| # taz.de -- Carla Roncallo über Italiens maritime Wirtschaft: „Häfen helfen… | |
| > Carla Roncallo ist im Vorstand der italienischen | |
| > Verkehrsregulierungsbehörde. Ein Gespräch über Frauen in Männerberufen | |
| > und Geflüchtetenhilfe. | |
| Bild: Als Mädchen wollte sie Detektivin werden: Carla Roncallo | |
| taz am wochenende: Frau Roncallo, in Deutschland denken viele, dass es in | |
| Italien sehr eingefahrene weibliche Rollenbilder gibt. Was ist da dran? | |
| Carla Roncallo: Es gibt viele Vorurteile gegen Italien, aber ich glaube, | |
| dass sich die Dinge ändern, auch wenn die Entwicklung noch zu langsam ist. | |
| Mein Eindruck ist, dass wir in Italien noch ausgeprägte kulturelle | |
| Altlasten überwinden müssen. Manchmal bestehen sie vielleicht sogar | |
| unbewusst. | |
| Was meinen Sie denn mit „kulturellen Altlasten“? | |
| Ein Beispiel ist die Versorgung der Familie und der Kinder, von der viele | |
| Menschen immer noch denken, dass sie selbstverständlich in der | |
| Verantwortung der Frau liegt. Mehr als einmal habe ich im Lockdown gehört, | |
| dass Distanzunterricht nicht gut sei, weil die Frau zu Hause zusätzlich zur | |
| Arbeit die Kinder betreuen müsse. Als ob es selbstverständlich wäre, dass | |
| diese Aufgabe allein ihr obliegt! | |
| Erinnern Sie sich an Lara Cardellas 1989 erschienenen Roman „Ich wollte | |
| Hosen“? Darin geht es um Chauvinismus und die Engstirnigkeit im damaligen | |
| Sizilien. | |
| Ich denke, dass das Sizilien von damals zum Glück fast verschwunden ist. | |
| Meine Jugend habe ich in den 80er Jahren in Genua verbracht, wo die | |
| soziokulturelle Situation ganz anders war, als im Buch beschrieben. Wir | |
| müssen aufpassen, dass wir uns nicht in Stereotypen verfangen, die längst | |
| überwunden sind. | |
| In Genua sind Sie mit Italiens größtem Containerhafen vor der Nase | |
| aufgewachsen. Haben Sie damals schon davon geträumt, einmal Hafenchefin zu | |
| werden? | |
| Nein, ich wollte Detektivin werden. Als Mädchen habe ich sehr viele Krimis | |
| gelesen und war völlig fasziniert von der Intelligenz derer, die | |
| komplizierte Fälle lösen. Mit der Zeit habe ich mich für andere Dinge | |
| begeistert. Architektur ist eine davon, und diese Leidenschaft hat dann | |
| auch meine Studienwahl bestimmt. | |
| Als Architektin haben Sie aber nie gearbeitet. Warum eigentlich nicht? | |
| Ich war nie Architektin im klassischen Sinne. Aber dank meines | |
| Architekturstudiums habe ich meinen ersten Job bei ANAS, der staatlichen | |
| italienischen Straßeninfrastrukturgesellschaft, bekommen, wo es viele | |
| Ingenieure und Architekten gibt. | |
| Bis Oktober 2020 standen Sie vier Jahre lang an der Spitze der | |
| Hafensystemverwaltung des östlichen Ligurischen Meeres mit den Häfen La | |
| Spezia und Marina di Carrara. Warum hatten Sie sich um diese Stelle | |
| beworben? | |
| Bei der ANAS habe ich sehr jung angefangen und bin 26 Jahre geblieben. Ich | |
| habe in verschiedenen italienischen Regionen gearbeitet und eine wichtige | |
| Führungsposition übernommen. In Ligurien leitete ich den Bereich | |
| Infrastruktur, der sich außer mit Straßen auch mit Eisenbahnen und vor | |
| allem mit Häfen befasst, eine sehr wichtige Aufgabe in einer Region mit den | |
| bedeutendsten Häfen des Landes. Dabei habe ich mich in diesen Sektor | |
| verliebt, und als sich die Gelegenheit ergab, mich um den Präsidentenposten | |
| zu bewerben, habe ich das einfach gemacht. | |
| Die maritime Wirtschaft ist fest in Männerhand – wie haben Sie es trotzdem | |
| geschafft? | |
| Ich habe gar nicht danach gesucht, aber eine Bewerbung eingereicht. Als mir | |
| das vorgeschlagen wurde, fühlte ich mich sehr geschmeichelt, wollte aber | |
| erst ablehnen. Denn ich hatte zwar immer im Transportsektor gearbeitet, | |
| aber wenig im Hafenbereich. Als ich nominiert wurde, hatte ich auch ein | |
| wenig Angst vor diesem Job. Ich glaube, dass es damals nach der | |
| italienischen Hafenreform nicht möglich gewesen wäre, 15 Hafenpräsidenten | |
| zu ernennen, ohne darunter mindestens eine Frau zu haben. Auch wenn diese | |
| Erkenntnis nicht schön ist. Angesichts der geringen Zahl geeigneter | |
| weiblicher Kandidaten denke ich, dass ich wegen meiner Erfahrung in einem | |
| ähnlichen Bereich ausgewählt wurde. | |
| Ihre Ergebnisse als Hafenchefin zeigen, dass Sie offensichtlich die | |
| richtige Wahl waren. Was sehen Sie rückblickend als Ihren größten Erfolg? | |
| Zweifellos die Verkehrsentwicklung in beiden Häfen. Konkret freut mich, | |
| dass ich eines der ersten Projektfinanzierungsverfahren für den | |
| Kreuzfahrtsektor abgeschlossen habe. Dazu gehört ein Projekt, das die | |
| Wasserseite der Stadt radikal verändern wird. Ich bin auch sehr zufrieden | |
| damit, das erste zentrale Dienstleistungszentrum für Güter geschaffen und | |
| dabei die italienische Verordnung über ein einheitliches Zollsystem | |
| umgesetzt zu haben. Stolz macht mich auch, die bestehende | |
| Eisenbahninfrastruktur in den beiden Häfen ausgebaut zu haben. Zweifellos | |
| ein Vorteil für den Klimaschutz. | |
| Wie sieht der Arbeitsalltag einer Hafenchefin aus? | |
| Meine Arbeit bestand zunächst darin, dem gesamten maritimen Cluster | |
| zuzuhören – Schifffahrtsagenten, Spediteuren, Reedern, aber auch lokalen | |
| und regionalen Institutionen, den Hafenkapitänen, Lotsen. Mit allen habe | |
| ich gut zusammengearbeitet, mit einigen fast täglich. | |
| Und was ist ein besonderer Moment für eine Hafenchefin? | |
| La Spezia ist als Hafen für Kreuzfahrtschiffe stark gewachsen. | |
| Unvergesslich sind für mich die Begrüßungszeremonien für die Kapitäne und | |
| ihre Schiffe. Viele gehörten zur neuesten Schiffsgeneration, hatten gerade | |
| eine Werft irgendwo in der Welt verlassen und liefen jetzt zum ersten Mal | |
| diesen Hafen an. | |
| Was haben Sie im Beruf erlebt, weil Sie eine Frau sind? | |
| Mir ist es schon passiert, dass mich jemand, vielleicht bei einem | |
| Geschäftsessen oder einer Konferenz, gefragt hat: „Sind Sie die Frau von | |
| …?“. Das bringt mich zum Schmunzeln, aber es ist sinnbildlich für eine | |
| bestimmte Mentalität, vor allem bei älteren Menschen, und lässt sich nur | |
| schwer ändern. Auch die Tatsache, dass die Anrede für Männer immer | |
| „Präsident“ ist, während sie bei uns oft „Signora“ lautet, ist ein we… | |
| Beispiel für diese kulturellen Altlasten. | |
| Wie wäre die korrekte Anrede? | |
| Einfach „Presidente“. Die Debatte über das Fehlen weiblicher Titel wird | |
| auch in Italien sehr hitzig geführt, aber ich glaube, es ist wichtiger, | |
| sich auf inhaltliche Fragen zu konzentrieren als auf solche Formalien. | |
| Und was müsste passieren, damit es mehr weibliche Hafenchefs gibt? | |
| Weiß ich nicht. Es geht ja nicht nur um Hafenpräsidenten, sondern um mehr. | |
| Aber kürzlich gab es neue weibliche Besetzungen in der Führungsspitze der | |
| italienischen Staatsbahn FS. Das sind wichtige Anzeichen dafür, dass sich | |
| vielleicht wirklich etwas ändert, zumindest möchte ich das gerne glauben. | |
| Ihre Tochter ist im Teenageralter. Finden Sie, dass es junge Frauen heute | |
| leichter haben als zu Ihrer Zeit? | |
| Ich glaube, dass der Prozess der Gleichstellung der Geschlechter noch nicht | |
| abgeschlossen ist. Das wird noch einige Jahrzehnte dauern, ist aber ein | |
| unumkehrbarer und kontinuierlicher Prozess. Deshalb denke ich, dass es die | |
| neuen Generationen sicher leichter haben werden. Nichts sollte jedoch als | |
| selbstverständlich angesehen werden. Es ist wichtig, dass wir unseren | |
| Töchtern, aber vor allem unseren Söhnen die Grundprinzipien der | |
| Gleichberechtigung einimpfen. | |
| Und ist Ihnen das gelungen? | |
| Sicher habe ich versucht, das so gut wie möglich zu tun. Ich muss sagen, | |
| dass meine Tochter mit ihren 18 Jahren sehr an sozialen, politischen und | |
| kulturellen Themen interessiert ist. Sie setzt sich sehr dafür ein, zu | |
| versuchen „die Welt zu verändern“, einschließlich der Frage der | |
| Gleichstellung der Geschlechter. | |
| Was hat sich für Ihre Tochter geändert im Vergleich zu Ihrer Generation? | |
| Die Mädchen von heute sind mehr als die meiner Generation daran gewöhnt, | |
| große Träume zu haben und sich keine Grenzen zu setzen. Vielleicht weil sie | |
| sich ihrer Fähigkeiten bewusster sind und sich nicht scheuen, das zu | |
| fordern, was ihnen zusteht. | |
| Was beobachten Sie dabei auch skeptisch? | |
| Manchmal denke ich, dass viele junge Menschen in Bezug auf politische und | |
| soziale Fragen weniger idealistisch sind, als wir es waren. | |
| Inwiefern waren Sie in Ihrer Jugend politischer? | |
| Meine Generation erlebte eine sehr unruhige Zeit. In Italien und anderen | |
| europäischen Ländern waren es die Jahre des Terrorismus, vor allem aber der | |
| großen Veränderungen. Es war unverzichtbar, dass wir uns täglich für die | |
| großen Themen des Wandels wie Frieden oder soziale Gerechtigkeit | |
| engagierten. | |
| Blicken wir noch einmal auf Ihre Karriere: Warum sind Sie Ende 2020 in den | |
| Vorstand der ART gewechselt, der italienischen Verkehrsregulierungsbehörde | |
| Autorità di Regolazione dei Trasporti? | |
| Wie ich schon sagte, habe ich immer im Transportsektor gearbeitet. Zunächst | |
| Straßen und Autobahnen, aber auch Eisenbahn und Instandsetzungsprojekte für | |
| Infrastruktur, die durch hydrogeologische Instabilität beschädigt worden | |
| war, sowie Häfen. Den Vorschlag, mich auf nationaler Ebene wieder mit allen | |
| Arten von Transport in der höchsten Behörde in diesem Bereich zu befassen, | |
| konnte ich einfach nicht ablehnen. Auch wenn ich es sehr bedauert habe, das | |
| Schifffahrtsumfeld zu verlassen. | |
| Was konkret fasziniert Sie denn so am Schifffahrtsumfeld? | |
| Alles, würde ich sagen! Ich glaube, wer wie ich schon immer in einer | |
| Hafenstadt gelebt hat, den lässt es einfach nicht kalt, wenn sich Schiffe | |
| oder Kräne am Kai bewegen. Zumal sie ja die Skyline der Stadt prägen. Es | |
| ist das Gefühl, wirklich Teil dieser Welt aus Schiffen, transportierten | |
| Waren und Menschen zu sein. Das hilft uns übrigens, Provinzialismus und das | |
| Zugehörigkeitsgefühl zu einem zu eng begrenzten Gebiet zu überwinden. | |
| Welche Aufgabe hat die ART? Gibt es eine vergleichbare Behörde in | |
| Deutschland? | |
| Die ART befasst sich mit der Regulierung aller Arten von Verkehr: | |
| Eisenbahnen, Flughäfen, Häfen, Autobahnen, öffentlichem Personennahverkehr. | |
| In Italien ist das eine unabhängige Behörde. In Deutschland lässt sich die | |
| ART am ehesten mit der Bundesnetzagentur vergleichen, die für den | |
| Eisenbahnsektor, aber auch für Telekommunikation, Strom und Gas zuständig | |
| ist. | |
| Sie arbeiten Ihr komplettes Berufsleben in der öffentlichen Verwaltung. | |
| Ärgert Sie das Klischee der ineffizienten Amtsstuben in Italien? | |
| Die Ineffizienz der öffentlichen Verwaltung ist ein Klischee, das leider | |
| zum Teil begründet ist. Es besteht ein echter Bedarf an einer radikalen | |
| Reform, die vor allem das Durchschnittsalter drastisch senken und die | |
| Verwaltung schlanker und effizienter machen müsste. Dem steht aber die | |
| schrittweise Erhöhung des Pensionsalters, die für die Stabilität des | |
| öffentlichen Haushalts unumgänglich ist, im Weg. Trotzdem bin ich in der | |
| öffentlichen Verwaltung vielen wirklich fähigen Menschen begegnet, denen es | |
| oft gelingt, diese Ineffizienz auszugleichen. | |
| Was ist denn etwas Typisches aus der Verwaltung, womit Sie die Ineffizienz | |
| einmal illustrieren könnten? | |
| Zum Beispiel dauert es in unserem Land mehrere Jahre, für ein öffentliches | |
| Bauvorhaben alle notwendigen Genehmigungen zu erhalten. Selbst wenn es | |
| sich um ein Bauvorhaben handelt, das breite Zustimmung hat und für die | |
| Entwicklung eines Gebietes notwendig ist. | |
| Privat engagieren Sie sich in der Flüchtlingsarbeit. Warum? | |
| Ich finde es unglaublich, dass jemand auf die Idee kommen kann, dieses | |
| Thema zu ignorieren und es, wie es Europa leider getan hat und immer noch | |
| tut, gegen Geld an Drittländer zu delegieren. Und das, ohne sich auch nur | |
| im Geringsten darum zu kümmern, wie diese Länder die Menschen behandeln. | |
| Das ist einfach unmenschlich. Wir wissen heute sehr gut, was zum Beispiel | |
| in libyschen Lagern passiert. | |
| Wie helfen Sie Geflüchteten konkret? | |
| Von Mai 2019 bis November 2020 hatte meine Familie einen 19-jährigen Jungen | |
| aus Gambia aufgenommen. Er ist vor einigen Jahren nach Italien gekommen, | |
| nachdem er die Wüste durchquert, ein libysches Gefangenenlager durchlaufen | |
| und dann ein Boot übers Mittelmeer genommen hatte. Als er bei uns wohnte, | |
| besuchte er das Gymnasium, und in den kommenden Monaten wird er seinen | |
| dreijährigen Abschluss machen; das entspricht dem Abitur an einer | |
| berufsbildenden Schule. Nebenbei jobbt er und hat den Führerschein gemacht. | |
| Vor Kurzem ist er mit zwei Jungs in ein Haus in unserer Nähe gezogen, um | |
| unabhängiger zu werden. | |
| Dahinter steht die Non-Profit-Organisation „Refugees Welcome Italia“, die | |
| zu einem europäischen Netzwerk gehört, das 2014 in Berlin gegründet wurde | |
| und nun in 15 Ländern aktiv ist. | |
| Die Organisation leistet in Italien hervorragende Arbeit. Sie vermittelt | |
| Familien, die ein Zimmer zur Verfügung stellen, und junge Menschen, die | |
| nach einer anfänglichen Schutzfrist durch den Staat eine vorübergehende | |
| Unterbringung finden müssen. Wir können viel tun, wenn wir wollen. Die | |
| Phase, in der wir einem jungen Menschen geholfen haben, war zugleich | |
| prägend für uns, besonders für meine beiden Kinder im Teenageralter. | |
| Ihr 16-jähriger Adoptivsohn stammt aus Äthiopien. Wie kam es dazu? | |
| Eine Adoption war schon immer ein Projekt von mir und meinem Mann. Während | |
| des kurzen Mutterschaftsurlaubs nach der Geburt meiner Tochter hatte ich | |
| Zeit, die vielen Dokumente für eine internationale Adoption vorzubereiten. | |
| 2008 kam Dawit. Zu dieser Zeit habe ich viel gearbeitet, und mein Mann hat | |
| sich ein paar Monate beurlauben lassen, um bei ihm zu sein. Er hat das mit | |
| großer Begeisterung und Zufriedenheit getan. | |
| Der Roman „Alle, außer mir“ von Francesca Melandri verknüpft den | |
| faschistischen Rassismus der Italiener im damaligen Abessinien und aktuelle | |
| Fluchtbewegungen aus Äthiopien. Inwieweit ist das alles bei Ihnen zu Hause | |
| Thema? | |
| Ich habe viel über die italienische Kolonialzeit und die Schrecken des | |
| Äthiopienkrieges gelesen, vor allem vor 2008, als wir zur Adoption in | |
| dieses schöne Land fuhren. Es ist kein einfaches Thema, mit dem man ohne | |
| große Schuldgefühle umgehen kann. Aber Dawit ist selbstverständlich | |
| Italiener und versteht sich auch in jeder Hinsicht so. Ja, wir sprechen | |
| darüber in unserer Familie, so wie wir auch über andere Themen sprechen. | |
| Über Rassismus zum Beispiel – ein Problem, das in Italien und Europa immer | |
| noch nicht gelöst ist und durch die Zuwanderung in den vergangenen Jahren | |
| von einigen instrumentalisiert wird. | |
| [1][Eine Anfrage der Linksfraktion im Deutschen Bundestag] hat ergeben, | |
| dass Deutschland bei der Aufnahme von schiffbrüchigen Geflüchteten aus | |
| Italien und anderen Mittelmeerländern seit Jahren hinter den Zusagen | |
| zurückbleibt. Ärgert Sie das? | |
| Ich denke, dass die Länder im europäischen Mittelmeerraum bei der | |
| Bewältigung dieses epochalen Phänomens sehr alleingelassen wurden. Nicht | |
| nur Deutschland, sondern ganz Europa hat nicht das getan, was es hätte tun | |
| sollen. Das hat in Italien den Nationalismus und Populismus begünstigt. | |
| Wenn sich diese Phänomene einmal festgesetzt haben, kann man sie nur schwer | |
| wieder loswerden. | |
| [2][Kürzlich ist in Italien die Regierungskoalition zerbrochen, und vorigen | |
| Samstag wurde Mario Draghi neuer Ministerpräsident.] Ist die Zeit noch | |
| nicht reif für eine Regierungschefin? | |
| Mir würde es gefallen, wenn Italien einen weiblichen Ministerpräsidenten | |
| hätte. In vielen europäischen Ländern haben sich Frauen an der Spitze der | |
| Regierung durchgesetzt, am herausragendsten ist Deutschland, denke ich. | |
| Aber letztlich ist es nicht wichtig, ein Mann oder eine Frau zu sein – es | |
| kommt auf große Fähigkeiten an. Ich kann meinem Land nur wünschen, dass es | |
| so schnell wie möglich eine stabile und fähige Regierung bekommt. Mit | |
| hochkarätigen Persönlichkeiten wie Mario Draghi bin ich mir sicher, dass es | |
| gelingt. | |
| 20 Feb 2021 | |
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