Mitteilung. Zur Zielgruppe gehören Beschäftigte in Kindertagesstätten,
Märkten und Geschäften, aber auch Schülerinnen und Schüler im
Präsenzunterricht. Interessierte können sich einmal in der Woche testen
lassen. (dpa/lni)
Studie – Biontech-Vakzin reduziert Ansteckungsrisiko
London, 26. Feb (Reuters) – Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer
reduziert einer britischen Studie zufolge bereits bei einmaliger
Verabreichung das Ansteckungsrisiko deutlich. Die Universität Cambridge
legte am Freitag eine entsprechende Untersuchung vor, die aber noch nicht
von anderen Wissenschaftlern unabhängig begutachtet wurde.
Basis waren Tausende Coronatests, die standardmäßig bei Krankenhauspersonal
in Cambridge durchgeführt wurden. Die Getesteten hatten keine Symptome. Die
einen hatten eine Dosis des Biontech/Pfizer-Vakzins gespritzt bekommen, die
anderen zu dem Zeitpunkt nicht.
Die Untersuchung ergab, dass bei den ungeimpften Krankenhausbeschäftigten
0,8 Prozent der Tests positiv ausfielen. Bei den Geimpften waren es dagegen
lediglich 0,37 Prozent, wenn die Impfung weniger als zwölf Tage her war,
beziehungsweise 0,2 Prozent, sofern die Impfung vor mindestens zwölf Tagen
erfolgte. Die Zeitspanne gilt maßgeblich dafür, dass sich die Wirkung des
Vakzins voll entfaltet.
„Das sind großartige Nachrichten“, sagte Co-Studienleiter Mike Weekes. „…
Pfizer-Impfstoff bietet nicht nur Schutz vor einer Sars-Cov-2-Erkrankung,
sondern trägt auch zur Infektionsvorbeugung bei, indem er die Möglichkeit
einer Übertragung des Virus auf andere Personen verringert.“ Zuletzt hatte
eine israelische Studie die hohe Wirksamkeit des Vakzins belegt.
Auch unter realen Bedingungen habe der Impfstoff eine Wirksamkeit von 94
Prozent, hieß es in der im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“
veröffentlichten Auswertung der Daten von 1,2 Millionen Menschen. (Reuters)
Nach Impf-Ärger: FDP-Abgeordneter Bombis tritt zurück
Nach Ärger um umstrittene Corona-Impfungen tritt der
FDP-Landtagsagabgeordnete Ralph Bombis von seinen politischen Ämtern
zurück. Das hat er dem Vorstand des FDP-Kreisverbands Rhein-Erft nach
dpa-Informationen am Donnerstagabend mitgeteilt.
Vor gut einer Woche war bekannt geworden, dass der 49-jährige Bombis und
seine Frau bereits gegen das Coronavirus geimpft worden waren. Bombis
leitet drei Senioren- und Pflegeheime. Am Donnerstag habe er nun erfahren,
dass Impfreste aus seinen Einrichtungen auch an Personen aus seinem engen
persönlichen Umfeld verimpft worden seien, schrieb Bombis an den Vorstand.
„Dieser neue Sachverhalt ist – unabhängig von einer rechtlichen Bewertung,
die von anderen vorzunehmen ist – politisch von mir zu verantworten“, hieß
es in der Erklärung des Abgeordneten aus Erftstadt, aus der am Freitag
mehrere Medien zitierten. „Ich bitte noch einmal bei allen, die ich durch
mein Verhalten verletzt habe, um Entschuldigung. Es tut mir aufrichtig
leid“, schrieb Bombis.
Er lege mit sofortiger Wirkung seine Ämter als Kreisvorsitzender, als
Mitglied des FDP-Landesvorstands sowie als Bezirksvorstand der FDP Köln
nieder. Bei der nächsten Landtagswahl werde er nicht mehr kandidieren. Eine
Anfrage der dpa ließ Bombis am Freitag zunächst unbeantwortet.
Seine eigene Impfung hatte er auf Twitter damit begründet, dass er
regelmäßig in den Pflegeeinrichtungen sei und Bewohner und Mitarbeiter, mit
denen er in Kontakt komme, schützen wollte. (dpa/lnw)
In Österreich sind Coronavarianten auf dem Vormarsch
In Österreich ist laut Gesundheitsministerium inzwischen etwas mehr als
Hälfte aller Neuinfektionen auf eine der grassierenden Coronavarianten
zurückzuführen. „Die Mutationen, da sie stärker sind, scheinen sich sehr
schnell durchzusetzen“, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne)
am Freitag.
Österreich sei das einzige Land in Europa, das alle positiven
PCR-Testergebnisse auf etwaige Virusvarianten überprüfe. Als Erfolg wertete
der Minister, dass die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen kurz vor
dem Abschluss stünden. Dadurch seien weniger schwere Krankheitsverläufe zu
befürchten.
Österreich sieht sich obendrein neben der Slowakei als das Land in Europa,
das am meisten testet. Binnen 24 Stunden wurden laut Anschober zuletzt 223
000 Antigen-Schnelltests und PCR-Tests gemacht. Die Zahl der täglichen
Neuinfektionen war nach deutlichem Anstieg zuletzt auf 2093 gefallen. Die
7-Tage-Inzidenz liegt bei rund 145 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner
binnen einer Woche. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Wert derzeit
bei rund 63.
Am Montag will die österreichische Regierung entscheiden, ob nach dem
Handel und den körpernahen Dienstleistungen in den nächsten Wochen auch die
Hotels und die Gastronomie wieder öffnen dürfen. In diesem Fall wären
negative Coronatests eine Voraussetzung für den Lokalbesuch.
Die mit Experten auch aus Bund und Ländern besetzte Corona-Ampel-Kommission
empfiehlt in ihrem jüngsten Bericht, bereits umgesetzte Lockerungsschritte
ab einer österreichweiten 7-Tage-Inzidenz von mehr als 200 zu überprüfen
und gegebenenfalls zurückzunehmen. „Die erneute Schließung von
Bildungseinrichtungen sollte nur als Ultima Ratio in Betracht gezogen
werden“, so die Kommission.
Laut vorläufiger Statistik hat die Pandemie in Österreich die Sterblichkeit
deutlich steigen lassen. 2020 starben 9 Prozent mehr Menschen als 2019.
(dpa)
Spahn: „Größtmögliche Umsicht und Vorsicht“ geboten
In der Diskussion über Lockerungen der strengen staatlichen Beschränkungen
in der Coronapandemie hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor
übereilten Entscheidungen gewarnt. „Ich empfehle uns allen größtmögliche
Umsicht und Vorsicht“, sagte der CDU-Politiker am Freitag vor Journalisten
in Berlin.
Er verwies darauf, dass der von Bund und Ländern angestrebte Wert von 35
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern und Woche vielerorts noch nicht
erreicht sei – und für viele Bundesländer derzeit auch nicht erreichbar
sei.
Spahn sagte, er wisse um die Ermüdung der Bürger nach dem wochenlangen
Lockdown, ebenso um die Belastungen. Viele seien genervt. „Aber es nützt ja
alles nichts. Das Virus ist da, und wir müssen damit umgehen“, sagte er.
Spahn sagte, mit den nun in den meisten Ländern wieder teilweise geöffneten
Schulen und Kitas werden täglich Millionen Menschen in Bewegung gesetzt.
Dies sei richtig, schaffe aber auch neue Ansteckungsrisiken. Aus seiner
Sicht gelte es, nun erst einmal zu schauen, wie sich dies auf die
Infektionszahlen auswirke.
Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuletzt Hoffnungen auf sehr
schnelle und umfassende Lockerungen der strengen Kontaktbeschränkungen
gedämpft. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte ebenfalls vor
„Öffnungshektik“.
Der Druck aus der Wirtschaft ist aber groß: Unter anderem der Handel
fordert, die Wiedereröffnung der Innenstädte nicht von dem angestrebten
Wert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern und Woche abhängig zu
machen. Mehrere Bundesländer haben bereits für Anfang kommende Woche über
Friseurläden hinaus die Öffnung etwa von Gartenmärkten und Blumenläden
angekündigt. (dpa)
Serbien verschärft Coronamaßnahmen fürs Wochenende
Angesichts steigender Infektionszahlen verschärft Serbien die Maßnahmen
gegen die Coronapandemie. Am kommenden Samstag und Sonntag dürfen
Gaststätten und Einkaufszentren nur bis 14.00 Uhr geöffnet sein. Das
beschloss der Krisenstab der Regierung am Freitag in Belgrad. An
Tankstellen darf an den beiden Tagen nach 14.00 Uhr nur getankt werden. Am
kommenden Montag will der Krisenstab erneut über die Maßnahmen beraten.
Seit mehreren Monaten dürfen Gaststätten in Serbien ihre Gäste bis 20.00
Uhr bedienen. In den letzten Wochen sind jedoch die Infektionszahlen
deutlich gestiegen. Am Donnerstag waren in dem Balkanland 3588 neue Fälle
verzeichnet worden. In der Vorwoche waren es am selben Wochentag 2467
gewesen. Seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr starben in dem
Sieben-Millionen-Einwohner-Land 4398 Menschen an den Folgen einer
Corona-Infektion. (dpa)
Tui-Chef: Sommerreisen mit Impfpass und Schnelltests
Die Vorbereitungen für Sommerurlaub unter Coronabedingungen sind nach
Einschätzung des Tourismuskonzerns Tui auf einem guten Weg. „Reisen in
Europa wird im Sommer 2021 möglich sein – sicher und verantwortungsvoll“,
gab sich Tui-Chef Fritz Joussen am Freitag optimistisch.
Insbesondere ein europaweiter Impfnachweis und Schnelltests könnten dabei
helfen. „Mit einem EU-einheitlichen Nachweis kann die Politik jetzt eine
wichtige Basis für das Reisen im Sommer schaffen“, sagte Joussen. Die
Schnelltests seien ein zweiter Baustein, solange nicht alle geimpft sind.
Am Donnerstag hatte der EU-Gipfel über die Einführung eines EU-Impfpasses
für Reisen in Europa verhandelt. EU-Ratschef Charles Michel sagte, die 27
Staaten näherten sich in ihren Vorstellungen immer weiter an. Welche Rechte
an das gemeinsame Dokument geknüpft sind, werde jedes Land für sich
entscheiden können. Die technische Entwicklung soll aber noch rund drei
Monate dauern.
Tui erklärte, der Konzern sei mit Blick auf die Sommersaison in enger
Abstimmung mit den Urlaubsländern Spanien, Griechenland und Zypern. In den
nächsten Wochen sollten die Gespräche auf weitere Länder am Mittelmeer
ausgeweitet werden. Angesichts der Vorbereitung möglicher Lockerungen der
Coronaregeln in Großbritannien, aber auch in Deutschland nehme die
Nachfrage bereits zu. Aus dem Interesse am Urlaub würden wieder „Buchungen
und Umsatz“, erklärte Joussen.
Die Coronakrise hat Tui schwer getroffen. Seit dem Frühjahr 2020 hat der
deutsche Staat den Konzern mit mehreren Milliardenhilfen vor dem
wirtschaftlichen Untergang bewahrt. (dpa)
Schnellere Corona-Impfungen in Härtefällen möglich
Menschen mit Vorerkrankungen und einem besonders hohem Gesundheitsrisiko
können in Einzelfällen bevorzugt in den Impfzentren in Nordrhein-Westfalen
geimpft werden. Das sei aber nur aufgrund von Einzelfallentscheidungen
möglich, teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Freitag mit.
Voraussetzungen sind ein aktuelles Attest vom Arzt und ein Antrag. „Es gibt
Menschen mit Vorerkrankungen, die sich in der Liste der
Corona-Impfverordnung nicht wiederfinden“, sagte NRW-Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann (CDU). Jetzt sei „ein im Grundsatz pragmatisches
Verfahren“ geschaffen worden, das den Betroffenen „bestmöglich
weiterhelfen“ solle. In Frage kämen zum Beispiel Personen, denen eine
Chemotherapie bevorstehe. Zuerst hatte der WDR berichtet.
Das Attest darf nicht vor dem 8. Februar datiert sein. Dann muss man einen
Antrag auf vorgezogene Impfung inklusive Attest beim Kreis oder der
kreisfreien Stadt stellen, wo man gemeldet ist. Bestehen Zweifel an der
ärztlichen Beurteilung, kann die zuständige Behörde laut Ministerium den
Antrag zur Prüfung an die Deutsche Rentenversicherung weiterleiten. Das
Ergebnis der Prüfungen werde dem Antragsteller „zeitnah mitgeteilt“, hieß
es. Ist es positiv, wird ein Impftermin im jeweiligen Impfzentrum
vereinbart.
Ausgenommen von dem Verfahren seien chronisch Kranke, die in der
Corona-Impfverordnung des Bundes bereits genannt werden. Diese Menschen
müssen laut Ministerium „keinen Antrag auf Einzelfallentscheidung“ stellen
und erhalten ein gesondertes Impfangebot im März.
Zu dieser Gruppe zählen etwa Menschen nach einer Organtransplantation sowie
mit einer Demenz, geistigen Behinderung oder einer schweren psychiatrischen
Erkrankung. Auch Personen mit chronischer Nierenerkrankung oder Asthma, mit
HIV-Infektion oder Autoimmunerkrankungen gehören nicht zu den Einzelfällen.
(dpa/lnw)
Niedersachsen prüft längere Quarantäne wegen Mutation
Weil die ansteckendere britische Mutation des Coronavirus in Niedersachsen
rasant um sich greift, prüft das Land ein Verschärfen der
Quarantäne-Regeln. Infizierte und enge Kontaktpersonen müssten dann statt
zwei künftig drei Wochen in Quarantäne, sagte ein
Sozialministeriumssprecher am Freitag in Hannover.
Die Zahl nachgewiesener Neuinfektionen mit der britischen Variante
verdoppele sich wöchentlich in Niedersachsen, über verlässliche Zahlen,
welchen Anteil die Variante an den Infektionen hat, verfügt das Land noch
immer nicht. In der Region Hannover etwa liegt sie bereits bei 50 Prozent.
Bereits jetzt könnten Landkreise selber eine längere Quarantäne
vorschreiben, wie dies der Kreis Leer entschied, sagte der Sprecher. Der
Hintergrund sei, dass mit der britischen Variante infizierte Menschen
länger als zwei Wochen ansteckend blieben. Ab wann verschärfte
Quarantäne-Regeln, die sich dann auch auf aus dem Ausland einreisende
Menschen beziehen könnten, in Niedersachsen möglicherweise eingeführt
werden, konnte der Sprecher noch nicht sagen. (dpa/lni)
„Corona-Einmalzahlung für Hartz IV nicht ausreichend“
Die geplante Einmalzahlung von 150 Euro für Hartz-IV-Bezieher zum Ausgleich
von zusätzlichen Kosten in der Coronapandemie wird von vielen Menschen als
zu niedrig eingeschätzt. In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage im
Auftrag des Paritätischen Gesamtverbands nannten 54 Prozent der Teilnehmer
diese Höhe unzureichend. 68 Prozent vertraten die Ansicht, dass Menschen
mit geringen Einkommen in der Coronakrise bisher insgesamt von der
Bundesregierung nicht ausreichend unterstützt werden.
Der Bundestag stimmt am Freitagmittag über das Vorhaben der Regierung ab,
Bezieherinnen und Beziehern von Grundsicherungsleistungen wie Hartz IV eine
Einmalzahlung von 150 Euro zu zahlen. Sie soll Pandemie-bedingte
Zusatzkosten, etwa für Hygieneprodukte, zumindest teilweise ausgleichen.
In der Erhebung ließ der Paritätische auch abfragen, wie viel Geld nach
Ansicht der Teilnehmer ein alleinstehender Erwachsener im Monat benötigt,
um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. 62 Prozent nannten demnach eine
Summe von mehr als 446 Euro – dies ist der aktuelle Regelsatz in der
Grundsicherung. Im Durchschnitt wurde das nötige Budget auf 573 Euro
geschätzt.
Für die Erhebung hatte das Meinungsforschungsunternehmen Forsa vom 12. bis
18. Februar 1003 Menschen im Alter von über 18 Jahren befragt. (dpa)
RKI: Selbsttests sind keine Wunderwaffe
Das Robert Koch-Institut hat vor einer Überschätzung von Selbsttests in der
Pandemie-Bekämpfung gewarnt. „Selbsttests sind keine Wunderwaffe“, sagte
RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag. Die Erwartung, dass man sich für
bestimmte Situationen „freitesten“ könne, sei nicht hundertprozentig zu
erfüllen.
Ein negatives Ergebnis sei eine Momentaufnahme und schließe eine Infektion
nicht aus. „Man kann trotzdem infiziert sein und andere anstecken“, betonte
er. Deshalb sei es wichtig, sich und andere auch weiter durch
Abstandhalten, Maskentragen, Hygiene und Lüften zu schützen.
Schnelltests seien aber ein Werkzeug bei der Eindämmung der Pandemie, sagte
Wieler. Positiv sei, dass sie mehr Infektionen aufdecken würden. „Das
mächtigste Werkzeug neben uns selbst sind die Impfungen“, sagte Wieler. Sie
seien der direkte, gemeinsame Weg aus der Pandemie. (dpa)
Spahn: „Noch liegt zu viel Impfstoff im Kühlschrank
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Länder dazu angehalten, ihre
Kapazitäten für die Corona-Impfungen zügig aufzustocken. „Noch liegt zu
viel Impfstoff im Kühlschrank“, sagte der CDU-Politiker am Freitag vor
Journalisten in Berlin. Nach seinen Worten werden bis Ende kommender Woche
schon rund elf Millionen Impfdosen an die Länder ausgeliefert worden sein.
Schon jetzt seien rund 5,7 Millionen Impfungen verabreicht worden.
Spahn sagte, inzwischen hätten fast alle Bewohner von Pflegeheimen ein
Impf-Angebot bekommen. Blicke man auf die Infektionszahlen in der
Altersgruppe der Hochbetagten, gehe die Strategie auf, die besonders
Verwundbaren zuerst zu impfen. Dies dauere, rette aber Leben. Grundsätzlich
gelte: „Impfen ebnet den Weg aus der Pandemie, es wird aber gleichwohl kein
Spaziergang.“
Nach den Worten des Ministers sollen so bald wie möglich auch Arztpraxen in
die Impfungen einbezogen werden. Dazu liefen Gespräche mit Großhändlern,
Ärzten und Apotheken, etwa über Logistik und die Vergütung, sagte Spahn.
Zu den neuen Coronaselbsttests, die bald überall im Handel erhältlich sein
sollen, sagte Spahn, diese könnten dem Einzelnen „mehr Trittsicherheit“
geben. Er erwarte, dass sie Teil des Alltags und zur Routine werden – etwa
vor Besuchen in Restaurants oder bei Konzerten. Die PCR-Tests, also
Labortests, blieben aber „der Goldstandard“.
Mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch über mögliche
Öffnungsschritte sagte Spahn, „Vorsicht, Impfen, Testen“ seien wichtig auf
diesem Weg.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuletzt aber Hoffnungen auf sehr
schnelle und umfassende Lockerungen der strengen Kontaktbeschränkungen
gedämpft. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte vor
„Öffnungshektik“.
Der Druck aus der Wirtschaft ist aber groß: Unter anderem der Handel
fordert, die Wiedereröffnung der Innenstädte nicht von dem angestrebten
Wert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern und Woche abhängig zu
machen. Mehrere Bundesländer haben bereits für Anfang kommende Woche über
Friseurläden hinaus die Öffnung etwa von Gartenmärkten und Blumenläden
angekündigt. (dpa)
Maskenpflicht am Rheinufer auch für Jogger
Das „Verweil-Verbot“ und die verschärfte Maskenpflicht in der Düsseldorfer
Altstadt und am Rheinufer hat auch Folgen für Jogger: Sie müssen dort am
Wochenende Maske tragen. Das gehe aus der entsprechenden Allgemeinverfügung
hervor, sagte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Die Promenade am rechten Rheinufer ist eine beliebte Strecke für Jogger und
Radfahrer in der Landeshauptstadt. Während man auf dem Rad laut Stadt keine
Maske tragen muss, gelte das „für Jogger allerdings wohl“, so der Sprecher.
Die verschärfte Maskenpflicht startet am Freitag um 15.00 Uhr und geht bis
in die Nacht. Am Samstag und Sonntag gilt das Gebot jeweils von 10.00 Uhr
bis 1.00 Uhr nachts.
Parallel hat die Stadt ein „Verweil-Verbot“ verhängt, nach dem man in dem
Bereich und in den besagten Zeiten nicht länger stehen, sitzen oder sich
auf eine Wiese legen darf. Gegen diese Verfügung, die mit den Masken nichts
zu tun hat, liegt am Düsseldorfer Verwaltungsgericht bereits ein Eilantrag
einer Privatperson vor. (dpa/lnw)
Spahn: Impfstrategie geht bei Hochaltrigen auf
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Erfolge der
Corona-Impfstrategie in Deutschland bei den Hochaltrigen. Anfang Februar
habe die Inzidenz in der Altersgruppe ab 80 Jahren noch bei 200 gelegen,
inzwischen liege sie bei 70, sagte er am Freitag in Berlin. Das
überproportionale Infektionsgeschehen, das dort lange zu beobachten war,
nähere sich dem Schnitt insgesamt an.
Es sei richtig gewesen, diejenigen, die von schweren Krankheitsverläufen
besonders bedroht sind, zuerst zu impfen. „Das Risiko, an Corona zu
erkranken, hat sich für unsere höchstbetagten Bürgerinnen und Bürger
deutlich reduziert“, sagte Spahn.
Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, hob die
gesunkene Fallzahl bei Hochaltrigen hervor. Das sei wahrscheinlich ein
Effekt der Impfungen, sagte er. Die Inzidenz gibt die Zahl der
Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an.
Spahn zufolge haben inzwischen fast alle Bewohner von Alten- und
Pflegeheimen in Deutschland ein erstes Impfangebot erhalten, viele seien
auch bereits zum zweiten Mal geimpft. Mehr als 40 Prozent der bislang
eingesetzten Impfdosen seien Über-80-Jährigen verabreicht worden.
Insgesamt wurden den Angaben zufolge bis Donnerstag 5,7 Millionen Dosen
verimpft. 4,5 Prozent der Bevölkerung seien einmal, rund zwei Prozent
bereits zum zweiten Mal geimpft worden. Für die volle Wirksamkeit müssen
bei allen bislang zugelassenen Impfstoffen zwei Dosen verabreicht werden.
(AFP)
RKI-Chef warnt vor dritter Coronawelle
Wenige Tage vor der nächsten Bund-Länder-Runde zur Coronapolitik hat der
Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, große Vorsicht
bei möglichen Öffnungsschritten angemahnt. Die Bürgerinnen und Bürger
müssten im Umgang mit der Pandemie „weiter wachsam“ sein, „ansonsten
steuern wir in eine weitere, in eine dritte Welle hinein“, sagte Wieler.
Bei den Infektionszahlen gebe es derzeit eine Stagnation, sie sänken nicht
weiter, sagte er. „Wir alle wollen unseren Alltag zurück“, sagte Wieler.
„Das erreichen wir nur, wenn wir die Fallzahlen dauerhaft senken.“
Der RKI-Präsident verwies darauf, dass es Hinweise auf erste messbare
Positiv-Effekte der Impfkampagne gebe. Die Fallzahlen in der
Bevölkerungsgruppe der über 80-Jährigen nehme ab, sagte Wieler. „Das ist
wahrscheinlich schon ein Effekt der Impfungen.“
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies in der gemeinsamen
Pressekonferenz auf diese Entwicklung hin. In manchen Bundesländern sei
bereits die Mehrheit der über 80-Jährigen geimpft, sagte er. Die Inzidenz
in dieser Gruppe sei von fast 200 Fällen pro 100.000 Menschen binnen sieben
Tagen im Februar auf nun 70 gesunken.
Dies zeige, dass die Strategie zur Priorisierung der älteren Bürgerinnen
und Bürger bei den Impfungen aufgehe, sagte der Minister. „Das dauert
länger zu Beginn, aber es rettet Leben.“
Auch Spahn warnte vor zu großen Hoffnungen auf Lockerungen bei den
Bund-Länder-Gesprächen kommenden Mittwoch. Zwar gebe es „ein Bedürfnis“
nach Schritten aus dem Lockdown, sagte er. Dabei müsse aber „behutsam“
vorgegangen werden – und es bedürfe einer umfassenden Strategie: „Vorsicht,
Impfen, Testen sind drei wichtige Bestandteile für unseren Weg.“ (AFP)
EU-Politiker fordert Einreise-Stopp aus Mutationsgebieten
Der Vorsitzende der Christdemokraten im Europäischen Parlament, Manfred
Weber, hat einen schnellstmöglichen Stopp der Einreisen aus
Coronamutationsgebieten in den EU-Schengen-Raum verlangt. „Wir brauchen im
Schengenraum unbedingt schnellstmöglich gemeinsame Standards, dass wir
Hochrisikogebiete auf der Welt isolieren und die Einreise verhindern in der
jetzigen Übergangszeit, wo die Mutanten eben die große Sorge sind“, sagte
Weber am Freitag im Bayerischen Rundfunk. Dies sei die Aufgabe der
Innenminister.
„Das haben die Innenminister Europas leider bisher nicht geschafft und das
wäre die prioritäre Aufgabe, das wäre die erste, die wir klären müssen.“
Weiter merkte der CSU-Politiker kritisch an: „Man muss sich schon die Frage
stellen, warum es der EU im Schengenraum nicht gelungen ist, die Mutanten
von uns fern zu halten. Es gibt keinen gemeinsamen Standard in der EU. Man
kann über Madrid einreisen und dann nach München weiterfahren.“
Im Schengen-Raum haben 26 europäische Länder ihre Binnengrenzen für den
freien und uneingeschränkten Personenverkehr abgeschafft, so dass dort in
der Regel keine Personenkontrollen mehr stattfinden.
Verständnis äußerte Weber für innereuropäische Grenzschließungen angesich…
hoher Infektionszahlen, beispielsweise an der deutsch-tschechischen Grenze.
Hier gehe es nicht um das Ob, sondern wie die Grenzschließungen umgesetzt
würden. „Wir haben auf der tschechischen Seite sehr hohe Werte, wir haben
einen eindeutigen Eintrag Richtung Deutschland in Sachsen und in Ostbayern.
Und deswegen ist es auch berechtigt, dass man die Reisen auf das Minimum
begrenzt.“ Dabei müsse die Grenze für die Lieferketten und die
Arbeitspendler offen bleiben.
„Wir brauchen Schengen-konforme Regelungen, und da muss jetzt in Berlin
auch noch mal nachgearbeitet werden“, sagte Weber dem Sender Bayern 2. Der
angekündigte Corona-Impfpass sei „überfällig“, damit sollte man „so sc…
wie möglich starten“. (dpa)
Hälfte aller Israelis mindestens einmal geimpft
Die Hälfte aller Israelis ist mindestens ein Mal gegen das Coronavirus
geimpft worden. Dies ging am Freitag aus Daten des israelischen
Gesundheitsministeriums hervor. Die Erstimpfung erhielten seit Beginn der
Impfkampagne kurz vor Weihnachten demnach rund 4,7 Millionen Menschen, die
Zweitimpfung etwa 3,3 Millionen. Nach Angaben des nationalen Statistikamtes
lebten im Dezember 9,294 Millionen Menschen in Israel.
Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu strebt die Impfung
von mindestens 6,2 Millionen Menschen an. Israel ist ein sehr junges Land,
rund 30 Prozent der Bevölkerung ist jünger als 16 Jahre alt. Diese
Altersgruppe kann bisher noch nicht geimpft werden.
Trotz der Impfbemühungen lag die Zahl der Neuinfektionen zuletzt weiter auf
hohem Niveau. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden binnen 24
Stunden 3782 neue Fälle registriert. Deutschland hat etwa neun Mal so viele
Einwohner. Hier wurden zuletzt 9997 Neuinfektionen gemeldet. In Deutschland
erhielten bislang etwa 3,8 Millionen Menschen eine Erst- und rund zwei
Millionen Menschen auch eine Zweitimpfung. (dpa)
Brasilien meldet mehr als 1.500 Coronatote an einem Tag
Brasilien hat die höchste Zahl an Coronatoten innerhalb von 24 Stunden seit
Beginn der Pandemie gemeldet. 1.582 Menschen starben innerhalb eines Tages
in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, wie brasilianische Medien am
Donnerstagabend unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden meldeten.
Insgesamt sind mehr als 250.000 Menschen in dem südamerikanischen Land an
den Folgen von Covid-19-gestorben. Mehr als zehn Millionen Menschen sind
infiziert. Damit ist Brasilien nach den USA das weltweit am stärksten von
der Pandemie betroffene Land.
Das Gesundheitswesen in ganz Brasilien ist an seiner Kapazitätsgrenze. In
öffentlichen Krankenhäusern seien 91 Prozent der Intensivbetten belegt, in
privaten Kliniken 100 Prozent, berichtet die Zeitung „Folha de São Paulo“.
Die Pandemie breitet sich jetzt wieder in Metropolen wie São Paulo und Rio
de Janeiro sowie im Süden des Landes aus. Als Grund wird die Mutation des
Virus genannt.
Während das 210-Millionen-Einwohner-Land gegen die Ausbreitung der Pandemie
kämpft, hat der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro dazu aufgerufen,
keine Masken zu tragen. Dabei zählte er in seinem wöchentlichen
Video-Podcast angebliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen,
Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel und beeinträchtigte Lernfähigkeit
beim Masken-Tragen auf, ohne allerdings eine Quelle dafür zu nennen. Auf
den Negativ-Rekord an Coronatoten ging er nicht ein. Bolsonaro, der selbst
mit Corona infiziert war, hatte die Pandemie stets verharmlost und sich
auch gegen Schutzmaßnahmen ausgesprochen.
Mitte Januar startete in Brasilien die landesweite Impfkampagne mit dem
Impfstoff Coronavac des chinesischen Herstellers Sinovac, der in
Zusammenarbeit mit dem Institut Butantã in Brasilien hergestellt wird.
Inzwischen sind bereits mehr als 6,3 Millionen Menschen geimpft. Als erstes
wurden medizinisches Personal, ältere Menschen und Ureinwohner geimpft.
(epd)
Wegen Corona – Köln verbietet Auftritte von Straßenkünstlern
Köln (dpa/lnw) – In der Kölner Innenstadt dürfen ab sofort keine
Straßenkünstler mehr auftreten. Damit sollten Menschenansammlungen
verhindert werden, bei denen die Abstandsregeln zum Schutz vor der
Ausbreitung des Coronavirus nicht sichergestellt werden könnten, teilte die
Stadt Köln mit. Als Straßenkunst gälten Musik, Theater „und andere
Darbietungen im öffentlichen Raum“.
Das Verbot umfasse alle Fußgängerzonen in der City, den Rheingarten, die
Hohenzollernbrücke sowie den Rheinboulevard. Auftritte dort seien montags
bis donnerstags von 15.00 bis 22.00 Uhr und freitags bis sonntags von 10.00
bis 22.00 Uhr untersagt. Mehrere Medien hatten am Freitag berichtet.
(dpa/lnw)
Vorsichtige Öffnung der Hamburger Schulen geplant
Tests, Wechselunterricht, Masken: Hamburgs Schulen sollen am 15. März für
einzelne Klassenstufen wieder vorsichtig öffnen. Voraussetzung sei
allerdings, dass die Infektionslage sich nicht erheblich verändere, sagte
Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Freitag. Dann könnten nach den Ferien
Grundschüler und Abschlussklassen der allgemeinbildenden und
berufsbildenden Schulen in halbierten Klassen im Wechselmodell tageweise in
der Schule lernen.
„Um die Sicherheit zu erhöhen, wollen wir alle Schulbeschäftigten zwei Mal
pro Woche kostenlos testen.“ Wenn genügend Tests zur Verfügung stehen,
sollen nach Angaben von Rabe auch Schüler wöchentlich getestet werden.
Außerdem müssen alle Masken tragen. Rabe betonte: „Die Präsenzpflicht
bleibt aufgehoben, niemand wird gezwungen, in die Schule zu gehen.“
(dpa/lno)
„Ärzte ohne Grenzen“ befürchtet Coronadunkelziffern
Trotz steigender Coronazahlen ist nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ in
den meisten Ländern Afrikas noch keine einzige Impfstoff-Dosis angekommen.
„Südafrika hat eine sehr schwere erste und zweite Welle an Infektionen
erlebt“, sagte der Berliner Intensivmediziner Tankred Stöbe, der bis vor
kurzem im benachbarten Malawi für die Hilfsorganisation im Einsatz war, dem
Evangelischen Pressedienst (epd). Das habe auch in Simbabwe und Sambia
dramatische Auswirkungen.
Kleine Mengen Coronavakzine treffen erst vereinzelt in afrikanischen
Ländern ein, zum Beispiel aus China. Die internationale Covax-Initiative
für arme Länder sandte am Mittwoch ein erstes Kontingent nach Ghana. Die
Lage sei sehr unübersichtlich, sagte Stöbe. In den meisten Ländern wie
Malawi oder eSwatini sei aber noch überhaupt kein Impfstoff angekommen. In
ganz Afrika mit seinen 1,3 Milliarden Menschen wurden bisher 3,9 Millionen
Coronafälle und mehr als 100.000 Tote gemeldet – etwa so viele wie allein
in Frankreich (3,7 Millionen Infektionen und 85.000 Tote).
Auch wenn die offiziellen Infektionszahlen in Afrika im internationalen
Vergleich relativ niedrig seien, würden Corona-Impfstoffe dringend
gebraucht, sagte Stöbe. „Die Realität sieht so aus, dass die meisten
Menschen mit Covid-19 nicht in die Krankenhäuser kommen, sondern zu Hause
leiden und sterben. Sie werden eben auch nicht getestet und gezählt.“ Das
wahre Ausmaß der Pandemie in Afrika sei sehr viel größer als die
offiziellen Zahlen zeigten: „Wir haben es mit einer ganz hohen Dunkelziffer
zu tun.“
Als großes Problem schilderte Stöbe, dass viele Menschen etwa in Malawi dem
Gesundheitssystem nicht trauten und Krankenhäuser mieden, auch wenn sie
schwer erkranken. „In einem wirtschaftlich so schwachen Land wie Malawi ist
die Impfung die einzig sinnvolle Hoffnung“, betonte der Notfallarzt, der
selbst geimpft ist und in Malawi medizinischer Koordinator des
Covid-19-Einsatzes von „Ärzte ohne Grenzen“ in einem Krankenhaus in
Blantyre war. Allerdings seien in afrikanischen Ländern auch große
Vorbehalte gegen Impfungen zu befürchten, weil die Bevölkerung dem
Gesundheitssystem vielfach misstraue. (epd)
Günther: Impfnachweis für Inlandsreisen vorstellbar
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hält es für denkbar,
Inlandsreisen jenen Bürgern zu ermöglichen, die ihre Corona-Impfung mit
einem Impfpass nachweisen können. „Ich kann mir das auf jeden Fall
vorstellen“, sagte der CDU-Politiker in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“ …
Freitag.
„Ich glaube ohnehin, dass Öffnungen in dem Bereich nur möglich sind, wenn
wir bestimmte Restriktionen machen.“ Den von der EU geplanten europäischen
Impfpass bezeichnete er als sinnvolles Instrument. Sobald allen Bürgern ein
Impfangebot gemacht worden sei, könne man mit Hilfe eines solchen Passes
weitere Öffnungsschritte verantworten.
Der Ministerpräsident sprach sich dafür aus, Lockerungen außerdem an den
Einsatz von Schnelltests zu knüpfen. „Wenn die Schnelltests jetzt alle
zugelassen werden, wenn das einfach handhabbar ist, kann das definitiv eine
Möglichkeit sein, um weitere Öffnungsschritte überhaupt zu ermöglichen.“
Vor der nächsten Bund-Länder-Runde am Mittwoch forderte Günther, dem
Einzelhandel Lockerungsperspektiven zu geben, so wie verabredet. „Der
Einzelhandel ist der Bereich, der jetzt auch früher geöffnet werden kann.“
Falls die Infektionszahlen noch nicht ganz so niedrig seien, könnten Läden
zwar noch nicht komplett aufmachen, zum Beispiel aber Shopping nach
Terminvergabe anbieten. (dpa)
Autoproduktion in Großbritannien eingebrochen
Wegen der Coronapandemie und den Folgen des Brexits ist die Autoproduktion
in Großbritannien auch im Januar stark zurückgegangen. Etwas mehr als 86
000 Fahrzeuge bedeuteten ein Minus von 27,3 Prozent im Vergleich zum
Vorjahresmonat, teilte der Branchenverband SMMT am Freitag in London mit.
Demnach war es der schlechteste Januar seit 2009 und der 17. monatliche
Rückgang in Folge. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 habe die Branche
Verluste von 11,3 Milliarden Pfund (12,97 Mrd Euro) erlitten.
SMMT-Chef Mike Hawes forderte weitere finanzielle Hilfen der britischen
Regierung. „So schnell wie möglich müssen wir aber unsere cooronasicheren
Autohäuser wieder öffnen (…). Dies ist der schnellste Weg zur Erholung der
britischen Automobilindustrie“, betonte Hawes.
„Mehrere Faktoren, einschließlich der andauernden Auswirkungen der
Pandemie, globaler Lieferkettenprobleme, längerer Stillstände und Störungen
bei den neuen Handelsvereinbarungen nach dem Ende der Brexit-Übergangszeit,
wirkten sich auf die Produktion aus“, betonte der Verband Society of Motor
Manufacturers and Traders (SMMT). Immer noch gehen 80 Prozent der Fahrzeuge
ins Ausland, allerdings gaben die Verkäufe in fast alle wichtigen Märkte
deutlich nach.
Deutlich zugelegt hat hingegen der Anteil alternativer Antriebe. Jedes
vierte Auto sei batteriebetrieben, Plug-in-Hybrid mit Aufladung der
Batterie von außen sowie klassischer Hybrid, in denen die Batterie oder
etwa auch Bremskraft-Rückgewinnung den Verbrennungsmotor unterstützen.
(dpa)
Seniorenverbände fordern Rückkehr zur Normalität
Angesichts fortschreitender Corona-Impfungen in Pflegeeinrichtungen fordert
die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso), die
Kontaktbeschränkungen für die Bewohner möglichst schnell abzubauen. „Wenn
alle Impfwilligen eines Alten- und Pflegeheims ein Impfangebot erhalten
haben und eine Frist von zwei Wochen nach der letzten Impfung vergangen
ist, muss der Normal-Alltag in der Einrichtung vollumfänglich und sofort
garantiert werden“, erklärte der Bagso-Vorsitzende Franz Müntefering am
Freitag in Bonn.
In einem Schreiben an die Gesundheitsministerinnen und -minister fordern
die Seniorenverbände, dass alle Bewohner täglich Besuch empfangen können,
Besuche auf den Zimmern möglich sind und dass Bewohnerinnen und Bewohner
auch untereinander Kontakt pflegen können. Auch der Deutsche Ethikrat habe
empfohlen, die Sonderbelastungen für Menschen in Pflegeeinrichtungen für
Geimpfte schnellstmöglich aufzuheben, hieß es.
Um Menschen in Pflegeheimen zu schützen, die nicht geimpft werden möchten
oder können, sind nach Ansicht der Organisation das Tragen von FFP2-Masken
sowie Schnelltests für Personal und Besucherinnen und Besucher weiter
erforderlich. Schnelltests müssten deshalb vor Ort und kostenfrei angeboten
werden. (epd)
Hongkonger Bevölkerung erhält Sinovac-Impfungen
In Hongkong haben erstmals Bürgerinnen und Bürger eine Coronavirus-Impfung
erhalten. Das Mittel des chinesischen Herstellers Sinovac wurde am Freitag
in Gemeinde- und Ärztezentren verabreicht. Vergangene Woche waren eine
Millionen Dosen in der Sonderverwaltungszone eingetroffen. Zunächst wurden
Regierungschefin Carrie Lam und andere Regierungsmitglieder geimpft – mit
dem Ziel, öffentliches Vertrauen in den Impfstoff aufzubauen.
Zuerst sollen Menschen über 60 Jahre und Mitarbeiter des Gesundheitswesens
geimpft werden, etwa 2,4 Millionen Menschen stehen so in der ersten Reihe
für eine Impfung. Am Ende soll das Programm allen 7,5 Millionen Einwohnern
eine kostenlose Impfung anbieten. Nach Angaben der Regierung sind alle
Termine der ersten zwei Wochen vergeben. Weitere 200 000 Termine sollen ab
nächsten Montag offen für eine Buchung sein, wie der Minister für
öffentliche Dienste, Patrick Nip, mitteilte.
Eine im Januar veröffentlichte Umfrage der Universität Hongkong zeigte,
dass die Mehrheit der Befragten in der Stadt Bedenken wegen der Wirksamkeit
des chinesischen Vakzins hat. Der am Freitag geimpfte Bürger Billy Au
zeigte sich dagegen zuversichtlich: In China gebe es viele Menschen, die
chinesische Impfstoffe erhalten hätten. „Ich sehe nicht, warum ich es nicht
nehmen sollte.“
Ein Gremium von Hongkonger Experten hat beim Sinovac-Impfstoff eine
Wirksamkeit von 62,3 Prozent festgestellt, sofern es in zwei Dosen im
Abstand von 21 Tagen eingenommen wird. Eine Studie in Israel fand heraus,
dass der ebenfalls in zwei Dosen verabreichte Impfstoff von Pfizer/Biontech
eine Wirksamkeit von 92 Prozent hat. (AP)
Wirtschaft dringt auf konkrete Öffnungsperspektive
Wirtschaftsverbände warnen Bund und Länder angesichts des wochenlangen
Lockdowns vor schweren wirtschaftlichen Folgen und dringen auf ein
konkretes Öffnungskonzept.
Viele Unternehmen erhofften sich Hinweise, wie die zeitliche Perspektive
konkreter als bisher eingeschätzt werden könne, damit mehr Planbarkeit und
Berechenbarkeit möglich werden, heißt es in einer vom
Bundeswirtschaftsministerium verfassten „Gesprächsgrundlage“ für Beratung…
der Wirtschaftsminister von Bund und Ländern an diesem Freitag. Das Papier
lag der Deutschen Presse-Agentur vor.
Zuvor hatten mehr als 40 Verbände Öffnungskonzepte an Wirtschaftsminister
Peter Altmaier (CDU) übersandt. Der wochenlange Lockdown mit der Schließung
etwa der Gastronomie und vieler Einzelhandelsgeschäfte war zuletzt von Bund
und Ländern noch einmal bis zum 7. März verlängert worden. Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten am kommenden
Mittwoch darüber, wie es weitergeht.
In dem Papier werden wesentlicher Feststellungen und Vorschläge der
Verbände zusammengefasst. Die lange Dauer des derzeitigen Lockdowns habe
erhebliche Auswirkungen auf betroffene Unternehmen und führe teilweise zu
einer „drastischen Verschärfung ihrer wirtschaftlichen Lage“, heißt es:
„Dies führt in vielen Fällen zu einer Bedrohung ihrer wirtschaftlichen
Existenz und zu der Gefahr eines längerfristigen Substanzverlustes der
deutschen Volkswirtschaft: Arbeitsplatzverluste, Insolvenzen, weniger
Ausbildungsplätze, rückläufige Zahl von Neugründungen,
Attraktivitätsverlust vieler Innenstädte wären die Folge.“
Aus diesen Gründen hielten alle beteiligten Verbände eine „klare und
planbare Perspektive“ für die Öffnung der geschlossenen Unternehmen für
notwendig. Alle Beteiligten seien sich einig, dass die Verfügbarkeit einer
ausreichenden Zahl von Antigen-Schnelltests beziehungsweise von Selbsttests
einen entscheidenden Beitrag zur Ermöglichung von Öffnungen leisten könne.
(dpa)
Borjans: So schnell wie möglich raus aus dem Lockdown
Der SPD-Bundesvorsitzende Norbert Walter-Borjans hat eine möglichst rasche
Beendigung des derzeitigen Lockdowns gefordert. Aus ihm müsse man „so
schnell wie möglich heraus“, sagte er am Freitag im ZDF-“Morgenmagazin“.
„Die Innenstädte verändern sich, wir haben drohende Insolvenzen.“
Allerdings dürfe Deutschland nicht in „Hip-Hop-Geschichten“ wie andere
Länder verfallen, also schnelle Öffnungen und Schließungen veranlassen.
„Wir müssen Schritt für Schritt Orientierung geben. Wir müssen gucken, ob
wir von dem Inzidenzwert 35 runterkommen können“, betonte Borjans.
Entscheidend hierfür sei der Impffortschritt bei den gefährdeten
Altersgruppen. Zu dem umstrittenen Impfstoff Astrazeneca bemerkte der
SPD-Chef: „Astrazeneca hat eine gute Wirkung und es sollte nicht so sein,
dass daraus ein Ladenhüter wird.“
Das Präparat hat in der Öffentlichkeit mit einem Imageproblem zu kämpfen,
weil es unter anderem eine etwas schwächere Wirksamkeit als andere hat und
in Deutschland nur für unter 65-Jährige verwendet werden kann. Dadurch ist
es schon zu vielen Impftermin-Absagen gekommen und das Vakzin blieb
mancherorts liegen. Borjans zufolge darf das in der Pandemie nicht
passieren. Verantwortliche sollten sicherstellen, „dass der Impfstoff auf
Deutsch gesagt nicht vergammelt“.
Daher forderte der SPD-Chef in puncto Impfreihenfolge mehr Flexibilität.
Zwar sollten die gefährdeten Altersgruppen zuerst geimpft werden können,
„aber bevor Impfstoff schlecht wird, muss er denen zur Verfügung gestellt
werden können, mit denen wir auch Masse erreichen können“. (dpa)
Corona in den USA: Rund 75 000 Neuinfektionen
In den USA ist die Zahl der täglich erfassten Coronaneuinfektionen im
Vergleich zur Vorwoche leicht gestiegen. Die Behörden meldeten am
Donnerstag 75 176 neue Fälle, wie aus den Daten der
Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Freitagmorgen (MEZ)
hervorging. Am Donnerstag der Vorwoche waren noch 69 266 neue Infektionen
gemeldet worden. Der bisherige Tagesrekord war am 2. Januar mit 299 786
neuen Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden.
Die Zahl der täglichen Todesfälle im Zusammenhang mit einer
Corona-Ansteckung ging im Wochenvergleich leicht zurück. Sie lag laut JHU
am Donnerstag bei 2237. Am gleichen Tag der Vorwoche waren 2451 Todesfälle
gemeldet worden. Der bisherige Höchstwert wurde am 12. Januar mit 4407
Toten verzeichnet.
In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 28,4
Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 508 000
Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem
anderen Land der Welt.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher
einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde
CDC oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden
die Zahlen – unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber
auch die der Toten – nachträglich aktualisiert.
Bislang haben in den USA rund 46 Millionen Menschen die erste Impfung gegen
das Virus erhalten, rund 21,5 Millionen schon beide Impfdosen, wie aus
Daten des CDC von Donnerstagabend (20 Uhr Ortszeit) hervorgeht. Es sind
zwei Impfstoffe zugelassen: Biontech/Pfizer sowie das Mittel von Moderna.
(dpa)
Tempo beim Impfen ist entscheidend
Schnelle Fortschritte beim Impfen sind für den Virologen Christian Drosten
der entscheidende Faktor für den Weg raus aus der Pandemie. „Es geht auf
der organisatorischen Ebene, auf der logistischen Ebene jetzt um die
Wurst“, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité in der am
Freitag veröffentlichten Jubiläumssendung des „Coronavirus-Update“. Der
Podcast von NDR Info wurde vor einem Jahr zum ersten Mal ausgestrahlt.
Impfstoff werde bald in erheblichen Mengen zur Verfügung stehen. Das
Vertrauen in die Vakzine werde wachsen. „Ich bin mir ganz sicher, dass ganz
große Kreise in der Bevölkerung sich bereitwillig impfen lassen würden. Da
ist aber sehr viel zu organisieren“, sagte Drosten.
„Ich glaube, es ist ein bisschen naiv, zu denken, dass das alles so schön
der Reihe nach wie am Schnürchen klappt.“ Für Drosten ist klar: „Wir komm…
nur über diesen Weg aus der Pandemie raus.“ Entscheidend sei der
Zeitkorridor: „Schaffen wir das im Groben bis zum Sommer oder dauert das
eben doch bis zum Ende des Jahres.“
Am 26. Februar 2020 ging der Podcast „Das Coronavirus-Update“ an den Start.
Seither wurden 77 Folgen produziert, die nach NDR-Angaben rund 86 Millionen
Mal abgerufen wurden.
Der Podcast wurde unter anderem mit zwei Grimme-Online-Awards und dem Georg
von Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus ausgezeichnet. Drosten
wechselt sich seit Herbst mit Sandra Ciesek ab, der Leiterin des Instituts
für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Die neuen
Folgen sind immer dienstags ab etwa 17 Uhr abrufbar. (dpa)
Spätestens ab Mai soll in Arztpraxen geimpft werden
Spätenstens ab Mai soll auch in den Arztpraxen der Biontech-Impfstoff gegen
das Coronavirus geimpft werden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
erwartet „einen Impfstart für die Praxen in den nächsten sechs bis acht
Wochen“, wie ein KBV-Sprecher der „Rheinischen Post“ vom Freitag sagte.
Nach Angaben des Apothekerverbands Nordrhein stehen allein in
Nordrhein-Westfalen 4000 Apotheken bereit, die niedergelassenen Ärzte ab
Mai mit Impfstoff zu versorgen.
Der Chef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet in zwei
Monaten aufgrund der „Schwemme an Impfstoffen“ mit einer Überforderung der
Impfzentren. „Wir werden in zwei Monaten sehr viel mehr Impfstoff in
Deutschland haben, als die bisherigen Impfzentren verimpfen können“, sagte
er am Freitag im Interview mit den Fernsehsender RTL und ntv.
Er dringt daher auf Konzepte, wie etwa der Impfstoff zu den Hausarztpraxen
transportiert werden kann. „Das alles muss jetzt geplant werden und ich
sehe schon jetzt mit Grausen, wie wir dann wieder von einer Ad-Hoc-Lösung
in die nächste Ad-Hoc stolpern, weil es keinen präzisen Plan gibt“, sagte
Montgomery. (AFP)
Habeck fordert klare Teststrategie des Bundes
Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck mahnt in der Debatte über ein
mögliches Herunterfahren der Corona-Eindämmungsmaßnahmen zur Vorsicht.
In seiner Heimatstadt Flensburg mit sehr hohen Infektionszahlen sei zu
sehen, was die Virusmutanten anrichten könnten, sagte er der „Stuttgarter
Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ vom Freitag. „Deswegen dürf…
wir trotz aller Not dem großen Bedürfnis nach Lockerungen nicht vorschnell
nachgeben.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und
Ministerpräsidenten der Länder wollen am kommenden Mittwoch über das
weitere Vorgehen in der Coronakrise beraten. Dabei soll auch die Frage
besprochen werden, welche Rolle Schnelltests spielen sollen.
Diese sollen nach dem Willen der Bundesregierung in der ersten Märzhälfte
überall kostenlos verfügbar gemacht werden. Seit Mittwoch sind zudem auch
Schnelltests für den Eigengebrauch durch Laien zugelassen.
„Um massenhaft Tests, auch die Selbsttests, zu produzieren, brauchen die
Unternehmen staatliche Abnahmegarantien“, sagte dazu Habeck. Notwendig sei
auch eine klare, umsetzbare Teststrategie des Bundes – „sonst geht es
drunter und drüber“. (AFP)
ZDF-Umfrage: Mehrheit für Lockerungen
Eine Mehrheit der Deutschen findet laut ZDF-“Politbarometer“, dass es Zeit
für Lockerungen bei den Coronamaßnahmen ist. Der am Freitag
veröffentlichten Umfrage zufolge sind 56 Prozent der Ansicht, dass es jetzt
zu Lockerungen kommen soll, 41 Prozent lehnen das ab.
Zwar halten weiterhin die meisten Befragten die geltenden Coronaregelungen
für gerade richtig (55 Prozent). Der Anteil derer, die diese übertrieben
finden, ist mit 23 Prozent jedoch deutlich gestiegen. Im Januar waren es
noch 14 Prozent. Nur noch 18 Prozent sind für strengere Maßnahmen. Im
Januar waren es 28 Prozent.
Eine Einschränkung machen die Befragten jedoch: Sollte es zu einer dritten
Welle, also zu deutlich höheren Infektionszahlen kommen, befürworten nur
noch 21 Prozent eine Lockerung der Coronamaßnahmen. Wenn es darum geht, für
welche Bereiche es als nächstes Lockerungen geben soll, haben für 40
Prozent die Geschäfte oberste Priorität. 22 Prozent wollen als erstes
Erleichterungen bei den geltenden Kontaktbeschränkungen, 20 Prozent bei
Sport, Kultur und Freizeit und 15 Prozent bei den Restaurants.
Die Öffnung der Grundschulen und Kitas unterstützen 44 Prozent der
Befragten, 26 Prozent hätten sich sogar die Öffnung aller Schulen
gewünscht. Nur für 26 Prozent hätten die Schulen noch länger geschlossen
bleiben sollen. Auch dass Lehrkräfte in Grundschulen und Beschäftigte in
Kindertagesstätten früher als bisher geplant geimpft werden sollen, findet
mit 88 Prozent breite Zustimmung.
Mit dem Krisenmanagement von Bund und Ländern zeigen sich 52 Prozent der
Befragten zufrieden, 43 Prozent stellen den politischen
Entscheidungsträgern in Sachen Corona ein schlechtes Zeugnis aus. Für die
repräsentative Erhebung befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen in
der Zeit vom 23. bis 25. Februar zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.
(epd)
Israel: Hunderte verstoßen gegen Coronaregeln
Bei Feiern anlässlich des jüdischen Karnevalsfestes Purim haben in Israel
nach Angaben der Polizei Hunderte gegen Coronaregeln verstoßen. In
Jerusalem lösten Beamte eine Party mit rund 250 Teilnehmern in einem Hotel
auf, wie die Polizei am Freitag mitteilte. An anderen Orten der Stadt
wurden demnach weitere Feiern mit jeweils Dutzenden Gästen beendet.
Aus Sorge vor einer Zunahme von Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat die
Regierung anlässlich des Purim-Festes von Donnerstagabend bis Sonntagmorgen
nächtliche Lockdowns verhängt. Man darf sich dann nicht weiter als 1000
Meter von seiner Wohnung entfernen und auch nicht andere Haushalte
besuchen. Partys dürfen nicht während der Lockdown-Stunden gefeiert werden.
Vor einem Jahr hatten sich viele Menschen in Israel auf Karnevalsfeiern
angesteckt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte vor dem diesjährigen
Fest an die Bürger appelliert, sich an die Regeln zu halten. Trotz rascher
Impfkampagne verharrte die Zahl der Neuinfektionen zuletzt auf einem hohen
Niveau. (dpa)
Weil: Mehr Freiheiten auch für Getestete
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat angeregt, in der
Coronapandemie nicht nur geimpften Menschen, sondern auch aktuell
Getesteten mehr Freiheiten zu geben. „Wir können nicht nur an die
einstweilen wenigen Glücklichen, die geimpft sind, denken“, sagte der
SPD-Politiker der „Braunschweiger Zeitung“ (Freitag). An einer solchen
Perspektive etwa für Gastronomen und Einzelhändler „müssen wir hart
arbeiten“. Es sei klar, dass man weiter Maske tragen, Abstand halten und
Hygienekonzepte beachten müsse.
Dennoch eröffne sich mit Impfen, Testen und Schutzmaßnahmen wieder deutlich
mehr Spielraum, sagte Weil. „Das bloße Warten auf Inzidenzwerte unter 35
bringt uns nicht voran.“ Er verwies auf Schnelltests, die wesentlich
anwendungsfreundlicher seien. Mit Hilfe der Coronawarn-App könnten Impfung
und Schnelltests gebündelt und angezeigt werden.
„Wir wollen in Niedersachsen sehr schnell in den Schulen und Kitas mit dem
Testen beginnen. So können wir dann sukzessive Kitas und Schulen weiter
öffnen“, sagte der Politiker. „Aber wenn wir mehr testen, müssen wir uns
auch auf höhere Infektionszahlen einstellen. Wer mehr sucht, findet mehr.“
(dpa)
Österreichs Kanzler für einheitliche Grenzregelungen
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz dringt auf eine
einheitliche Grenzregelung in der Europäischen Union. „Ich hoffe, dass
Europa bald ein einheitliches Vorgehen an den Grenzen zustande bringt“,
sagte er dem „Münchner Merkur“ (Freitag). „Es gibt ja auch in Deutschland
unterschiedlich strenge Grenzregelung, je nach Himmelsrichtung.“
Es sei sinnvoll, in Pandemiezeiten „auf ein Sicherheitsnetz mit Tests,
Masken und anderem“ zu setzen, sagte Kurz. „Aber Maßnahmen, die dazu
führen, dass der Binnenmarkt gefährdet wird, Menschen nicht mehr zu ihrem
Arbeitsplatz kommen und Familien auseinandergerissen werden, halte ich
nicht für sinnvoll.“
Sauer auf Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der nach der
Ausbreitung einer Coronamutation im österreichischen Bundesland Tirol
Grenzschließungen gefordert hatte, sei er nicht, versicherte Kurz. „Alle
Politiker sind in einer extrem herausfordernden Situation. Es wäre gut,
wenn wir Regelungen bekommen, die mehr Sicherheit bieten – das wollen wir
alle -, aber gleichzeitig nicht unnötige Bürokratie und Unverständnis bei
der Bevölkerung mit sich bringen.“ (dpa)
Ab Mai soll auch in Arztpraxen Biontech geimpft werden
Haus- und Fachärzte werden spätestens ab Mai Bürger auch mit
Biontech-Impfstoff gegen das Coronavirus impfen können. Die Kassenärztliche
Bundesvereinigung (KBV) erwartet „einen Impfstart für die Praxen in den
nächsten sechs bis acht Wochen“, wie ein KBV-Sprecher der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitag) sagte.
Apotheken und Großhandel haben demnach ein Vertriebskonzept für den
empfindlichen Stoff vorgelegt. „Die 4.000 Apotheken in NRW stehen bereit,
die niedergelassenen Ärzte ab Mai mit Impfstoff auch von Biontech zu
versorgen“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der
Zeitung.
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium ist dem Bericht zufolge
zuversichtlich, „zeitnah ein Konzept zur Verimpfung in den Hausarztpraxen
vorlegen beziehungsweise einen entsprechenden Erlass dazu veröffentlichen
zu können“. (epd)
Biden feiert 50 Millionen Impfungen seit Amtsbeginn
US-Präsident Joe Biden hat 50 Millionen Corona-Impfungen seit seinem
Amtsantritt gefeiert. „Je mehr Leute wir impfen, desto schneller werden wir
diese Pandemie besiegen“, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. Bei
diesem Anlass wurden zwei Feuerwehrleute, eine Verkäuferin und eine
Schulrätin vor laufender Kamera geimpft, um die Sicherheit der
verabreichten Mittel zu demonstrieren. Erst drei Tage zuvor hatte Biden an
den 500 000. Todesfall mit dem Virus erinnern müssen.
Biden hat versprochen, in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit 100
Millionen Impfungen verabreichen zu lassen. „50 Millionen Spritzen in 37
Tagen. Wir sind Wochen vor dem Zeitplan“, sagte er. Bis zum späten Frühjahr
solle genügend Impfstoff zur Verfügung stehen, damit alle geimpft werden
können, die dies wünschen.
Die Impfkampagne in den USA läuft seit Dezember. Mehr als 45 Millionen
Menschen haben bislang mindestens eine Spritze erhalten, mehr als 20
Millionen auch die notwendige zweite Dosis.
Biden kündigte ein großes Aufklärungsprogramm an, um möglichst viele Leute
zu einer Impfung zu bewegen. Ziel sei es, 80 Prozent der Erwachsenen zu
impfen, um eine Herdenimmunität zu erreichen und die Pandemie zu beenden.
(AP)
Söder warnt vor „Blindflug“ bei Lockerungen
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor den
Bund-Länder-Beratungen zur Coronapandemie am nächsten Mittwoch vor einem
„Blindflug“ beim Hochfahren des öffentlichen Lebens. „Wir wollen
schrittweise öffnen, aber mit Vernunft und Vorsicht“, sagte Söder dem
„RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag). „Ein Rückfall wäre der denk…
schlechteste Weg. Die Politik darf jetzt nicht die Nerven verlieren“,
warnte er.
Das Instrument zu Steuerung seien die Inzidenzzahlen. „Eine intelligente
Öffnungsmatrix sollte sich an den Zahlen von 35 und 50 Neuinfektionen pro
100.000 Einwohner in sieben Tagen orientieren“, sagte der CSU-Vorsitzende.
Diese Werte stünden aus gutem Grund fest.
„Die Öffnungen müssen dann nach Daten und nicht nach einem Datum erfolgen�…
erläuterte Söder: „Das muss verständlich und für alle nachvollziehbar
sein.“ Skeptisch äußerte er sich zu den in einigen Ländern erarbeiteten
Stufenplänen: „Bei einem Stufenplan muss man aufpassen, dass am Ende nicht
ein Datum alle nächsten Schritte bestimmt.“
Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck sagte der „Stuttgarter Zeitung“ und
den „Stuttgarter Nachrichten“ (Freitag) mit Verweis auf die ansteckenderen
Virusmutationen, die Politik dürfe dem großen Bedürfnis nach Lockerungen
nicht vorschnell nachgeben. „Verstärktes Impfen und Testen könnte helfen“,
sagte er. Dafür seien aber zwei Dinge nötig.
„Um massenhaft Tests, auch die Selbsttests, zu produzieren, brauchen die
Unternehmen staatliche Abnahmegarantien“, sagte Habeck. Notwendig sei auch
eine klare, umsetzbare Teststrategie des Bundes, sonst gehe „es drunter und
drüber“. (epd)
Knapp 10.000 Coronaneuinfektionen in Deutschland
In Deutschland sind binnen eines Tages fast 10.000 Neuinfektionen mit dem
Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am
Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte,
wurden 9997 neue Ansteckungsfälle registriert. Die sogenannte
Sieben-Tage-Inzidenz stieg erneut etwas an und liegt nun bei 62,6. Am
Donnerstag hatte der Wert 61,7 betragen.
Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit
Beginn der Pandemie wuchs den Angaben zufolge auf 2.424.684. Laut RKI
wurden ferner 394 Todesfälle im Zusammenhang mit einer
Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der
erfassten Coronatoten in Deutschland erhöhte sich damit auf 69.519. Die
Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI
mit rund 2,236 Millionen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz pendelt seit mehreren Tagen um die Marke 60.
Während des seit Dezember andauernden harten Lockdowns war der Wert
wochenlang zurückgegangen, bevor er im Verlauf der vergangenen Tage wieder
stieg, dann erneut sank und nun den zweiten Tag in Folge wieder zunahm.
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen
pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Die Inzidenz ist ein
wesentlicher Maßstab bei der Verhängung oder Lockerung von
Coronarestriktionen. Ziel von Bund und Ländern ist es, den Wert auf unter
35 zu drücken. Am Mittwoch wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und
die Länderchefs über das weitere Vorgehen in der Coronapandemie beraten.
(AFP)
26 Feb 2021
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