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# taz.de -- Schulen in Coronazeiten: Kinder kehren zurück
> Für viele Grundschüler:innen startete am Montag wieder der
> Präsenzunterricht. Doch angesichts des Inzidenzwerts gibt es Zweifel, ob
> das gut geht.
Bild: Endlich wieder in die Schule
Berlin taz | 7.50 Uhr Unterrichtsbeginn – der Schultag begann für viele
Berliner Grundschüler:innen am Montag so brutal früh wie lange nicht
mehr. Seit drei Monaten sind die Schulen bundesweit geschlossen. Diese
Woche öffnen die meisten Bundesländer ihre Grundschulen und Kitas wieder
ein Stück weit. Lediglich in Hamburg und Sachsen-Anhalt bleiben die
Einrichtungen noch länger geschlossen. In Mecklenburg-Vorpommern sollen
Schulen ab Mittwoch öffnen, sofern die Sieben-Tage-Inzidenz im jeweiligen
Kreis unter 50 liegt.
Kaum ein anderes Bundesland orientiert sich jedoch an festen
[1][Inzidenzwerten]. Lediglich Bayern und Sachsen-Anhalt haben feste
Obergrenzen von 100 beziehungsweise 200 für geöffnete Schulen festgelegt.
Die Ausbreitung der mutierten Viren und die wieder steigenden
Infektionszahlen zwingen die Länder jedoch zur Vorsicht oder gar zum
Rückzug. Thüringen zog am Freitag die Notbremse – in Kreisen mit einer
Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen bleiben Schulen und Kitas
weiterhin zu. Auch in Schleswig-Holstein galt am Montag in einigen Kreisen
und Städten weiterhin das Fernunterrichtsgebot.
Viele Bundesländer setzen auf geteilte Klassen und Wechselunterricht. In
Berlin etwa gehen zunächst nur Erst- bis Drittklässler für lediglich drei
Stunden zur Schule. In vielen Bundesländern müssen Schüler:innen Masken
tragen, ob medizinisch oder aus Stoff, im Unterricht oder in der Pause, ist
von Land zu Land unterschiedlich. Einheitliche Hygienepläne – Fehlanzeige,
und das, obwohl Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) kürzlich eine
von medizinischen Fachgesellschaften erarbeitete [2][Leitlinie zum
Unterricht unter Coronabedingung] vorgestellt hatte.
Auch [3][Schnelltests] für Schüler:innen gibt es derzeit kaum. Wie die
Nachrichtenagentur Reuters meldet, plädierte Bundeskanzlerin Angela Merkel
am Montag aber dafür, dass weitere Lockerungsschritte mit umfangreichen
Tests abgesichert werden müssten. Das beträfe auch Schulen. Doch bislang
hat lediglich das Saarland angekündigt, auch Schüler:innen in großem
Stil testen zu wollen. Am Montag passierte aber noch nichts.
Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Marlis Tepe, kritisierte
diese Verlautbarungen. „Ankündigungen reichen nicht aus, es braucht auch
eine Strategie, die Tests durchzuführen.“ Tepe sagte der taz, es werde eine
enorme logistische Herausforderung, 11 Millionen Schüler:innen und 3,5
Millionen Kitakinder regelmäßig zu testen.
Die GEW-Vorsitzende Tepe nannte es richtig, dass die Schulen zunächst erst
einmal nur im Wechselmodell starteten. „Wünschenswert wäre natürlich
gewesen, wenn Lehrer:innen und Erzieher:innen zuvor geimpft worden
wären.“
Aus einigen Bundesländern hatte es harsche Kritik an den Schulöffnungen
gegeben, die Thüringer GEW erklärte, dass sich in einer Umfrage über 90
Prozent der Kolleg:innen nicht ausreichend vor dem Virus geschützt
fühlten.
Die Praxis in Sachsen, wo die Grundschulen bereits seit vergangener Woche
geöffnet sind, zeigt, dass diese Sorgen berechtigt sind. An ihrer Schule
seien die Klassen mit 24 Kindern gut gefüllt, berichtet eine Lehrerin der
taz. Im Unterricht gelte keine Maskenpflicht. Bereits am ersten Schultag
sei ein Kind positiv getestet worden, welches in der Woche zuvor auch in
der Notbetreuung war. Weil der Test aber länger als 48 Stunden nach dem
letzten Kontakt mit anderen Kindern erfolgte, wurde kein Kind in Quarantäne
geschickt. „Das ist wie eine Bombe, die irgendwann hochgeht“, so die Frau,
die anonym bleiben will.
22 Feb 2021
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## AUTOREN
Anna Lehmann
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