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# taz.de -- Strategie der Lockdown-Lockerungen: Kinder testen – täglich und …
> Während viele Eltern mit Betreuung und Homeschooling verzweifeln, spielen
> die Kultusminister:innen mit wachsender Begeisterung Föderalismus.
Bild: Schnelltest muss sein: Schülerin in Magdeburg vor dem Unterricht
In schwierigen Zeiten betont man am besten die frohe Botschaft: [1][Die
Kanzlerin und die Länderchef.innen werden am Mittwoch voraussichtlich
beschließen], dass es „besonders bedeutend“ ist, jetzt für Kinder,
Jugendliche und deren Eltern Planungsperspektiven zu schaffen. Die Länder
sollen deshalb im Rahmen von Testkonzepten den Schul- und Kitabetrieb
sicherstellen. So weit, so überschaubar.
Aber wie irrwitzig, in der Phase der Mutationen [2][die Schulen
länderweise und nach politischem Kalkül zu öffnen], um die Voraussetzungen
dafür erst jetzt nachzureichen. Und selbst dann belässt man die
Testperspektiven, die Voraussetzungen für Schul- und Kitaöffnungen im
Ungefähren der Länderhoheit.
Pro „Präsenzwoche“ soll es ein oder zwei Tests geben. Dafür braucht es no…
ein Konzept, das die Länder erstellen sollen. Was heißt „pro Präsenzwoche�…
was bedeutet „im Rahmen von Testkonzepten“? Ist geklärt, wer das
finanziert, oder scheitert daran alles? Warum gibt es neben der nationalen
Teststrategie nicht längst ein einheitliches Testkonzept? Genauso wenig wie
die Entwicklung von Impfstoffen ist die Verfügbarkeit dieser Tests
schließlich ein Selbstläufer. Das lässt ahnen, wo wir stehen.
Dort, wo viel geredet wird, wo man lange zusammensitzt, haben die Aerosole
beste Bedingungen. In einem Museum wird, je nach kulturellem Habitus, aber
eher nicht so viel gesprochen und auf engem Raum verweilt. Auch im
Gartencenter hält man kaum langatmige Reden ans Volk.
## Eltern leisten den Job der Schule
Schulen wie Kitas aber sind qua Sinn und Zweck Orte des Redens, des
Beisammensitzens; auch wenn sie nicht Haupttreiber der Pandemie sind.
Deshalb war die ganze Debatte über Schulen in den vergangenen 12 Monaten,
Verzeihung, partiell hirnrissig und streckenweise verlogen. Rechthaberisch
haben sich die Experten Studien zur Rolle von Schulen in der Pandemie um
die Ohren geschlagen.
Von Konzeptionen für diesen Ort, an dem viele Menschen zusammenkommen, war
unterdessen wenig zu erfahren. Seit einem Jahr wird eine Generation ins Off
geschickt. Eine flächendeckende Versorgung mit Tablets ist Illusion,
immerhin: Bei manchen funktioniert die Lernplattform, manche haben Eltern,
die den Job der Schule leisten. Und während viele Eltern unter der
Belastung verzweifeln, spielen die Kultusminister.innen mit wachsender
Begeisterung Föderalismus.
Wenn die Eingangsformel von Kanzlerin und Länderchef.innen ernst gemeint
sein sollte, müssen tägliche Tests an Schulen und Kitas jetzt Priorität vor
anderen Einrichtungen haben – auch Priorität vor [3][den Feinheiten des
Föderalismus].
3 Mar 2021
## LINKS
[1] /Coronamassnahmen-von-Bund-Laender-Gipfel/!5750806
[2] /Schul-und-Kitaoeffnungen-in-der-Pandemie/!5746537
[3] /Coronapolitik-der-Bundesregierung/!5752320
## AUTOREN
Barbara Junge
## TAGS
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Schule und Corona
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