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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Fast 12.000 Neuinfektionen
> Laut RKI steigt damit auch die 7-Tage-Inzidenz. Frankreich verschärft die
> Einreiseregeln für Deutsche. Staaten berichten von betrügerischen
> Impfstoffangeboten.
Bild: Mit den Infektionszahlen könnte bald auch wieder die Zahl der Intensivpa…
Regierungen in aller Welt haben nach Erkenntnissen von EU-Ermittlern
insgesamt 400 Millionen Dosen Impfstoffe angeboten bekommen, die nicht
direkt von den Herstellern kommen. „Wir nennen das Geisterimpfstoffe, also
irgendwelche mehr oder weniger obskuren Angebote, die auch schon an viele
Staats- und Regierungschefs wohl gegangen sind“, hieß es am Donnerstag aus
Kreisen der EU-Kommission. Die EU-Anti-Betrugsbehörde Olaf und die
Strafverfolgungsbehörde Europol hätten Ermittlungen aufgenommen.
Den Angaben zufolge wird das Thema auch bei dem Videogipfel der Staats- und
Regierungschefs der Europäischen Union am Donnerstag zur Sprache kommen.
Nach Schätzungen von Olaf seien 400 Millionen Dosen im Wert von bis zu drei
Milliarden Euro angeboten worden, von denen man aber nicht genau wisse, ob
es sich um echten Impfstoff handele, hieß es weiter. Es könne auch
„Salzwasser in kleinen Fläschchen“ sein.
„Bild“ berichtete am Donnerstag, ein privater Vermittler habe vor wenigen
Tagen zahlreichen Regierungen per E-Mail allein 100 Millionen Dosen des
Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca angeboten. Als
Vermittler habe ein Mann fungiert, der zuvor auch schon
Coronaschutzausrüstung angeboten habe und in etlichen deutschen Behörden
bekannt sei. (dpa)
## Frankreich verschärft Einreiseregeln
Wegen der Häufung hoch ansteckender Coronavirus-Varianten verschärft
Frankreich die Einreiseregeln für Teile des Grenzgebiets zu Deutschland:
Für alle nicht-beruflichen Fahrten in den französischen Verwaltungsbezirk
Moselle ist ab März ein negativer PCR-Test nötig, wie das Gesundheits- und
Europaministerium am Donnerstag in Paris mitteilten. Im Département Moselle
an der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz breitet sich die
südafrikanische Coronavariante stark aus.
Frankreich und Deutschland vereinbarten überdies wöchentliche Coronatests
für Berufspendler:innen im Grenzgebiet, wie die Regierung in Paris
weiter mitteilte. Zudem könnten deutsch-französische Polizei-Patrouillen
verstärkt werden. Oberstes Ziel der beiden Länder ist es demnach, „dass
Grenzpendler ihre berufliche Tätigkeit weiter ausüben können“. Pendler aus
Luxemburg sind von der Neuregelung nicht betroffen, wie es aus dem
französischen Europaministerium hieß. (afp)
## RKI meldet 11.869 Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI)
binnen eines Tages 11.869 Coronaneuinfektionen gemeldet – und damit 1.662
mehr als genau vor einer Woche, am 18. Februar. Das geht aus Zahlen des RKI
vom Donnerstag hervor. Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten
Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen (Sieben-Tage-Inzidenz) lag
am Donnerstagmorgen mit bundesweit 61,7 höher als am Vortag (59,3).
Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 385 weitere Todesfälle verzeichnet.
Das ist weniger als vor genau einer Woche: Damals hatte das RKI binnen
eines Tages 10.207 Neuinfektionen und 534 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer
nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 69.125.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom
Mittwochabend bei 0,98 (Vortag ebenfalls 0,98). Das bedeutet, dass 100
Infizierte rechnerisch 98 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet
jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere
Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Die RKI-Daten geben den
Stand des RKI-Dashboards von 18.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen
oder Ergänzungen sind möglich. (dpa)
## AstraZeneca bestreitet neuen Engpass
Der Pharmakonzern AstraZeneca bestreitet einen Engpass bei der Lieferung
seines Impfstoffes an die EU. Im zweiten Quartal würden 180 Millionen Dosen
geliefert, davon seien 20 Millionen für Italien bestimmt, sagt der
Italien-Chef von AstraZeneca, Lorenzo Wittum, dem „Corriere della Sera“.
Bis Ende März würden Italien fünf Millionen Dosen geliefert, das sind
weniger als die zuvor vereinbarten acht Millionen. Bis Juni seien es
insgesamt 25 Millionen. Reuters hat am Dienstag unter Berufung auf einen
EU-Insider berichtet, AstraZeneca werde an die EU im zweiten Quartal
weniger als die Hälfte der vereinbarten 180 Millionen Dosen liefern.
(reuters)
## Länder wollen beim Impfen Tempo machen
Mit der Ankunft von mehr Impfstoffen rechnen die Bundesländer bis Anfang
April mit einem deutlichen Fortschritt bei den Impfungen gegen das
Coronavirus. In mehreren Ländern könnten die Impfkapazitäten bis dahin
verdoppelt werden, wie aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur
hervorgeht.
Wegen [1][Verzögerungen sowohl bei den Impfungen] als auch bei der
Zulassung von Tests gab es zuletzt zunehmend Kritik am deutschen Kurs.
Gesundheitminister Jens Spahn selbst drängte auf ein höheres Impftempo in
den Ländern. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden bis
einschließlich Dienstag bundesweit 5,4 Millionen Impfdosen gespritzt, vor
allem an Menschen über 80 Jahren. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD)
mahnte nach Versäumnissen bei der Bestellung von Impfstoffen ein besseres
Zusammenspiel zwischen Bund, Ländern und Gemeinden an.
Die Länder hoffen nun auf einen schnellen Ausbau der Kapazitäten. In Bayern
zum Beispiel sollen sie von 46.000 Impfungen pro Tag bis April auf 111.000
steigen. In Baden-Württemberg könnten bis zu 60.000 Impfungen erfolgen.
Derzeit sind es 14.000 bis 19.000. Zuwächse bis hin zu einer Verdopplung
oder gar Vervielfachung der Möglichkeiten sind nach Länderangaben auch in
Bremen, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern,
Schleswig-Holstein oder Thüringen möglich.
Als Hauptursache für die aktuelle Lage nennen die Länder einen Mangel an
Impfstoffen. An Personal fehlt es nach ihren Angaben nicht. Mit größeren
Impfstoffmengen können die Länder bis Anfang April rechnen. Insgesamt
könnten nach Zahlen der Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca
bis dann knapp 19 Millionen Impfdosen ausgeliefert werden.
Ob in Kürze auch in Hausarztpraxen flächendeckend geimpft werden kann, ist
noch unklar. Einige Länder arbeiten an Pilotprojekten. Ärztepräsident Klaus
Reinhardt mahnte in der „Rheinischen Post“ (Donnerstag): „Das Ziel eines
Impfangebots für alle Bürgerinnen und Bürger bis Ende September lässt sich
nur dann erreichen, wenn wir möglichst bald mit Massenimpfungen in den
Arztpraxen beginnen.“ (dpa)
## Bald kommen die Schnelltests für Zuhause
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Kritik am Tempo der
[2][Zulassung von Coronaselbsttests] in Deutschland zurückgewiesen. Die
ersten drei Fabrikate solcher Tests sollen nach erfolgter Freigabe in den
nächsten Tagen in Apotheken und Drogeriemärkten frei zu kaufen sein.
Dafür müssen bei diesen Produkten Proben mit einem Abstrich im vorderen
Nasenbereich genommen werden. In anderen Ländern sind solche Schnelltests
schon seit längerer Zeit auf dem Markt. Spahn erklärte dies damit, dass die
Zuverlässigkeit genau geprüft werden müsse. Im ZDF-“heute journal“ sagte
er: „Zu viele falsche Ergebnisse können fatale Folgen haben.“
FDP-Generalsekretär Volker Wissing sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“,
mit Selbsttests könnten auch Besuche in Restaurants und Fitnessstudios
wieder möglich werden. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga)
sieht in den Schnelltests eine Möglichkeit, zeitnah zur Normalität
zurückkehren. „Unsere Betriebe dürfen nicht einen Tag länger als unbedingt
notwendig geschlossen sein“, sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges
den Zeitungen der Funke Mediengruppe. (dpa)
25 Feb 2021
## LINKS
[1] /Nicht-verimpftes-AstraZeneca-Vakzin/!5750526
[2] /Spahns-Schnelltest-Plaene/!5750546
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