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# taz.de -- Neue Impfstrategie: Der beste Schutz fürs Lehrpersonal
> LehrerInnen und ErzieherInnen sollen nun schneller gegen Covid-19 geimpft
> werden. Noch besser wären Schnelltests in den Schulen.
Bild: Schulstart im Lockdown: Lehrkräfte verlangen eine frühere Impfung
Wer hat noch nicht? Lehrkräfte und Kita-MitarbeiterInnen verlangen eine
frühere Impfung, weil sie viel mit anderen Menschen zusammentreffen.
Polizeibeamte kommen mit dem gleichen Argument. Ärzte, Praxispersonal und
Beschäftigte beim Krankentransport verweisen auf ihre Gefährdung.
Profi-Fußballer erwarten einen Piks, denn sie könnten ja als Vorbilder
dienen. Nur vereinzelt gemeldet haben sich bisher Hausmeister, Handwerker
im Außendienst, die Frauen und Männer von Zoll und Grenzschutz, die
Müllabfuhr, Fahrkartenkontrolleure und Beschäftigte in Fahrradwerkstätten.
Haben wir noch eine Gruppe vergessen? Ganz gewiss.
All diese Forderungen – die Fußballer einmal ausgenommen – sind mehr oder
weniger berechtigt. Das Grundgesetz stellt das Recht auf Leben und
körperliche Unversehrtheit unter seinen Schutz. Aber tatsächlich entspringt
die Priorisierung bestimmter Berufsgruppen beim Impfen einer gewissen
Willkür, denn es fehlt an validen Daten, welche Gruppe wegen ihrer
besonderen Gefährdung auch einen ganz besonderen Schutz benötigt. Bisher
waren vor allem Beschäftigte in Pflegeheimen, auf Intensivstationen, in der
Notaufnahme und bei Rettungsdiensten begünstigt, weil es auch ohne
Statistik klar ist, dass sie ganz besondere Risiken tragen.
[1][Oberbürgermeister gehören übrigens nicht dazu].
Das Vorgehen in der Pandemie bleibt ein vorsichtiges Herantasten an die
richtige Maßnahme, ein Versuch, Fehler zu vermeiden. Wenn jetzt bundesweit
viele Kinder wieder zur Schule gehen dürfen, die Zahl der Infektionen aber
gleichzeitig Anlass zur Sorge gibt, dann ist das ein Experiment mit
ungewissem Ausgang – dem notwendigen Schutz und der Hilfe für die Kinder
zugewandt, aber zugleich nicht ohne Risiko. Deshalb ist es richtig, die
Betreuer dieser Kinder besonders zu schützen. Und wenn genug [2][Impfstoff
von AstraZeneca] vorhanden ist, dann sollte man diesen nutzen. In wenigen
Wochen werden wir ohnehin mehr als genug Impfstoff zur Verfügung haben.
Noch intelligenter, als Erzieher nur zu impfen, wäre es gewesen, man hätte
mit den Schulöffnungen gewartet, bis in wenigen Tagen auch die
entsprechenden Schnelltests zur Verfügung stehen. Sie wären für Lehrer wie
Schüler ein weiterer Schutz, sie werden in anderen Ländern wie Österreich
längst erfolgreich verwendet.
Unglücklicherweise hat der Staat bei diesen Schnelltests viel zu lange dem
Tiefschlaf gehuldigt, anstatt sich so darum zu kümmern, wie es der Name
sagt: schnell nämlich. So wie jetzt geht die Gesellschaft ein zusätzliches,
aber vermeidbares Risiko ein.
22 Feb 2021
## LINKS
[1] /Unrechtmaessige-Impfung-gegen-Covid-19/!5747433
[2] /Impfung-mit-AstraZeneca/!5747396
## AUTOREN
Klaus Hillenbrand
## TAGS
Schule und Corona
Impfung
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